Gladbach-Keeper in der Liebes-Zwickmühle Verpasst Sommer wegen der EM Geburt seiner Tochter?
Mönchengladbach - Er liebt sein Heimatland, die Schweiz. Und er liebt seine Familie. Es kann jedoch passieren, dass Torhüter Yann Sommer sich bald zwischen diesen beiden großen Lieben entscheiden muss. Der 32-jährige Nationalspieler in Diensten von Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach könnte während der nahenden Europameisterschaft (11. Juni bis 11. Juli 2021) konkret in eine Zwickmühle geraten.
- Gladbachs Torhüter Yann Sommer wird bald zum zweiten Mal Vater
- Derzeit befindet sich der 32-Jährige bei der Schweizer Nationalmannschaft und bereitet sich auf die nahende Fußball-Europameisterschaft vor
- Ob Sommer die Geburt seines zweiten Kindes miterleben und anschließend für die Schweiz gleich bei der EM wieder antreten kann, ist wegen der Coronaschutzmaßnahmen noch offen
Sommers Frau Alina unmittelbar vor der Geburt des zweiten Kinder
Die Hintergründe: Sommer, die unumstrittene Nummer eins in der „Nati“, und seine Frau Alina, eine gebürtige Kölnerin, erwarten Mitte Juni ihr zweites Kind. Die Wahrscheinlichkeit ist also sehr groß, dass der Schlussmann während des EM-Turniers erneut Vater wird.
Ob Sommer dann allerdings an der Seite seiner Frau die Geburt miterleben kann, ist noch offen.
Zurzeit befindet sich Sommer mit dem Schweizer Nationalteam im EM-Vorbereitungs-Camp in Bad Ragaz (Kanton St. Gallen).
Das Europa-Turnier beginnt für die Eidgenossen am 12. Juni, wenn es in Baku (Aserbaidschan) gegen die Auswahl von Wales ins erste Gruppenspiel geht.
Für Mitte Juni ist aber auch Sommers schwangere Frau Alina ausgezählt. Ob Sommer, sollte die Geburt sich tatsächlich während der EM ankündigen, dann zu seiner Frau nach Hause fliegen wird, weiß der Gladbach-Profi noch nicht. „Das muss ich, wenn es so weit ist, mit dem Trainerstab besprechen“, sagt Sommer dem „Blick“.
Bei seinem Nationalmannschafts-Kollegen aus Mönchengladbach, Breel Embolo (24), war das 2018 bei der Weltmeisterschaft in Russland noch möglich gewesen.
Borussen-Stürmer Embolo, der damals in Diensten des FC Schalke gestanden hatte, war nach den Gruppenspielen für die Geburt seines ersten Kindes zurück in die Schweiz gereist, stieß dann zum Achtelfinale wieder zur Nationalmannschaft.
Im Fall von Sommer dürfte das aber dieses Mal gar nicht so einfach gehen.
Denn bei der Fußball-EM herrschen wegen der Coronavirus-Krise ganz strenge Schutz- und Hygiene-Regeln.
Die Sicherheitsvorschriften, um während der EM Ansteckungen in Spielerkreisen zu verhindern, lassen keinen Spielraum für Familienbesuche oder spontane Ausflüge. Es gilt, in der sogenannten Blase zu bleiben.
Wie der „Blick“ weiter berichtet, prüft der Schweizer Fußballverband derzeit in Absprache mit der UEFA, welche Vorraussetzungen erfüllt sein müssen, um aus der Blase raus- und wieder reinzukommen.
Sommer sagt: „Klar würde ich bei der Geburt gerne bei meiner Frau sein und ihr beistehen.“
Der Keeper sagt, dass er bereits nervös sei. „Aber ich muss zugeben, ich sehe dem Ereignis schon um einiges relaxter entgegen als noch bei Mila. Ich freue mich riesig auf unsere zweite Tochter. Vater zu sein, ist eine wundervolle Aufgabe.“
Sommers erste Tochter, Mila, ist inzwischen eineinhalb Jahre alt. Er verbringe viel Zeit mit seiner Familie und nehme sich bewusst Auszeiten vom Fussball.
Er könne sich auch vorstellen, dass Töchterchen Mila bereits realisiere, wenn ihr Vater hier und da im Fernsehen zu sehen sei. Sommer: „Ich glaube schon, dass sie mich erkennt und sich jeweils auch freut.“
Muss Yann Sommer eine schwere Entscheidung treffen?
Bleibt die Frage, ob Sommer, je nachdem, wie die UEFA im Rahmen der Coronaschutzmaßnahmen entscheidet, dann Mitte Juni selbst eine schwere Entscheidung treffen muss. EM-Teilnahme oder zweites Babyglück im Kreis der Familie erleben.
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Dass beides möglich sein wird, dafür dürften ihm sicherlich nicht nur die Fußball-Fans in der Schweiz die Daumen drücken.
Sommer hütet seit 2014 das Tor von Borussia Mönchengladbach. Er hat bislang über 220 Spiele für die Fohlen absolviert, sein Vertrag am Niederrhein läuft noch bis 2023.
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In der Schweizer Nationalmannschaft spielt Sommer seit 2012, die Nummer eins ist er seit 2014. 2016 und 2018 wurde Sommer zum Schweizer Fussballer des Jahres gewählt. Er wohnt mit seiner Frau Alina und Tochter Mila in Düsseldorf.