Präsidiums-Mitglied im „Doppelpass“ Hans Meyer schließt Verkauf von Top-Fohlen nicht aus
Mönchengladbach - Ist nach der Topspiel-Pleite (1:2) beim FC Bayern für Gladbach der Traum vom Einzug in die Champions League vorzeitig beendet? Borussia dürfte aus den letzten drei Spielen (Wolfsburg, Paderborn, Hertha BSC) wohl neun Punkte benötigen, wenn die Königsklasse noch möglich sein soll.
Meyer hakt Königklasse nicht ab
VfL-Präsidiums-Mitglied Hans Meyer hat die Champions League noch nicht abgehakt. Der 77-Jährige sagte am Sonntag bei „Sport1“ im TV-Talk „Doppelpass“: „Wir können noch diese neun Punkte holen.“
Meyer machte zugleich jedoch auch keinen Hehl daraus, dass es ganz eng im Duell mit Rheinland-Konkurrent Leverkusen um Platz vier werden dürfte. „Wir können es noch schaffen, wenn Leverkusen patzt.“
Meyer: Platz fünf keine Enttäuschung
Der ehemalige Fohlen-Trainer betonte im gleichen Atemzug, dass, wenn es am Ende „nur“ für Platz fünf reichen sollte, dies keine Enttäuschung für Borussia sei. „Tatsache ist, dass es uns wehtun würde. Mit der Champions League wäre die Chance dann dagewesen, noch einmal zu investieren.“
Aber? „Wenn wir Fünfter werden – hätte mir das jemand vor der Saison gesagt, dann hätte ich das unterschrieben und wäre sehr zufrieden gewesen.“ Meyer ergänzte: „Wir haben in Freiburg verloren und in Bremen nur einen Punkt geholt. Das ist die Grundlage dafür, dass wir vielleicht am Ende Fünfter werden.“
Meyer betonte zudem, dass Borussia sich nicht von überzogenen Erwartungshaltungen aus dem Umfeld unter Druck lassen setzen würde. Die Teilnahme an der Europa League ist den Fohlen bereits nicht mehr zu nehmen.
Meistertitel ist für Meyer „Quatsch“
Meyer: „Sechs Mal international in neun Jahren – das ist so sensationell, dass ich mich weigere, bei jeder Niederlage daran zu zweifeln. Und wenn ich dann höre, dass wir nicht ganz oben stehen, weil wir es nicht wollen. Das ist ja Quatsch. Was ich sagen kann ist, auch wenn ich da nun pessimistisch klinge, dass wir auch in zwei Jahren nicht Meister werden – dafür gibt es ganz objektive Gründe. Wie die wirtschaftlichen Möglichkeiten.“
Die Coronakrise, so Meyer, werde in die Kasse des VfL ein ordentliches Loch schlagen. Der Klub könne dies jedoch überstehen: „Wir werden am Ende richtig Verlust haben. Wir haben uns eine Position erarbeitet, dass unsere Existenz nicht gefährdet ist. Wir werden die Coronakrise ordentlich überstehen.“
Sollte Borussia das Champions-League-Wunder wie in der vergangenen Saison erneut im Liga-Finish verpassen, schließt Meyer nicht aus, dass ein Leistungsträger wie Denis Zakaria den Verein verlassen könnte. Der 23-Jährige, der sich derzeit von einer Knie-Operation erholt, wird von zig europäischen Top-Klubs, unter anderem Liverpool, umworben. Der Kontrakt des Schweizer Nationalspielers ist bis 2022 datiert – ohne Ausstiegsklausel.
Zakaria weg? Nicht ausgeschlossen
Auf die Frage, ob Borussia Zakaria eventuell nach der Saison verkaufen könnte, sagte Meyer: „Das kann durchaus sein, aber ich kann mir gut vorstellen, da er noch Kontrakt hat, dass wir auf keinen Fall gezwungen sind. Denn unser Klub ist gut aufgestellt. Viel besser als einige andere – trotz Corona.“