Mönchengladbach - Der nächste Gladbach-Profi kann sich innerhalb weniger Tage als Torschütze in der deutschen Fußball-Nationalmannschaft auszeichnen.

Erster Sieg in der Nations League

Hatte unter der Woche noch Borussias Mittelfeld-Juwel Florian Neuhaus gleich bei seiner Länderspiel-Premiere gegen die Türkei (3:3) einen herrlichen Treffer erzielt, demonstrierte nun am Samstagabend Team-Kollege Matthias Ginter ebenfalls Vollstrecker-Qualitäten. Gladbachs Abwehrchef, Weltmeister von 2014, steuerte beim 2:1 in der Ukraine, dem ersten Sieg der DFB-Elf in der UEFA Nations League, einen Treffer bei.

Ginter nutzte in der ersten Halbzeit eine Vorarbeit von Rüdiger und drückte aus kurzer Distanz den Ball zur 1:0-Führung über die Linie. Sein zweiter Treffer im 32 Länderspieleinsatz brachte Sicherheit in eine über 90 Minuten insgesamt alles andere als überzeugende Elf von Bundestrainer Joachim Löw. Nach seinem Treffer hätte Ginter beinahe ein weiteres Tor für die DFB-Elf vorbereitet, doch Bayerns Gnabry konnte dessen gute Flanke nicht per Kopfball im gegnerischen Tor unterbringen.

Ginter stand auch bei einem Foul im Mittelpunkt, der Defensiv-Allrounder kam nach einem bösen Tritt glücklicher Weise noch mit einem Schrecken davon und konnte weiterspielen. Für das zwischenzeitliche 2:0 der Deutschen sorgte Goretzka, der einen Fehler des ansonsten starken Ukraine-Torhüters Bushchan nutzen konnte. 

Spannend machte es dann in der Schlussphase noch einmal Süle, der ohne große Not Yaremchuk im Strafraum von den Beinen holte. Folge: Strafstoß, den Malinovskyi eiskalt gegen Neuer zum 1:2 verwandelte. Doch das reichte für die Ukraine am Ende nicht mehr, die DFB-Elf konnte so in Kiew den ersten Sieg in 2020 einfahren.

Ginter, der zu den besten Akteuren in der deutschen Elf zählte, sagte nach dem Schlusspfiff: „Wir sind froh, dass wir gewonnen haben, auf unserem weiteren Weg helfen uns nur Siege. Das haben wir geschafft. Aber wir wissen auch, dass wir nicht die Sterne vom Himmel gespielt haben. Nach dem 2:1 ist es nach hinten raus noch mal eng geworden. Das war insgesamt nicht unser bestes Spiel.“ Zu seinem Treffer sagte Ginter: „Man muss sagen, dass gefühlt 90 Prozent des Tores Antonio Rüdiger gehören, der eine super Vorarbeit geleistet hat. Ich versuche, mich ständig zu verbessern, schön, wenn man dann mit so einem Tor belohnt wird.“

Neuhaus und Hofmann schauen zu

Seine Gladbacher Team-Kollegen Florian Neuhaus und Jonas Hofmann, die in Kiew auch zum DFB-Kader zählten, kamen nicht zum Einsatz.