Kreative Aktion für Geisterspiele Fanprojekt will Borussia-Park trotzdem vollmachen
Mönchengladbach - Es dürfte keinen Zweig geben im Kosmos Borussia Mönchengladbach, den die Corona-Krise nicht trifft. Der FPMG Supporters Club hat sein Fanhaus in der Nähe des Borussia-Parks schließen müssen. Keine Auswärtskarte geht hier mehr über den Tresen, kein Tropfen Bier läuft mehr aus den Zapfhähnen, und das Geschäft mit den Fanartikeln hat sich nur dürftig ins Netz verlagert.
Gladbach-Fans können Plastikaufsteller bestellen
„Für uns als FPMG ist die Lage ebenso prekär wie für die vielen kleinen Selbständigen, Gastronomen, Kleinunternehmen, die im Moment von Einnahmen abgeschnitten sind“, sagt der Vorstand. Doch die Hoffnung stirbt zuletzt, den Slogan dürfen die Gladbacher getrost auspacken in dieser Zeit, schon 1999 stand er vor dem ersten Abstieg auf Bannern und Aufklebern. Und tatsächlich, die Hoffnung starb nie. Auch jetzt macht die Krise wieder kreativ: Geisterspiele hin oder her – das Fanprojekt will das Stadion voll machen!
Für 19 Euro (1900 Cent, angelehnt ans Gründungsjahr des VfL) haben Fans in Kürze die Möglichkeit, Plastikaufsteller in Lebensgröße mit ihrem eigenen Foto bestellen. Ob Heinz aus Wickrath, Sabine aus Willich, Bernd aus Berlin oder Sophie aus Köln – sie alle könnten auf ihren angestammten Plätzen zumindest optisch dabei sein, falls die Bundesliga weitergeht. Ohne Zuschauer zwar, aber bei einem Erfolg der Aktion nicht mehr vor leeren Rängen.
Unternehmen aus Mönchengladbach soll geholfen werden
Von den 19 Euro sollen 2,50 Euro an das FPMG gehen, um die Weiterbeschäftigung der sieben Festangestellten zu sichern. Sie alle sind inzwischen in Kurzarbeit. Dann gehen zwei Euro an eine Sammelaktion für den schwer erkrankten Ben sowie zwei Euro an die Borussia-Stiftung. Hergestellt werden die Aufsteller durch zwei Mönchengladbacher Unternehmen, wie der FPMG-Vorstand mitteilt. Sprich, jeder Cent soll einem guten (und lokalen) Zweck in der Krise zugutekommen.
In wenigen Tagen soll die Aktion richtig anrollen (hier lesen Sie mehr). Und wenn die Krise überstanden ist und Spiele wieder vor leibhaftigem Publikum ausgetragen werden dürfen, könne sich jeder sein Konterfei aus Plastik mit nach Hause nehmen.