Weitere Unterbrechung am Samstag Protest-Stopp der Gladbach-Fans? Fanprojekt bietet eine Lösung an
32 Minuten Spielunterbrechung am vergangenen Wochenende in Berlin, 25 Minuten am Freitagabend (9. Februar 2024) in Hamburg und einen Tag später eine 13-minütige Pause im Borussia-Park – wie geht es mit den Fanprotesten weiter?
Vor der Winterpause wurde in einer geheimen Abstimmung der Erst- und Zweitliga-Klubs mehrheitlich beschlossen, dass die DFL über einen Investoreneinstieg und den Verkauf von Anteilen verhandeln darf. Erste Proteste gab es schon im Dezember 2023. Wer aber dachte, dass sich das Thema der Fanproteste im neuen Jahr erledigt hätte, lag komplett daneben.
Gladbach-Fans mit 13-Minuten-Protest – und einer Forderung an den Klub
Allein in den Stadien in Berlin, Hamburg und Gladbach gab es in den vergangenen Tagen insgesamt 70 Minuten Spielunterbrechungen. Auch im Borussia-Park wurden zuletzt in allen Gladbach-Heimspielen Unterbrechungen etwa mit Würfen von Tennisbällen oder Schokotalern provoziert.
Im Rahmen der Bundesliga-Partie gegen Darmstadt 98 (0:0) bezog das Borussia-Fanprojekt mit einem offenen Brief an den Verein Stellung zur aktuellen Situation – und den Protesten.
In dem Brief, den zahlreiche Fanclubs gemeinsam unterzeichneten, wurde Borussia aufgefordert, „sich für einen endgültigen Stopp des Einstiegsprozesses oder zumindest eine neue und nicht-geheime Wahl“ einzusetzen.
Die Fanszene sehe sich in der „Ja“-Abstimmung des Vereins zum Investorendeal nicht repräsentiert. Der Deal werde weiterhin ganz klar abgelehnt. „Diese Stimme ist nicht gehört worden, was dazu geführt hat, dass der Protest auch in Mönchengladbach verzweifelter und störender wurde“, heißt es dazu in dem Brief.
Allerdings kündigt das Fanprojekt an, die Protestaktionen wie beim vergangenen Heimspiel gegen Darmstadt zu stoppen – wenn sich Borussia gegen den Investorenprozess einsetzt oder für die Option einer weiteren Abstimmung, die dann nicht geheim über die Bühne geht. Das sei die Bedingung dafür, dass künftig Borussia-Spiele wieder ohne Protestaktionen über die Bühne gehen.
„Die Proteste, die wir selber nicht wollen, würden wir im Falle eines solchen Einsatzes sofort stoppen und sehen uns andernfalls weiterhin dazu genötigt, auf unbequeme Art und Weise zu protestieren – für einen Fußball, der die Fans als Basis und nicht die Profite und Vermarktung in den Vordergrund stellt“, heißt es dazu im Wortlaut.
Roland Virkus (57) bestätigte nach dem Darmstadt-Spiel bei „Sky“, dass sich der Verein und Vertreterinnen und Vertreter der Fanszene im Dialog befinden. „Was da besprochen wird, bleibt aber unter uns“, sagte der Borussia-Manager.
Daher gilt also abzuwarten, ob die Gladbach-Verantwortlichen auf den offenen Brief der Fanszene reagieren. Seine Sichtweise hat das Fanprojekt nun noch einmal klar untermauert.