Irres Aufholjagd-Spektakel in Frankfurt „Capitano“ bewahrt per Dreierpack Gladbach vor Auswärts-Haue
Frankfurt - Irre! Die Gladbacher Borussia wendet dank einer Energie-Leistung in letzter Sekunde eine bittere Liga-Pleite ab. Der Champions-League-Achtelfinalist vom Niederrhein krönte am Dienstagabend bei Eintracht Frankfurt eine furiose Aufholjagd mit einem 3:3. Held des Abends war aus schwarz-weiß-grüner Sicht VfL-Kapitän Lars Stindl, dem ein Dreierpack gelang.
Dieser sagte nach dem Schlusspfiff, nach einem emotionalen Jubellauf: „Die Freude ist riesengroß. Klar. Wir haben nach hinten heraus noch einmal alles investiert. Wir haben emotional noch einmal alles auf den Platz gebracht in der Schlussphase, um noch einen Punkt mitnehmen zu können. Umso schöner, dass uns das noch gelungen ist. Wir haben uns riesig gefreut. Geht das Spiel noch etwas länger, hätten wir vielleicht sogar noch gewonnen. Natürlich freut es mich, dass mir drei Tore gelungen sind.“
Gladbach dreht Partie in Frankfurt nach klarem Rückstand noch
Die Mannschaft von Trainer Marco Rose (44) zeigte in der Main-Metropole eine tolle Moral und verhinderte so im Rennen um eine erneute Teilnahme an der Königsklasse einen empfindlichen Rückschlag. Es war das dritte Remis in Folge für die Fohlen. Doch was war das zuvor für eine Zitter-Nummer.
Kapitän Stindl hatte die Gäste zunächst noch mit einem herrlichen Freistoßtreffer in Führung gebracht. Weder die Eintracht-Mauer noch Torhüter Trapp sahen da gut aus. Aber: Gladbach brachte sich nur wenige Minuten später um die Früchte des Erfolges. Lainer blockte im eigenen Strafraum einen Schuss von Hinteregger per Handspiel ab. Das war ziemlich deutlich. Schiri Benjamin Cortus pfiff sofort Handelfmeter. Silva schnappte sich die Kugel und verwandelte eiskalt zum 1:1.
Gladbach war im Anschluss völlig von der Rolle. Drei Minuten später klingelte es wieder im VfL-Kasten. Erneut hieß der Vollstrecker auf Frankfurter Seite Silva, der mit seinem Treffer zum 2:1 Sommer keine Chance ließ. Aber: Hätte der Treffer zählen dürfen? Zuvor hatte es einen nicht ruhenden Ball bei einem Freistoß gegeben. Benjamin Cortus hatte das nicht gesehen, der Videoassistent konnte entsprechend des Regelwerkes nicht eingreifen.
Es kam noch dicker. Borussias Defensive im kollektiven Blackout, Barkok spielte alle schwindelig, tolles Solo durch den Fohlen-Strafraum, Abschluss, 3:1. Die Nummer schien schon zur Pause durch zu sein.
Richtig aufregend wurde es im zweiten Durchgang dann wieder, als Schiri Cortus mit Hilfe des Videoassistenten einen Elfer für die Eintracht (Zakaria an Kohr) zurücknehmen musste. In der Schlussphase sah Frankfurts Abraham noch die Gelb-Rote Karte.
In Überzahl kam Borussia noch mal mit aller Wucht. Barko haute ungeschickt Fohlen-Stürmer Embolo im Strafraum um, Cortus entschied auf Strafstoß. Stindl verwandelte den Elfer, 2:3. In der Nachspielzeit folgte Stindls nächster Streich, der Kapitän traf per Kopf zum 3:3. Beinahe hätte Borussia kurz darauf sogar noch den Siegtreffer erzielt. Aber dann war Schluss. Was für eine irre Borussia-Achterbahnfahrt in Frankfurt.