Bei Borussia hat er noch Freunde Ex-Gladbach-Profi verrät, welchen Wechsel er bitter bereut
Mönchengladbach - Als Peniel Mlapa im Juli 2012 von 1899 Hoffenheim zur Gladbacher Borussia für 2,5 Millionen Euro wechselte, galt der Angreifer als kommender Star im Fohlen-Stall. Mlapa war als Top-Talent gekommen. Gewinner der Fritz-Walter-Medaille in Gold als bester Nachwuchsspieler (U19). In Hoffenheim hatte er die ersten Schritte im Profifußball erfolgreich bestanden.
- Ex-Gladbach-Profi Peniel Mlapa spricht über Karriere-Absturz
- Stürmer bereut Engagement bei Dynamo Dresden
- In den Vereinigen Arabischen Emiraten hat er sein Glück gefunden
Gladbach: Ex-Borusse Peniel Mlapa erlebte bei Dynamo schwere Zeiten
Gladbach, der ruhmreiche Traditionsklub vom linken Niederrhein, seinerzeit wachgeküsst von Trainer Lucien Favre (63), sollte die nächste Stufe auf Mlapas Karriereleiter sein. Doch der aus Togo stammende Stürmer packte es im Fohlen-Stall nicht. Der heute 29-Jährige erlebte viel mehr einen Karriere-Absturz.
Über die weiteren Stationen Nürnberg, Bochum, Dresden und Venlo (Niederlande) landete er schließlich 2019 in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Beim Al Ittihad Kalba Sports Club in der „AE Gulf League“. Mlapa, das Ex-Fohlen, hat nun in der „Sport-Bild“ über sein Leben auf der Arabischen Halbinsel gesprochen – und auch über sein Scheitern in Gladbach.
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Mlapa: „In Deutschland steckte ich in der Schublade ‚gescheitertes Top-Talent‘ und kam nicht mehr heraus. Kurz nach meinem Wechsel zur Borussia habe ich mich am Sprunggelenk verletzt und war danach außen vor. Ohne diesen körperlichen Rückschlag wäre es bei Borussia sicher besser gelaufen. Aber es war einfach der Wurm drin, ich habe es zu selten geschafft, meine Top-Leistung abzurufen.“
Mlapa betont weiter: „Dazu kam der belastende Druck. Nach dem Motto: ‚Der trifft das Tor doch eh nicht‘. Trotzdem sehe ich Gladbach keineswegs als düsteres Kapitel meiner Karriere an. Ich habe noch immer Freunde aus dieser Zeit, wie Christoph Kramer und Patrick Herrmann.“
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Mlapa, der in der Jugend für 1860 München spielte, sagt zudem: „Es gibt nur einen Wechsel, den ich bitter bereue.“ Gemeint ist der von 2017, als er Bochum verließ, um in Dresden anzuheuern. „Als ich nach Dresden kam, haben wohl viele in und um den Klub herum in mir den neuen Wunderstürmer gesehen. Zu Beginn lief es gut, aber nach einem verlorenen Spiel wurde ich auf die Bank gesetzt und die Fans haben angefangen, verbal auf mich zu schießen, mich richtig runterzumachen. Das ging soweit, dass ich auch in der Stadt die Abneigung einiger Anhänger zu spüren bekam.“
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Mlapa schildert einige seiner Erlebnisse so: „Zum Beispiel kamen fiese und dumme Kommentare von Leuten, wenn ich ein Restaurant betrat. Die Klub-Verantwortlichen haben mir zwar immer wieder Mut zugesprochen, aber dies half mir leider als Privatperson nicht. Im Stadion dürfen die Fans natürlich auch ihrem Frust freien Lauf lassen, wenn es nicht unter die Gürtellinie geht. Aber für mich ist es nicht zu ertragen, wenn ich als Mensch beleidigt werde.“
Ex-Gladbacher Mlapa hat Vertrag am Persischen Golf verlängert
In den Vereinigten Arabischen Emiraten scheint Mlapa inzwischen sein Fußballer-Glück wiedergefunden zu haben. Bei Ittihad Kalba ist er inzwischen zum Kapitän aufgestiegen. Er sagt: „Das macht mich total stolz. Ich genieße es, Verantwortung zu übernehmen und möchte meinen Kollegen mit meiner Erfahrung helfen. Ich identifiziere mich sehr mit dem Klub. Deshalb lerne ich auch fleißig Arabisch.“
Seinen Vertrag am Persischen Golf hat Mlapa inzwischen verlängert. Bis 2023. „Ich bin zufrieden und fühle mich bei Ittihad Kalba pudelwohl.“