Aus Hoffnung wurde gegen 22.20 Uhr blanke Wut – und ein Borussia-Führungsspieler reagiert mit Verständnis, ging in der unschönen Situation voran.

Vor etwas mehr als zwei Wochen wurde bundesweit über die Capo-Ansprache bei den Darmstädtern nach dem 0:6 gegen den FC Augsburg auf dem Rasen gesprochen, nun spielten sich ähnliche Szenen bei Borussia Mönchengladbach ab.

Gladbach-Profis müssen zur Aussprache – Fans nach DFB-Pokal-Aus sauer 

Nach der Last-Minute-Pleite der Fohlen im DFB-Pokal-Viertelfinale in Saarbrücken (1:2) hielt es mehr als ein Dutzend Borussia-Fans nicht mehr auf der Tribüne oder auf dem Zaun. Sie konfrontierten – ein Anhänger mit Megafon – die Spieler direkt hinter der Bande.

Im Anschluss kam es zu einem mehrminütigen Austausch zwischen Anhängerschaft und Spielern. Unter anderen gingen Julian Weigl (28), Rocco Reitz (21) und Routinier Tony Jantschke (33) voran und suchten den Austausch.

Aus Mönchengladbach mitgereiste Ordner hatten die Situation im Blick. Allerdings gab es einen emotionalen, aber ruhigen, Austausch – keine Eskalation.

Das steht im direkten Gegensatz dazu zur Eskalation der sportlichen Lage: Borussia beendet die Saison ohne Derbysieg, die Abstiegsangst ist Mitte März noch nicht gebannt und nun ist die Chance auf den großen Coup dahin.

Die Fans hofften auf den ersten Final-Einzug seit 1995, allerdings nun das Aus bei einem Drittligisten. Wie eine Schülermannschaft ließ sich der Erstligist in der letzten Minute auskontern, machte in der zweiten Halbzeit viel zu wenig aus der Dominanz. 

Gegen 22.30 Uhr, also knapp zehn Minuten nach Spielende, gingen die Spieler aus der Fankurve weg – und ließen die rund 2000 mitgereisten Anhängerinnen und Anhänger, die nun eine bittere 300-Kilometer-Rückreise vor sich haben, nach dem Austausch zurück.

„Wir können sie verstehen. Es ist klar, wie wichtig ihnen der Pokal ist. Es war eine große Chance gegen einen Drittligisten. Für sie zerbricht gerade ein Traum, für uns eine große Chance“, sagte Julian Weigl nach der Partie über die Fan-Reaktion bei Sky. „Ich habe vollstes Verständnis. Wir konnten ihnen nicht zurückgeben.“