Streit um Spielverlegungen Borussias Sportdirektor „überrascht“ von Leverkusen
Mönchengladbach - Hoppla! Bahnt sich da etwa ein Streit an? Borussias Sportdirekor Max Eberl (47) hat in der Pressekonferenz vor Borussias Match beim SC Freiburg nämlich öffentlich den Rheinland-Konkurrenten Bayer Leverkusen für die Verlegung des Pokalspiels kritisiert.
Hintergrund: Wegen der hohen Belastung bis Weihnachten hatte zuerst der FC Bayern München gehandelt. Der deutsche Rekordmeister beantragte beim DFB, das ursprünglich für den 23. Dezember geplante Pokalspiel bei Holstein Kiel auf den 13. Januar zu verlegen. Der DFB hatte dem Antrag der Münchener, aufgrund der hohen Belastung der Spieler mit Bundesliga, Champions League, nationalem und Uefa-Supercup sowie Nationalmannschafts-Einsätzen bis Weihnachten, entsprochen.
Leverkusen nahm sich Bayern zum Vorbild
Dies rief wohl auch Bayer Leverkusen auf den Plan, das ebenfalls am 23. Dezember ein Pokalspiel gegen Eintracht Frankfurt absolvieren sollte. Auch Borussias rheinischer Rivale beantragte daraufhin die Verlegung der Partie und darf nun am 12. Januar antreten. „Mit diesem Urteil hat das Bundesgericht unserer Vorstellung des Fair-Play-Gedankens und der Gleichbehandlung beider in den Europapokal-Wettbewerben stark geforderten Klubs entsprochen“, lobte Bayer-Geschäftsführer Sport Rudi Völler (60).
Borussias Eberl zeigt sich überrascht über Spielverlegungen
Das Handeln seiner Kollegen aus Leverkusen habe Borussias Sportdirektor allerdings überrascht. „Ich war überrascht, dass Bayern München und Bayer 04 Leverkusen erwirkt haben, dass ihre DFB-Pokal-Spiele wegen der aktuell hohen Belastung auf Januar verschoben werden“, gab Eberl auf das Thema angesprochen zu.
Sehen Sie hier die Aussagen von Borussias Sportdirektor Max Eberl zum Thema "Spielverlegung" aus der Pressekonferenz der Fohlen vor der Partie beim SC Freiburg:
Auch Borussia habe derzeit viele Spiele und müsse selbst am 22. Dezember (20.45 Uhr) noch zum Pokalspiel in Elversberg antreten. Der Fohlen-Manager weiter: „Bei Bayern München habe ich Verständnis dafür, da die Mannschaft im August durchgespielt hat und keine Sommervorbereitung hatte.“ Im Fall von Leverkusen, wundere Eberl die Entscheidung jedoch.
Man könne immer Konstellationen finden, in der ein anderer Verein vielleicht mehr Pause habe als der Eigene. „Wir haben auch eine hohe Spiel-Belastung, beschweren uns darüber aber nicht“, so Eberl.
„Wir haben auch darüber diskutiert, ob auch wir eine Verschiebung unseres Spiels in Elversberg beantragen, aber für uns ist das kein Thema“, stellte er klar. Zwar wäre eine Verlegung des Spiels von der Logik her sinnvoll, aber „für mich sind Spielansetzungen so, dass sie dann auch gespielt werden müssen“, betonte Eberl.
Und Völler? Der hat sich mittlerweile zur Kritik seines Gladbacher Kollegen geäußert. Allerdings: Er bleibt dabei überraschend gelassen. Im Sportmagazin "Kicker" ließ er am Freitagnachmittag verlautet:„ Ich glaube, da hat der liebe Max etwas verwechselt.“ Nicht die aktuell anstehenden englischen Wochen seien zur Begründung des Antrags herangezogen worden, sondern der für Bayer 04 extrem verkürzte Sommerurlaub.
„Das Bundesgericht hat ja gerade mit der gegenteiligen Argumentation entschieden, dass unser Pokalspiel verlegt wird – nämlich, weil wir eine ähnliche Belastung im Sommer hatten wie die Bayern“, so Völler. Leverkusener hatte wie Bayern München nach der vergangenen Bundesligasaison noch das DFB-Pokalfinale bestritten. Zudem hatten beide Klubs im August die europäischen Final-8-Turniere gespielt – Bayer das der Europa League, die Bayern das der Champions League.
Völler: „Werde es Max nochmal erklären“
„Bei unserem nächsten Treffen werde ich es Max nochmal erklären. Er hat ja eine extreme Nähe zum FC Bayern, deshalb drücken wir nochmal ein Auge zu“, sagte Völler abschließend mit einem Augenzwinkern. Ob Eberl danach mehr Verständnis für die rheinischen Nachbarn hat, bleibt allerdings offen. Zumindest aber ein größerer Streit zwischen den beiden Fußball-Funktionären scheint durch die Meinungsverschiedenheit aber wohl nicht zu entstehen.