GladbachLIVE-Kommentar Gerüchte um Rose und Stars unterstreichen, wie gut Borussia-Bosse arbeiten
Mönchengladbach - „Ich bin auch nur ein Passant, der den Verein ein Stück begleitet.“ Ein Satz, den Präsidiums-Mitglied Hans Meyer dem VfL Borussia einst hinterlassen hat – als der 77-Jährige noch als Trainer für den fünffachen deutschen Meister vom linken Niederrhein tätig war.
Gerüchte selbstbewusst wahrnehmen
Meyers Botschaft: In diesem Geschäft kommen Spieler und Trainer – und in der Regel gehen sie eines Tages wieder. Das war und ist so im Business Profifußball. Und es wird auch in Zukunft so sein.
Rund um Borussia kreisen derzeit einige Gerüchte. Trainer Marco Rose (44) soll angeblich Wunschkandidat in Dortmund sein. Top-Spieler (Ginter, Elvedi, Zakaria, Thuram, Plea, Neuhaus) werden regelmäßig mit den ganz großen Klubs in Europa in Verbindung gebracht. Spekulationen, die zunächst einmal all‘ diejenigen, die es mit der Fohlen-Elf halten, womöglich irritieren dürften. Jedoch nicht beunruhigen sollten.
Ja, es mag vielleicht so sein, dass Rose, der einen hervorragenden Job mit seinem Team verrichtet, bereits nach nicht einmal eineinhalb Jahren deutsche Bundesliga hochinteressant für die Big Player sein soll. Und Gleiches auch für Protagonisten wie Thuram, Ginter, Plea oder Zakaria gelten soll.
Wenn solche Spieler, auch ein Rose, wiederum aktuell nicht auf geheimen Transfer-Listen von Big Playern auftauchen würden, dann müssten momentan, mit Verlaub, ausschließlich Blinde der internationalen Gilde der Scouts, Späher und Kaderplaner angehören.
Weil Gladbach nicht nur erfolgreich spielt, sondern auch richtig attraktiv. Wenn die Mannschaft ihre vollen PS samt geballter Wucht auf den Platz bringen kann. Dann bekommt selbst eine Mannschaft wie Real Madrid, so jüngst in der Champions League zu bestaunen, gegen diese Borussia aber so richtig Probleme.
Die nun aufflammenden Gerüchte sollten in allererster Linie als Indikatoren dafür interpretiert werden, welch guten Job die Macher im Borussia-Park um Präsident Rolf Königs (79), Geschäftsführer Stephan Schippers (53) und Max Eberl (47) seit Jahren bewerkstelligen. Erfolg macht sexy. Borussia ist erfolgreich, Borussia ist also sexy. Das weckt eben Begehrlichkeiten. Und das Borussias Kader samt Trainer-Team solche hervorrufen, ist Anlass zu breiter Brust.
Gladbach ist erfolgreich – Erfolg bringt Rummel drumherum mit sich. Vielleicht muss das der eine oder andere VfL-Fan nach Jahren des niederrheinischen „Vergessen sie nicht, wo wir herkommen“-Mantras auch erst einmal verinnerlichen. Königs, Bonhof, Söllner, Meyer, Schippers, Eberl und Co. haben in den vergangenen Jahren den Verein zu einer Top-Adresse in Deutschland weiterentwickelt. Obwohl ein Reus, Dante, Neustädter, ter Stegen, Xhaka, Kruse, Favre, oder wie sie alle heißen mögen, dem Verein weggekauft wurden, beziehungsweise freiwillig gegangen sind.
Das hat Borussia im ersten Moment wehgetan, aber sie ist weiter bis unter die Top-Vier marschiert. Und der Weg soll noch nicht zu Ende sein, wie Max Eberl versichert. Eberl hat den VfL zu einer festen Größe im Spitzenkreis der Beletage des deutschen Fußballs gemanagt. Es gibt zig Anhaltspunkte, dass das vorerst auch so bleiben dürfte. Zu stabil ist das vom ihm tatkräftig mitgegossene Fundament der neuen Fohlen-Welt.
Weshalb Gladbach-Anhänger mit einer gewissen Gelassenheit samt gesundem Selbstbewusstsein das Gerede rund um ihren Klub wahrnehmen sollten. Selbst, wenn aus der einen oder anderen Geschichte in nicht ferner Zukunft sogar Realität werden sollte.
Ach ja, übrigens: Der neueste Klatsch und Tratsch hat die Fohlen nicht davon abhalten können, mit einer kernig-knackigen Leistung am vergangenen Wochenende Angstgegner RB Leipzig erstmals überhaupt in die Knie zu zwingen.