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Von Achim Müller

Bei Borussia stottert Tor-Motor noch Top-Talent bleibt besonnen: „Hoffe, die Leute verstehen das auch“

Hannes Wolf, Spieler der Gladbacher Borussia, kontrolliert im Vollsprint den Ball.

Hannes Wolf kommt bei Borussia nach seinem Wechsel aus Leipzig regelmäßig zum Einsatz, hat allerdings noch nicht wirklich in der Offensive überzeugen können.

Mönchengladbach - Da ist noch Luft nach oben! So dürften sich, auf minimalistische Art und Weise, die bisherigen Auftritte von Hannes Wolf (21) im Trikot der Gladbacher Borussia zusammenfassen lassen. Der Offensivspieler ist vor der Saison von RB Leipzig zur Fohlen-Elf gewechselt. Auf Leihbasis (1,5 Millionen Euro), inklusive Kaufoption.

Wolf mit der U21 des ÖFB erfolgreich

Offensivspieler Wolf hat bislang im Trikot des VfL vier Pflichtspiele absolviert (null Tore, null Vorlagen). Erreicht Wolf in dieser Saison 15 Pflichtspiel-Einsätze, heißt es, tritt die Kaufklausel in Höhe von rund zehn Millionen Euro in Kraft.

Während der aktuellen Länderspielphase ist Wolf für sein Heimatland Österreich im Einsatz. Genauer: Für die U21. Und hat bei den ÖFB-Bubis nun ein Erfolgserlebnis in Sachen Qualifikation für die Europameisterschaft 2021 verzeichnen können. Im Kosovo gab es einen 1:0-Sieg. Wolf stand dabei von Beginn an auf dem Platz. Die Entscheidung fiel erst wenige Minuten vor dem Abpfiff durch Marco Grüll. Österreich ist damit in Gruppe drei Zweiter hinter England.

Wolf (Marktwert zehn Millionen Euro) hat den Abstecher vom Borussia-Park ins Lager des ÖFB auch dazu genutzt, um ein Interview in seinem Heimatland zu geben. Dabei sprach das Leih-Fohlen bei „laola1.at“ noch einmal über seine schwere Zeit in Leipzig, wo er nach einem gebrochenen Sprunggelenk in der vergangenen Saison nicht richtig ins Rollen gekommen war.

Wolf: „Man hat gesehen, dass ich in dem halben Jahr nach meiner Verletzung, als ich dann fit war, so gut wie gar keine Einsatzzeit bekommen habe. In meinem Alter und mit meiner Verletzungshistorie wären Einsätze aber wichtig.“

Den Wechsel zur Borussia begründete er so: „Ich habe die Chancen auf mehr Einsätze in Gladbach höher gesehen. Außerdem treffe ich dort mit Marco Rose auf eine alte Vertrauensperson. Deshalb war mir schnell klar, dass ich das machen will.“

Borussia sei in diesem Kontext auch die erste Wahl gewesen. Wolf: „Ich habe mich mit anderen Dingen gar nicht groß beschäftigt. Es gab ein paar andere Anfragen, da habe ich aber schnell abgesagt. Wenn du aus Salzburg kommst, bist du Erfolge gewohnt, wenn du in Leipzig bist, bist du Erfolge gewohnt – dann willst du auf diesem Level bleiben. Da war Gladbach perfekt.“

Dass er nicht gleich von Beginn an bei Borussia voll durchgestartet ist, dazu sagte Österreichs Top-Talent: „Ich habe im Pokal und gegen Dortmund von Beginn an gespielt, bin dann zwei Mal eingewechselt worden. Grundsätzlich ist das ganz etwas anderes als in Leipzig. Dort bin ich vielleicht alle fünf Spiele mal eingewechselt worden. In Gladbach bin ich in jedem Spiel am Platz gestanden. Es geht in die richtige Richtung.“

Wolf fügte weiter an: „Ich sehe es so, dass es mein erstes Bundesliga-Jahr ist. Das Jahr in Leipzig will ich wegen der Verletzung und der Gesamtsituation nicht unbedingt werten. Deswegen kann man nicht davon ausgehen, dass ich in den ersten Spielen gleich explodiere. Ich gebe mir Zeit und hoffe, die Leute verstehen das auch.“

Auch ein Xhaka hat Zeit gebraucht

Gladbach ist zumindest bekannt dafür, dass Top-Talente die Zeit und Ruhe bekommen, um ihr ganzes Potenzial abzurufen. Selbst ein Granit Xhaka (28) hatte beispielsweise nach seinem Wechsel 2012 vom FC Basel zur Borussia Zeit gebraucht, um in der Bundesliga richtig anzukommen. Vier Jahre später wechselte er für 45 Millionen Euro zu Arsenal London. Das Umfeld bei Borussia dürfte mit Wolf erst einmal ähnlich geduldig umgehen.