„Versuchen, mit der Super League ihren Arsch zu retten“ Gladbach-Manager Eberl mit Klartext-Rede
Mönchengladbach - Die internationale Fußball-Welt steht in diesen Tagen Kopf. Weil zwölf Vereine, aus Spanien, Italien und England kommend, angekündigt haben, eine eigene Liga zu gründen. Die sogenannte Super League. Florentino Peréz (74), Präsident von Real Madrid und designierter Vorstandsvorsitzender der Super League, sieht im neuen Wettbewerb die „einzige Chance auf Rettung des Fußballs“.
- Die geplante Super League hält die europäische Fußball-Welt derzeit in Atem
- Gladbach-Manager Max Eberl bezieht klar Stellung gegen die Pläne
- „Klubs versuchen, mit dieser Super League ihren Arsch zu retten!“
Laut Peréz hat die Corona-Pandemie den letzten Ausschlag für die Gründung der Super League gegeben. Allein Real Madrid habe in zwei Jahren 400 Millionen Euro verloren.
Gladbach-Manager Eberl reagiert auf Rede von Real-Madrid-Boss Peréz
Der UEFA wirft Peréz vor, unzureichend auf die massiven Herausforderungen reagiert zu haben.
Die Pläne zur Super League werden scharf verurteilt. In ganz Europa. In London meldete sich sogar die britische Regierung zu Wort – und bezog gegen die Super League Stellung. Ebenso UEFA und FIFA. In Deutschland der DFB und die DFL. Zudem die Fan-Vertreter.
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Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach hatte bereits am Montag (19. April 2021) klar Stellung zur Super League bezogen.
Am Dienstag (20. April), während der Pressekonferenz vor Gladbachs Liga-Auswärtsspiel bei 1899 Hoffenheim (21. April), machte Fohlen-Manager Max Eberl (47) seinen Standpunkt und denn des VfL noch einmal mit klaren Worten deutlich.
„Das ist ein einschneidender Tag für den Fußball gewesen. Bis auf diese zwölf Vereine sind alle wohl der gleichen Meinung, nämlich, dass Fußball und Sport aus Wettbewerb bestehen und dass man sich mit Leistung für etwas qualifizieren kann. Und etwas nicht par ordre du mufti in Stein gemeißelt ist. Deshalb ist das für uns ein No-Go, was diese zwölf Vereine für sich da im Kopf haben.“
Eberl legte deutlich nach: „Wenn ich das Zitat von Herrn Peréz höre, dass er sagt, dass das alternativlos ist, weil es 2024 die ganzen Vereine wegen Corona nicht mehr geben wird, dann weiß ich nicht, ob das der Club der Superreichen, sondern eher der Club der Superverschuldeten ist. Dass das Vereine sind, die in den vergangenen Jahren maßlos über ihre Möglichkeiten, die zugegebener Weise größer sind als die von Gladbach oder anderen Vereinen, gelebt haben. Und jetzt eben versuchen, mit dieser Super League ihren Arsch zu retten. Das ist mein Gefühl gerade.“
Eberl betonte weiter: „Deshalb hoffe ich sehr, dass der Fußball sich dagegen genauso auflehnt, wie er es seit gestern getan hat. Dass klare Positionen bezogen werden. Und bis auf diese zwölf Vereine habe ich nicht eine Stimme gehört, dass jemand diese Super League haben möchte. Die Reform der Champions League ist ja ein Kompromiss gewesen, mit dem man in diese Richtung geht und trotzdem den Wettbewerb im Vordergrund hat. Wir als Sportler kennen es nur so: Leistung wird belohnt. Wenn du erfolgreich und gut bist, dann bekommst du mehr, dann hast du etwas verdient. Aber nicht par ordre du mufti eine Liga zu haben, die nichts anderes als eine Geldmaschine ist.“
DFL erteilt Gladbach die Lizenz zur neuen Saison ohne Auflagen
Die zwölf Vereine, die die neue Super League gründen wollen, sind Real Madrid, der FC Barcelona, Atlético Madrid, Inter und AC Mailand, Juventus Turin sowie Manchester United, Manchester City, Chelsea, Liverpool, der FC Arsenal und Tottenham Hotspur.
Übrigens: Borussia Mönchengladbach hat am Dienstag (20. April) mitgeteilt, dass die Deutsche Fußball Liga (DFL) im Rahmen des Lizenzierungsverfahrens dem Verein vom linken Niederrhein für die Saison 2021/22 die Lizenz ohne Auflagen erteilt hat.