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Von Daniel Thiel

Geniestreich brachte Fohlen Millionen Virkus nutzt offenbar alte Transfer-Strategie bei Borussia-Profi

Roland Virkus redet mit Nils Schmadtke.

Roland Virkus (M.) und Nils Schmadtke (r.) im Austausch vor dem Bundesliga-Spiel von Borussia Mönchengladbach bei Bayer Leverkusen am 27. Januar 2024.

Unsicherheit durch Vertragsklauseln? Davon können die Borussia-Fans ein Lied singen.

Bereits vor über zehn Jahren sorgte eine Klausel dafür, dass die damalige Euphorie der Fans von Borussia Mönchengladbach gedämpft wurde: Marco Reus (34) machte von seiner 17,5-Millionen-Ausstiegsklausel Gebrauch, die sein Lager zuvor mit den Fohlen-Verantwortlichen ausgehandelt hatte.

Gladbach-Manager Virkus bedient sich an Erfolgs-Strategie

Der Reus-Transfer ist ein gutes Beispiel dafür, dass der Verein ein Stück weit die Kontrolle über das weitere Vorgehen bei einer Personalie abgibt, sobald er sich auf eine Klausel in einem Vertrag einlässt.

Aktuell liegt der Gladbach-Fokus auf zwei Klauseln, die in den kommenden Monaten für Veränderungen im Borussia-Kader sorgen könnten. Einerseits sorgt die kolportierte Ausstiegsklausel bei Ko Itakura (27) dafür, dass er dem Vernehmen nach Borussia für eine Summe zwischen zehn und 15 Millionen Euro verlassen könnte.

Darüber hinaus ließ sich Gladbach beim Leih-Transfer von Talent Oscar Fraulo (20) auf eine Kaufoption ein, die der niederländische Erstligist Utrecht nach der laufenden Saison ziehen kann.

Entscheidet sich Utrecht dafür, von der Klausel Gebrauch zu machen, sind den Fohlen-Verantwortlichen die Hände gebunden. Die Option wurde im Rahmen der Deal-Bekanntgabe zwar bestätigt. Bisher hielten sich aber beide Klubs bedeckt, was den finanziellen Umgang der Kaufoption betrifft.

Offenbar hat Manager Roland Virkus (57) auch bei dieser Personalie eine Strategie gewählt, die bereits in der Vorsaison zum Erfolg führte. Da wurde Jordan Beyer (23), zum damaligen Zeitpunkt Borussias Innenverteidiger Nummer vier, zum FC Burnley verliehen – ebenfalls mit einer Kaufoption.

Allerdings war die von vornherein so hoch angelegt, dass sich letztlich kaum ein Fohlen-Fan über den Abgang beschweren würde – weil das finanzielle Paket so reizvoll war. Beyer entwickelte sich in England zum Leistungsträger und Burnley zog die Kaufoption – Borussia kassierte durch den Geniestreich 15 Millionen Euro.

Laut der „Rheinischen Post“ wurde auch bei Fraulo eine hoch angesetzte Kaufoption vereinbart. Diese liege über dem aktuellen Marktwert wird beim Portal „Transfermarkt“ auf 2,5 Millionen Euro taxiert) und sei „über den Möglichkeiten seines aktuellen Klubs“ angesetzt.

Borussia zahlte vor mittlerweile eineinhalb Jahren zwei Millionen Euro, um Fraulo aus seiner dänischen Heimat an den Niederrhein zu lotsen. Die Fohlen würden also ein Transfer-Plus machen, sollte Utrecht die Kaufoption ziehen.

In der laufenden Saison erzielte der Eredivisie-Klub einen Transfer-Überschuss von zehn Millionen Euro, der eine oder andere Euro sollte also auch für den kommenden Sommer bereitliegen.

Seit November 2023 ist Fraulo Stammspieler in den Niederlanden, stand seitdem bei jedem Erstliga-Spiel in der Startelf. Die sportliche Komponente der Leihe geht also auf jeden Fall auf – wie es mit der Kaufoption weitergeht, werden die kommenden Wochen und Monate zeigen.