Katastrophaler Fehlpass und Wechselgerüchte Gladbachs Neuhaus nach Derby-Niederlage erneut in der Kritik
Borussia Mönchengladbach unterlag dem 1. FC Köln am Samstag (27. November 2021) im rheinischen Derby mit 1:4. Eine Pleite, die Spielern und Fans wegen ihrer speziellen Bedeutung besonders schmerzt. Die Tatsache, dass ausgerechnet der zuvor eingewechselte Florian Neuhaus (24) den Erzrivalen aus der Domstadt mit einem Fehlpass auf die Siegerstraße brachte, tut ihr übriges zur angespannten Stimmungslage am Niederrhein – hatte der 24-Jährige doch schon einige Wochen zuvor mit seinen Aussagen für Aufruhr gesorgt.
Neuhaus-Fehlpass leitet Gladbach-Pleite im Derby ein
Gerade einmal drei Minuten war es her, dass Gladbachs Jonas Hofmann (29) den Ausgleich zum 1:1 für sein Team im rheinischen Derby erzielt hatte, als sein Teamkollege Florian Neuhaus einen fatalen Fehlpass zum Gegner spielte und damit den Weg für die schreckliche 1:4-Niederlage ebnete – in einer Phase, in der Borussia eigentlich im Begriff war, die Kontrolle über das zwischenzeitlich verlorene Spiel zurückzuerlangen.
Das zumindest lassen auch die Schilderungen von Gladbach-Keeper Yann Sommer (32) vermuten. Er sagte nach dem Match: „Köln war ein bisschen down, das muss man ausnutzen, aber wir haben leider ein paar Geschenke gemacht.“ Zwar nahm er seinen Teamkollegen in Schutz: „Solche Fehler passieren leider einfach, das passiert jedem, sie gehören zum Sport dazu“, merkte dann aber auch an, dass der Fehlpass die Mannschaft „ein wenig aus dem Konzept gebracht“ habe.
Das war kaum zu übersehen. Denn: Nur eine Minute später kassierte die Fohlenelf, abermals durch einen individuellen Fehler, diesmal von Nico Elvedi (24), das 3:1. In der Nachspielzeit folgte dann noch das 4:1 der Kölner.
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Dass Florian Neuhaus nicht allein für die fatale Niederlage verantwortlich gemacht werden kann, ist klar. Hatten doch viele verschiedene Faktoren dazu geführt, dass Borussia am Ende die höchste Derby-Pleite (1:4) seit 25 Jahren hinnehmen musste.
Dennoch dürften sich viele bei Neuhaus' Fehler gedacht haben: „Ausgerechnet er“. Denn: Seit Wochen ist der 24-jährige, deutsche Nationalspieler Teil der medialen Berichterstattung rund um Borussia. Und: Den Anstoß dazu hat er vor einigen Wochen sogar selbst gegeben.
„Es ist nicht ganz einfach für mich, Ich habe mir über drei Jahre hier viel aufgebaut. Ich habe selber gemerkt, wie schnell es im Profifußball gehen kann. Ich hätte mir vielleicht auch ein Stück weit mehr Rückendeckung vom Verein gewünscht. Aber das ist im Profifußball vielleicht so. Ich akzeptiere das, will einfach weiter Gas geben im Training. Mit guten Leistungen will ich zurück in die Mannschaft“, so Neuhaus in seinem denkwürdigen Interview nach dem Spiel.
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Zwar hatte es in den folgenden Wochen diesbezüglich klärende Gespräche mit Sportdirektor Max Eberl (48) und Trainer Adi Hütter (51) gegeben, richtig ruhig war es um Neuhaus aber trotzdem nicht geworden, zeigte sich der Mittelfeld-Spieler doch, trotz Treffern in Mainz und gegen Fürth, auch immer wieder unkonzentriert und leistete sich beispielsweise beim 2:1-Sieg gegen den VfL Bochum schon mal einen schweren Ballverlust, der damals jedoch noch ohne Folgen blieb.
Wahrscheinlich nicht ohne Grund verzichtete Gladbach-Trainer Hütter im 93. Derby auf Neuhaus in der Startelf, was im Vorfeld der Partie bereits Aufruhr bei „Sky“-Experte Dietmar Hamann (48) ausgelöst hatte. Denn: Für den 48-Jährigen war die abermalige Beorderung des 24-jährigen Talents auf die Bank durchaus eine Überraschung.
Dennoch hatte Hamann eine Erklärung dafür, warum Hütter im Derby auf Neuhaus in der Startelf verzichtet hatte. „Er hat gegen Fürth das Tor gemacht und jetzt spielen sie wieder gegen eine kampfstarke Mannschaft. Und ich habe das Gefühl, dass der Trainer ihm nicht einhundertprozentig vertraut gegen Mannschaften, die wirklich physisch einen harten und laufintensiven Fußball spielen“, so der einstige Fußballer vor dem Match in der Domstadt.
Sky-Experte Hamann glaubt an baldigen Neuhaus-Abgang
Nach der Partie dürfte Hamann wohl noch besser verstanden haben, wieso Hütter aktuell Denis Zakaria (25) und Manu Koné (20) dem deutschen Nationalspieler vorzieht, merkte er nach der Partie doch an: „Den Ball muss Neuhaus quer zum Außenverteidiger spielen, das war ein katastrophaler Fehler.“ Dennoch prophezeite der „Sky“-Experte , dass Neuhaus sich nicht mehr lange mit der Bankdrücker-Rolle begnügen werde.
Hamann: „Er ist ja wahrscheinlich mit Denis Zakaria der Spieler mit dem größten Transferwert der Gladbacher und das ist natürlich für beide Parteien eine unzufriedenstellende Situationen. Ich könnte mir vorstellen, dass etwas Dynamik in diese Personalie kommt in den nächsten Wochen.“
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Dass er damit gar nicht so falsch liegen könnte, deuten die jüngsten Gerüchte aus Italien, die dem Serie-A-Klub SSC Neapel großes Interesse an Borussias Mittelfeld-Juwel nachsagen, an. Demnach soll der Klub bereits Kontakt zu Neuhaus' Berater Christian Nerlinger (48) aufgenommen haben, um über einen baldigen Wechsel zu verhandeln.
Zuvor war der gebürtige Bayer zudem immer wieder mit einem Wechsel zu Rekordmeister FC Bayern München in Verbindung gebracht worden.
Ob an den Gerüchten etwas dran ist, wird sich in Zukunft zeigen. Beim VfL hat Neuhaus jedenfalls noch einen Vertrag bis 2024. Feststeht jedoch, dass Neuhaus den Diskussionen rund um seine Person durch seinen Fehlpass unwillentlich neuen Zündstoff gegeben hat – und seinem Ziel, wieder Stammspieler bei den Fohlen zu werden, nicht wirklich näher gekommen sein dürfte.
(Jum)