EXKLUSIV-Interview mit Gladbachs Bayern-Schreck Bensebaini verrät: So schlimm war meine Corona-Erkrankung wirklich!
Mönchengladbach - Exklusiv-Interview mit Gladbachs Bayern-Schreck Ramy Bensebaini! Rund sechs Wochen hatte Borussia auf den 25-Jährigen verzichten müssen. Der algerische Nationalspieler hatte sich mit dem Covid19-Virus infiziert. Pünktlich zum Start in das neue Fußballjahr meldete sich der Linksverteidiger aber zurück und feierte in Bielefeld mit einem Kurzeinsatz sein Comeback. Für das Bundesliga-Topspiel der Fohlen gegen Rekordmeister Bayern München (20.30 Uhr), in dem er den VfL in der vergangenen Saison mit zwei Toren zum Sieg führte, ist er einsatzbereit. Mit unserer Redaktion hat Bensebaini über seine Erkrankung, Liebesgerüchte und den anstehenden Bayern-Fight gesprochen.
Gladbach gegen Bayern: Ramy Bensebaini im exklusiven Interview
Zuallererst: Frohes neues Jahr, Ramy!
Danke, gleichfalls.
In diesem Jahr gab es nur eine sehr kurze Winterpause. Wie haben Sie die freie Zeit und den Silvesterabend verbracht?
Ich war für ein paar Tage bei meiner Familie in Algerien, da ich meine Mutter und meine Schwester schon sehr lange nicht mehr gesehen hatte. Ich bin vier Tage geblieben und habe dort auch Silvester gefeiert. Die Anreise war allerdings sehr schwierig und hat mehr Zeit als sonst in Anspruch genommen, da es keine Direktflüge gab und ich einen Tag Aufenthalt in Paris hatte. Deshalb blieb mir nur ein kurzer Aufenthalt in meiner Heimat. Aber ich bin trotzdem froh, meine Familie nach so langer Zeit wiedergesehen zu haben.
Haben Sie Vorsätze für das neue Jahr gemacht?
Nicht wirklich. Ich hoffe aber, dass die Covid19-Pandemie vorübergehen wird und wir alles wieder in den Griff bekommen.
Sie haben die Pandemie bereits angesprochen: Erst vor kurzem waren Sie selbst an Covid-19 erkrankt. Wie haben Sie die Zeit in häuslicher Quarantäne erlebt?
Das war wirklich eine schwierige Zeit. Ich durfte das Haus nicht verlassen, konnte nicht trainieren und war komplett isoliert. Nach zehn Tagen habe ich dann erneut einen Test gemacht, der zum Glück negativ ausgefallen ist. Dennoch hatte ich danach noch Probleme mit meiner Lunge und konnte nicht gut atmen, weshalb der Arzt mir aufgetragen hat, weiterhin zu Hause zu bleiben. Insgesamt habe ich dann einen ganzen Monat in meiner Wohnung verbracht. Zum Glück ist diese Zeit nun vorüber, ich fühle mich besser und habe auch das Training wieder aufgenommen.
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Ihr Trainer Marco Rose hat bereits erwähnt, dass sich bei Ihnen Symptome der Erkrankung gezeigt haben. Können Sie erklären, inwieweit sich das Virus bei Ihnen bemerkbar gemacht hat?
Ehrlich gesagt, hatte ich nahezu alle bekannten Symptome der Erkrankung. Ich hatte Fieber, Kopfschmerzen, Husten, konnte nichts mehr riechen oder schmecken – das war wirklich unangenehm. Nach der akuten Erkrankung hatte ich noch eine Zeit lang Schmerzen beim Atmen und habe nicht richtig Luft bekommen. Deshalb konnte ich auch so lange keinen Sport machen. Es musste sich erst alles zurückbilden.
Borussias Bensebaini: „Es läuft wieder richtig gut“
Mittlerweile sind Sie aber wieder komplett gesund?
Ja, jetzt geht es mir wieder richtig gut. Ich trainiere wieder voll mit und habe in Bielefeld ein paar Minuten auf dem Platz gestanden. Es läuft wieder richtig gut!
