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Von GladbachLIVE Redaktion

Online-Broker in der Krise! Finanz-Aufsicht nimmt Gladbach-Sponsor ins Visier

Gladbach-Geschäftsführer Stephan Schippers (l.) und Flatex-Chef Frank Niehage (r.), hier zu sehen am 7. Juli 2022 bei einer Pressekonferenz im Seehotel Überfahrt in Rottach-Egern.

Gladbach-Geschäftsführer Stephan Schippers (l.) und Flatex-Chef Frank Niehage (r.), hier zu sehen am 7. Juli 2022 bei einer gemeinsamen Pressekonferenz im Seehotel Überfahrt in Rottach-Egern.

Das sind keine guten Nachrichten rund um den Hauptsponsor von Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach!

Die deutsche Finanzaufsicht Bafin hat den Frankfurter Online-Broker Flatexdegiro einer Sonderprüfung unterzogen und dabei Mängel in der Organisation und der Unternehmensführung festgestellt.

Das hat das SDax-Unternehmen überraschend mitgeteilt. Der Broker reagiert auf die Kritik und erweitert seinen Vorstand.

Gladbach-Hauptsponsor Flatexdegiro: Vorstand kappt Geschäftsprognose

Das Tagesgeschäft läuft derweil noch schlechter als zuletzt gedacht: So kappte der Vorstand seine bereits gedämpfte Geschäftsprognose für das laufende Jahr. Auch die erwogene Dividende wird es wohl nicht geben.

Der Mitteilung zufolge hat die Bafin ihren Prüfungsbericht dem Broker bereits im November vorgelegt. Ein genaues Datum nannte Flatexdegiro nicht.

Allerdings werde die Bafin dem Unternehmen als Ergebnis der Prüfung „unter anderem auferlegen, eine ordnungsgemäße Geschäftsorganisation sicherzustellen“.

Zudem habe sie „vorübergehende zusätzliche Eigenmittelanforderungen angeordnet“.

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Nach eigenen Angaben hat das Unternehmen inzwischen „verschiedene Maßnahmen eingeleitet, um die aufsichtsrechtlichen Anforderungen innerhalb eines vorgegebenen Zeitrahmens zu erfüllen“.

Das Unternehmen werde weiterhin eng mit der Bafin zusammenarbeiten. Bereits jetzt habe die hauseigene Flatexdegiro Bank mit Matthias Heinrich einen Risikochef bekommen.

Zudem habe es organisatorische Veränderungen in der Leitung der Abteilungen Interne Kontrollen, Risikomanagement und Meldewesen gegeben, hieß es weiter.

Darüber hinaus haben Aufsichtsrat und Vorstand laut Mitteilung beschlossen, die Flatexdegiro Bank AG mit weiteren 50 Millionen Euro aus eigenen Mitteln zu kapitalisieren.

Bisher liege das harte Kernkapital des Flatexdegiro-Konzerns bei 180 Millionen Euro. Auch der Überschuss des laufenden Jahres soll komplett einbehalten werden.

Am 14. Mai 2022 hatten Borussia Mönchengladbach und die „FlatexDEGIRO AG“ verkündet, dass die Sponsoring-Partnerschaft vorzeitig bis 2027 verlängert worden ist.

Mindestens bis 2024 soll Europas führender Online-Broker als Hauptsponsor auf Borussias Trikotbrust bleiben, für die drei nachfolgenden Jahre wurde ein Co-Sponsoring vereinbart.

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Nach GladbachLIVE-Informationen soll „Flatex“ eine Summe im Bereich von bis zu acht Millionen Euro pro Jahr bislang an die Borussia gezahlt haben.

Nun steckt Flatexdegiro offenkundig in einer Krise. 

Noch im Juli hatte Flatex-Chef Frank Niehage während des Fohlen-Trainingslagers am Tegernsee bei einer Pressekonferenz in Rottach-Egern gesagt: „Seitdem wir bei Borussia gestartet sind, hat sich der Bekanntheitsgrad unserer Firma um 300 Prozent gesteigert. Ich kann sagen, dass diese Partnerschaft ein erfolgreicher Schritt war.“

Und: „Wir haben jetzt 2,2 Millionen Kunden, das reicht mir aber nicht. Wir wollen auf sieben bis zehn Millionen Kunden in den nächsten Jahren hochwachsen. Das Potenzial ist da. Und dabei wird uns Gladbach helfen.“

Flatexdegiro ist seit 2020 Hauptsponsor der Borussia. 

Die Aktie des Trikotsponsors von Borussia Mönchengladbach und des spanischen Champions-League-Teilnehmers FC Sevilla verlor zum Handelsstart am Montag (5. Dezember 2022) erheblich an Wert.

(dpa/AM)