Nach Becherwurf: Gladbach-Manager hofft auf rasches Urteil „Dürfen uns als sportlicher Sieger sehen“
Geschockt zeigt sich die Fußball-Welt auch am Samstag (19. März 2022), einen Tag nach dem Becherwurf beim Bundesliga-Match zwischen dem VfL Bochum und Borussia Mönchengladbach, über die Ereignisse, die zum Spielabbruch führten. Auch Gladbach-Manager Roland Virkus (55) zeigte sich nach dem Vorfall erschrocken. In einem Interview auf Borussias vereinseigener Homepage hat er die Geschehnisse nochmals aus seiner Sicht zusammengefasst.
Gladbach-Partie in Bochum abgebrochen: Fußball-Welt geschockt
Die Bundesliga-Partie zwischen dem VfL Bochum und Borussia Mönchengladbach am Freitagabend (18. März) musste nach 70 Minuten beim Stand von 2:0 für die Fohlen abgebrochen werden. Der Grund: Ein Zuschauer hatte einen Becher auf das Spielfeld geworfen, damit Schiedsrichter-Assistent Christian Gittelmann (39) am Kopf getroffen und diesem dadurch eine Schädelprellung und ein Schleudertrauma zugefügt.
Für Roland Virkus, Sportdirektor von Borussia Mönchengladbach, war die Entscheidung, die Partie nicht fortzusetzen, die Richtige. Er sagt in einem Interview auf Borussias Homepage: „Es war sicher richtig, das Spiel nach diesem Vorfall abzubrechen.“
Dennoch warnt der 55-Jährige davor, den VfL Bochum wegen des Vorfalls zu verteufeln. „Das Schiedsrichtergespann hat beide Vereine gut informiert. Auch die Kommunikation mit dem VfL Bochum war in dieser für alle ungewohnten Situation gut. Überhaupt möchte ich mit Blick auf Bochum klar sagen, dass ein solcher Vorfall natürlich zu kritisieren und zu verurteilen ist, was seitens der Verantwortlichen auch deutlich passiert ist. Deswegen darf aber nicht der ganze Klub in Verruf geraten. Das hat der VfL nicht verdient. Dass ein Spiel auf diese Weise endet, ärgert jeden Spieler und Verantwortlichen“, so Virkus.
Vor allem der Gesundheitszustand Gittelmanns bereite auch ihm Sorge – zumal Referees eine zentrale Bedeutung im Fußball haben, wie er nochmals betont. „Vorneweg hoffe ich, dass es Christian Gittelmann, der gestern noch zur Untersuchung ins Krankenhaus gefahren ist, schon wieder besser geht und er sich von diesem Vorfall schnell und vollständig erholt. Schiedsrichter sind ein zentraler Bestandteil des Fußballs. Wir brauchen sie für den Sport und müssen sie schützen. Und das gilt nicht nur für die Bundesliga“, so der 55-Jährige.
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Neben all den negativen Geschehnissen rund um die Partie in Bochum lobt Virkus aber auch die Leistung seines Teams – vor allem in der zweiten Halbzeit, in der Alassane Plea (29) und Breel Embolo (25) die Elf vom Niederrhein mit 2:0 in Führung gebracht hatten.
Virkus: „Ich möchte betonen, dass wir uns bis zu diesem Zeitpunkt eine verdiente 2:0-Führung erarbeitet hatten und uns als sportlicher Sieger sehen dürfen.“
„Wir haben nach der Pause immer besser in unser eigenes Spiel und zu unseren eigentlichen Stärken gefunden. Natürlich haben wir auch starke Paraden von Yann Sommer gebraucht, aber dann sind uns zwei blitzsaubere Tore gelungen, die eine Art Befreiung waren und der Lohn für die harte Arbeit, die wir auf dem Platz gezeigt haben. Es ist aus meiner Sicht ohnehin so: Wenn du das Gleiche in die Waagschale wirfst wie der Gegner, das heißt Intensität, Wille, taktische Disziplin, dann setzt sich am Ende die fußballerische Qualität durch“, so Virkus , der nun auf eine zeitnahe Entscheidung bezüglich der Wertung hofft.
„Das Schiedsrichtergespann fertigt einen Sonderbericht an, der dann den entsprechenden Gremien vorgelegt wird“, so der Gladbach-Manager. „Ich gehe davon aus, dass es dann zeitnah eine Entscheidung geben wird, die dem Vorfall in Bochum gerecht wird.“