Wie würden Sie selbst Ihre derzeitige Form beurteilen?
Ich fühle mich sehr gut, aber ich muss ehrlich sein: Ich war einen kompletten Monat raus und habe bisher erst zehn Minuten gespielt. Für 90 Minuten reicht es bei mir daher noch nicht. Ich bin aber auf einem guten Weg und sicher, dass ich mit jeder Trainingseinheit und mit jedem Einsatz bald zu meiner alten Form zurückkehren werde. Ich tue alles dafür, so schnell wie möglich wieder voll da zu sein.
Während Ihrer Erkrankung gab es viele Gerüchte um einen möglichen Wechsel Ihres Trainers in der kommenden Saison. Haben Sie die mediale Diskussion darüber verfolgt?
Ja, ich habe ein paar Artikel darüber gelesen. Ich bin aber nicht in der Position, mich zu Gerüchten zu äußern. Ich konzentriere mich auf die laufende Saison und bin froh, dass Marco Rose unser Trainer ist.
Auch über Ihr Privatleben gab es zuletzt Gerüchte: Ihnen wurde eine Beziehung zu einer tunesischen Schauspielerin nachgesagt…
(Lacht) Ich weiß nicht, woher dieses Gerücht kam. Ich habe davon über Instagram erfahren, da ich in dem betreffenden Beitrag markiert wurde. Ich kenne diese Frau nicht mal und habe sie auch noch nie zuvor gesehen. Es ist schwierig eine Beziehung zu haben, ohne davon zu wissen. Also: Nein, an den Gerüchten ist absolut nichts dran.
Am Freitag spielt Borussia gegen den FC Bayern München. Das Heimspiel der vergangenen Saison war ein ganz Besonderes für Sie, da Sie beide Tore für Borussia erzielt haben und Ihr Team am Ende als Sieger vom Platz gegangen ist. Wie ist Ihre Erinnerung an dieses besondere Spiel?
Ja, das war ein tolles Spiel. Es war das erste Spiel in dem ich einen Doppelpack erzielt habe – dann auch noch gegen die Bayern! Am Ende haben wir das Match sogar gewonnen. Das war schon etwas Spezielles. Aber: Kein Spiel ist wie das andere. Am Freitag erwartet uns wieder eine komplett andere Ausgangslage.
Meinen Sie, dass Sie auch diesmal von Beginn an ran dürfen?
Ich weiß noch nicht, ob der Coach in diesem Spiel wieder auf mich zählt. Aber, wenn ich zum Einsatz komme, werde ich wie immer einhundert Prozent geben. Sollte Oscar (Wendt, Anm. d. Red) spielen, wird er aber sicher ebenfalls einen super Job machen. In jedem Fall hoffe ich natürlich, dass wir bereit sind und das Spiel auch in dieser Saison für uns entscheiden können.
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War die Partie in der vergangenen Saison Ihr bisher größtes Spiel für Borussia?
Ja ich denke schon – da mir damals der erste Doppelpack meiner Karriere gelungen ist. Sowas vergisst man natürlich nicht. Es gab aber noch andere Spiele gegen starke Gegner, an die ich mich gerne erinnere – zum Beispiel die Gruppenspiele in der Champions League in dieser Saison.
Sehen Sie hier die Pressekonferenz der Fohlen vor dem Bundesliga-Spiel zwischen Borussia Mönchengladbach und dem FC Bayern München:
Gladbachs Ramy Bensebaini: „Haben uns gut vorbereitet“
Wie schätzen Sie Borussias Siegchancen für das Match am Freitag ein?
Wir treffen auf ein sehr gutes Team, das in allen Bereichen sehr stark ist. Wir haben uns aber in der gesamten Trainingswoche gut vorbereitet. Etwas Glück braucht man immer, um gegen Bayern zu gewinnen. Ich habe das vergangene Spiel der Münchener gegen Mainz gesehen. Sie lagen 0:2 zurück und haben am Ende noch 5:2 gewonnen. Dennoch haben wir alle Chancen. Wir wollen unser Spiel aufziehen und es wie im letzten Jahr so gut wie möglich machen. Wenn wir das schaffen, können wir gewinnen.