Was bringt’s Borussia? Zwei Lieblings-Bayern verpassen den Klassiker
Mönchengladbach/München - Die Wahrscheinlichkeit für eine totale Sonnenfinsternis über der Münchner Allianz-Arena schien größer zu sein, doch es ist tatsächlich passiert: Robert Lewandowski (31) und Thomas Müller (30) haben sich im selben Spiel ihre fünfte Gelbe Karte eingehandelt und werden am Samstag beide gesperrt sein – wenn Borussia Mönchengladbach beim FC Bayern zu Gast ist (Anpfiff 18.30 Uhr).
Thomas Müller zum ersten Mal gelbgesperrt in der Bundesliga
Während es für Lewandowski erst die zweite Gelbsperre seiner Bundesliga-Karriere ist, bedeutet die Zwangspause gegen Gladbach für Müller sogar eine Premiere. Vom Platz geflogen ist Lewandowski in Deutschland bislang nur einmal im Trikot von Borussia Dortmund, Müller in der Liga noch gar nicht, lediglich zweimal in der Champions League. Wie gesagt: Es gleicht einer totalen Sonnenfinsternis.
Entsprechend flink und freudig waren die Borussia-Fans am Samstag in den sozialen Netzwerken unterwegs, als es die beiden Bayern-Stars kurz nacheinander in Leverkusen erwischte.
Tatsächlich dürfte der Rekordmeister und Bald-wieder-Meister zumindest nicht davon profitieren, wenn ein Spieler fehlt, der genauso oft getroffen hat in dieser Saison wie Werder Bremen (Lewandowski, 30-mal), und ein anderer, der bereits den Vorlagen-Rekord der Liga eingestellt hat (Müller, 20).
Lewandowski blieb mal sechs Jahre ohne Tor gegen Gladbach
Doch ganz so einfach ist es vielleicht gar nicht. Denn: Nur gegen Gladbach hat Lewandowski eine negative Bilanz in der Bundesliga (acht Pleiten), nur viermal in 14 Duellen hat er getroffen, blieb von 2012 bis 2018 sogar komplett ohne Erfolgserlebnis gegen die Fohlen. Zwei Ligaspiele hat der Pole in dieser Saison verpasst, beide gewannen die Bayern (6:0 und 2:0).
Ähnlich sieht es bei Müller aus. Der mag zwar Pferdefreund sein, aber sportlich hat er es mit den Fohlen nicht so: Ebenfalls viermal traf er gegen Gladbach, von allen Gegnern, mit denen er es mindestens zehnmal in der Liga zu tun bekam, nur gegen Köln noch seltener (dreimal). Der Weltmeister von 2014 hat auch schon sechsmal gegen Gladbach verloren, häufiger nur gegen Dortmund (wozu Lewandowski einst seinen Teil beitrug).
Zirkzee könnte Lewandowski beim FC Bayern ersetzen
„Schon ärgerlich“ findet Trainer Hansi Flick (55) die Ausfälle seiner Ü30-Superstars. In den beiden Ligaspielen ohne Lewandowski ließ er Joshua Zirkzee (19) stürmen, der Youngster kam seit dem Restart allerdings nicht über zwei Kurzeinsätze hinaus.
In der Champions League setzte Flick im letzten Gruppenspiel gegen Tottenham sowohl Lewandowski als auch Müller zunächst auf die Bank. Den Dreiersturm bildeten damals Kingsley Coman (24), Ivan Perisic (31) und Serge Gnabry (24). Dieses Trio ist nun wieder eine Option.
Bei Borussia dürfte ohnehin niemand den Fehler machen, dem bayerischen Doppel-Ausfall zu viel Bedeutung beizumessen. Doch kurios und selten ist er allemal.