Sie verwenden einen veralteten Browser. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser, um Ihren Besuch bei uns zu verbessern.

Von Jannik Sorgatz

„Natürlich war ich enttäuscht“ Embolo meldet sich eindrucksvoll zurück und kassiert Jubel-Lacher

„Ich kann euch nicht hören!“ – Breel Embolo mit einem Jubel, der beim Geisterspiel im leeren Stadion ein paar Fragen aufwarf.

„Ich kann euch nicht hören!“ – Breel Embolo mit einem Jubel, der beim Geisterspiel im leeren Stadion ein paar Fragen aufwarf.

Mönchengladbach - Das lästige Minutenzählen war Breel Embolo (23) noch erspart geblieben. Der Angreifer hatte in diesem Jahr schließlich erst 144 Minuten auf dem Platz gestanden, durchweg torlos. Und so war vor allem das Datum seines letzten Treffers wichtig: Er fiel am 15. Dezember in Wolfsburg.

Patrick Herrmann legt auf für Breel Embolo

Knapp drei Monate später durfte Embolo im Derby gegen den 1. FC Köln mal wieder jubeln, und das gleich über ein historisches Tor: das erste in einem Geisterspiel der Fußball-Bundesliga. Flanke von Oscar Wendt (34), Patrick Herrmann (29) schien die Chance schon zu verdaddeln, leitete den Ball aber noch weiter zu Embolo, der von halbrechts direkt mit links abschloss.

Hier können Sie die Leistung der Gladbach-Profis gegen Köln bewerten:

„Ein reines Instinkt-Tor. Ich habe die ganze Woche viel mit Zico geredet, dass man sich als Stürmer trauen muss. Es ist gut, dass sich das so schnell auszahlt. Das zeigt, dass ich auf einem guten Weg bin“, sagte Embolo nach dem 2:1-Derbysieg (hier lesen Sie mehr), bei dem er mit einer Hereingabe auch noch ein Eigentor des Kölners Jorge Meré (22) erzwungen hatte.

Embolo hatte Sonderschichten im Training eingelegt

„Zico“ ist Borussias Co-Trainer Alexander Zickler (46), ein aus seiner Zeit beim FC Bayern mit Titeln dekorierter Ex-Knipser. Gemeinsam mit Fohlen-Legende Oliver Neuville (46) hatte er sich Embolo seit dem Spiel gegen Dortmund immer wieder zur Seite genommen und Extra-Schichten auf dem Trainingsplatz geschoben (hier lesen Sie mehr).

„Es war keine einfache Situation für mich in den letzten Wochen. Aber das zeigt, wie schnelllebig der Sport ist. Du darfst dein Ziel nie aus den Augen lassen. Natürlich war ich zwischendurch mal enttäuscht“, gab Embolo zu, lobte aber auch seine Kollegen, die es in der Zeit einfach gut gemacht hätten.

Marco Rose neckt Breel Embolo

Bei seinem ersten Startelfeinsatz seit dem 17. Februar zahlte der Ex-Schalker das Vertrauen des Trainers zurück, musste sich nach seinem Ich-kann-euch-nicht-hören-Jubel mit den Händen hinter den Ohren – im leeren Stadion – aber ein wenig necken lassen: „Entweder hat der Breel einen guten Schmäh oder der Jubel ist einfach so drin, dass er das völlig ausgeblendet hat“, sagte Marco Rose und lachte.

Sportlich gab es ein Lob ohne Einschränkung: „Breel hat ein sehr gutes Spiel gemacht. Das erwarte ich natürlich auch von ihm. Er hat eine Chance bekommen, mit der er vielleicht gar nicht so gerechnet hatte. In den letzten Wochen war es schwierig für ihn. Aber wir wollten Frische bringen, weil das Dortmund-Spiel intensiv war, und nicht nur immer über einen großen, breiten Kader sprechen, sondern das auch umsetzen.“

Nur Stindl mit besserer Quote als Embolo

Embolo steht jetzt bei sieben Saisontoren und hat seine persönliche Bestmarke ausgebaut. Alle 161 Minuten trifft er, häufiger als seine „Büffelherde“-Buddys Marcus Thuram (22) und Alassane Plea (27), häufiger als Herrmann. Nur Lars Stindl (31) hat eine bessere Quote.

„Am Sonntag habe ich dann wieder die Qual der Wahl“, freute sich Rose. „Das ist gut.“ Denn Embolo ist, wenn er denn jemals weg war, zweifellos wieder da.