Gladbach mit VAR-Fluch Schiri-Experte liefert verwirrende Analyse für nächsten Elfer-Klau
Mönchengladbach - Gut, dass Gladbach die Frankfurter Eintracht mit 4:0 (17. April 2021) derart deutlich abgeschossen hat, dass anschließend niemand im Fohlen-Stall am wohl größten Videoassistenten-Murks der vergangenen Wochen verzweifeln muss. Dennoch sehr fragwürdig, dass Star-Schiedsrichter Deniz Aytekin (42), trotz eigener Prüfung der TV-Bilder, Gladbach einen glasklaren Handelfmeter verweigerte.
- Bei Gladbachs Heim-Gala gegen Frankfurt (4:0) gibt es mehrfach heftige Diskussionen um Entscheidungen von Schiedsrichter Deniz Aytekin
- Größter Aufreger: Ein Handspiel von Frankfurts Stefan Ilsanker im eigenen Strafraum, welches jedoch zu keinem Strafstoß führte
- Der bekannte Schiedsrichter-Experte Urs Meier liefert eine verwirrende Erklärung für die umstrittene Entscheidung von Aytekin
Das war geschehen: Gladbachs Ramy Bensebaini (26) hatte das Spielgerät ganz scharf in den Frankfurter Strafraum gebracht. Hart und wuchtig, keine Frage. Frankfurts Stefan Ilsanker (31) stoppte den Ball zunächst mit dem rechten Arm, dann kam auch noch Ilsankers linker Arm ins Spiel, der ebenfalls den Ball berührte, schließlich war die Kugel zwischen beiden Armen eingeklemmt für Bruchteile einer Sekunde.
Gladbach: Borussia hat zum wiederholten Male Pech mit dem Video-Assistenten
Klarer Elfer, oder? Gladbachs Vizepräsident Rainer Bonhof (69), Welt- und Europameister, dazu Europapokalsieger, mehrfacher deutscher Meister: „Wenn das kein Handspiel war, dann weiß ich es auch nicht mehr. Der Ball ruht ja sogar kurz zwischen Ilsankers Händen.“
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Was sagt kein geringerer als Urs Meier (62), weltweit anerkannter Schiedsrichter-Experte, einst selbst FIFA-Schiri, zu dieser Szene? Der Schweizer sollte doch den Durchblick haben. Denkste!
Der 62-Jährige verdeutlichte am Sonntag (18. April) vielmehr, mit einem für Beobachter zum Teil wirr klingenden TV-Statement bei „Sport 1“, wie grotesk offenbar inzwischen offizielle Regeln im internationalen Fußball ausgelegt werden. Auch spannend: Meier deutete an, dass es beispielsweise deutsche Umsetzungen des internationalen Regelwerkes gibt. Häh?
Meier sagte: „Natürlich sieht das jeder, dass das Hand ist. Aber die Frage ist immer die gleiche: War das Absicht, war das keine Absicht, ist das eine natürliche Bewegung, woher kam der Schuss, kam er aus kürzester Distanz, oder hatte er die Chance gehabt, die Hände wegzunehmen. Deniz Aytekin hat das entschieden. Im Prinzip, so wie wir die Regel hier in Deutschland ausgelegt haben, war es eher Hand. Bis jetzt wurde eigentlich alles so gepfiffen.“
Also, fassen wir das mal zusammen: Dass, was Ilsanker mit seinen Händen und dem Spielgerät im Borussia-Park angestellt hatte, ist mit Handelfmeter zu sanktionieren.
Eigentlich. Denn Experte Urs Meier will offenbar Aytekin auch keine Fehlentscheidung trotz TV-Überprüfung unterjubeln.
Meier: „Wenn man sich aber den Grundsatz der Regel anschaut, dann bin ich bei Deniz. Was will der Ilsanker mit seinen Händen machen? Wo ist die unnatürliche Bewegung? Das sind diese Diskussionen. Einfacher wäre es, du würdest pfeifen, dann hätte er keine Diskussion gehabt. Deniz, mit seinem Fußballverstand und seiner Erfahrung, hat das anders entschieden.“
Meier eierte weiter rum: „Ich bin ehrlich. Vom Fußballherz her bin ich eher bei Deniz als bei den Regelauslegungen, die wir bislang gehabt haben. Aber nochmals, wir haben in Deutschland die Regelauslegung so gehabt. Also wäre es wahrscheinlich... Aber die Regeln werden auch geändert. Weil der Regeltext im Regelwerk ist so kompliziert geworden für alle Beteiligten. Auch für die Schiedsrichter.“
Die Handnummer mit Ilsanker war nicht der einzige Aufreger beim Duell zwischen Gladbach und Frankfurt.
Es gab zudem die knifflige Aktion von Frankfurts Ndicka gegen Thuram. Auch da entschied Aytekin: Weiterspielen!
Borussias Bonhof: „Gut, ich bin vielleicht auch subjektiv, aber das hätte man sich zumindest mal anschauen sollen. Für mich kann man da auch Elfmeter geben.“
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Geschaut wurde dann im zweiten Durchgang noch mal, als Borussias Hofmann für Neuhaus auflegte, dessen Schuss blockte Ilsanker im Fallen ab und verhinderte so wohl einen Treffer. War da erneut die Hand im Spiel? Wilde Proteste der Gladbacher, Aytekin entschied auf kein Strafstoß.
Auch beim Unterzahl-Remis in Berlin war Gladbach nicht glücklich mit der Schiedsrichter-Leistung
In der Woche zuvor, bei Hertha BSC (2:2), hatte Borussia (Berlins Klünter gegen Thuram) auch schon kein Glück mit dem Videoassistenten gehabt.
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Gut, dass Gladbach die Heimnummer gegen Frankfurt auch so gewuppt bekam.
Fohlen-Trainer Marco Rose (44), der gegen Frankfurt zwischenzeitlich an der Seitenlinie vor Wut getobt hatte, sagte im Anschluss: „Im Moment sind die Hand-Regeln auch nicht so einfach für die Schiris.“