Sky-Experte zählt Gladbach-Trainer bereits an Hamann stellt Jobgarantie für Rose in Frage
Mönchengladbach - Ist Marco Rose noch der Trainer, der Gladbach zu weiteren Erfolgen in dieser Saison führen kann? Seit der 44-Jährige seine Entscheidung öffentlich gemacht hat, zum 1. Juli 2021 zu Bundesliga-Konkurrent Dortmund zu wechseln, wabert diese Frage rund um den Borussia-Park.
- Diskussionen um Gladbach-Trainer Marco Rose gehen weiter
- „Sky“-Experte Dietmar Hamann spekuliert über Personal-Wechsel
- Fohlen-Manager Max Eberl hat Rose eine Jobgarantie augesprochen
Fohlen-Manager Max Eberl (47) hat am Sonntag (21. Februar) ein klares Statement abgeben. Auf die Frage beim TV-Sender „Sky“, ob die Entscheidung, dass Rose bis zum Saisonende am Niederrhein Trainer bleibt, noch einmal ins Wanken geraten könnte, antwortete Eberl vor laufenden Kameras: „Nein!“
Gladbach: Sky-Experte Hamann hält weitere Trainer-Diskussion für möglich
Anschließend sagte er: „Marco Rose ist der beste Trainer für Borussia Mönchengladbach. Ich zweifele doch nicht jetzt an ihm, da wir zum ersten Mal eine Ergebniskrise haben. Wir bekommen das als Klub hin. Wir sind als Klub so stark, davon bin ich überzeugt. Ich lasse mich nicht von Emotionen leiten.“
Nach Gladbachs Aufritt am Mittwoch (24. Februar) im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League gegen Manchester City (0:2) in Budapest ist allerdings die Trainer-Frage bei „Sky“ erneut großes Thema gewesen.
Experte Dietmar Hamann (47), Ex-Nationalspieler und Champions-League-Gewinner, gießt Öl ins Feuer. Auch mit Blick darauf, dass offenkundig zahlreiche Gladbach-Fans sich von Rose, der eine Ausstiegsklausel in seinem ursprünglich bis 2022 datierten Vertrag gezogen hat, inzwischen abgewendet haben.
Hamann: „Ich hätte es nie für möglich gehalten, dass die Personalie Rose so eine Eigendynamik in Mönchengladbach annimmt. Dass man nun ernsthaft diskutiert, ob man noch mit ihm weitermachen kann. Vor vier Wochen hätte ich es für ausgeschlossen gehalten, dass der Punkt kommt, bei dem Max Eberl möglicherweise darüber nachdenken muss.“
Hamann, der gemeinsam mit Eberl in der Jugend beim FC Bayern München gespielt hat, sagt weiter: „Wenn man sich nun die letzten Spiele anschaut, hat es gegen Manchester vielleicht auch ein Stück weit eine Rolle gespielt. Die Spieler wissen, dass ein neuer Trainer kommen wird. Auf diesem Niveau sind es kleine Details, die den Unterschied ausmachen. Wenn man den letzten Schritt nicht mehr geht, weil im Unterbewusstsein der Punkt vorhanden ist, dass ein neuer Trainer kommt.“
Hamann betont: „Ich mache den Trainerwechsel nicht für die Niederlagen verantwortlich, aber es sind die Details, die entscheiden. Ich kann mir vorstellen, dass man in drei oder vier Wochen eine Situation bekommt, wo man vielleicht im Vorstand die Personalien diskutieren muss. Von der Fanseite kam eine Schärfe herein, die ich nicht verstanden habe, weil er ja eine Ausstiegsklausel besessen hat. Eigentlich sollten sie froh sein, dass sie ihn zwei Jahre als Trainer hatten. Aber diese Sachen passieren halt im Fußball.“
In der Champions League steht Gladbach nach dem Achtelfinal-Hinspiel gegen ManCity vor dem Aus. Fakt ist: Nach vier sieglosen Spielen in Folge in der Liga, darunter zwei Heimpleiten gegen Abstiegskandidaten (Köln, Mainz), ist Gladbach in der Tabelle aktuell nur auf Rang acht. Eine erneute Qualifikation für die Königsklasse ist in ganz weite Ferne gerückt.
Am Samstag (27. Februar) ist die Borussia in Roses Heimatstadt, in Leipzig, zu Gast. Geht auch dieses Topspiel verloren, droht dem VfL womöglich bereits das Szenario, in der kommenden Saison gar nicht mehr international vertreten zu sein.
Zumal am kommenden Dienstag (2. März) Gladbach im Borussia-Park im DFB-Pokal-Viertelfinale gegen Roses künftigen Klub Dortmund die nächste harte Nuss zu knacken hat. Die aktuelle Formkurve spricht da eher für den BVB. Und: In der Liga geht es wenige Tage später erneut mit einem Top-Gegner weiter, wenn Bayer Leverkusen am 6. März in den Borussia-Park kommt.
Auch Ex-Nationalspieler Aogo spricht über das Trainer-Thema in Gladbach
Ex-Nationalspieler Dennis Aogo (34) sagt bei „Sky “zur Situation in Gladbach: „Wenn alles gut läuft, nimmt man die Situation als Spieler nicht so besonders wahr. Aber mit jedem Spiel, was negativ gestaltet wird, wird auch die Unruhe in der Mannschaft größer. Es sind die kleinen Prozentpunkte, die über Sieg oder Niederlage entscheiden. Ich wünsche es Gladbach nicht. Und auch Marco Rose hat so einen Abgang nicht verdient. Aber man hat nun drei schwere Spiele vor der Brust und man wird sehen, wie es nach diesen Spielen dann aussieht.“
Aogo zählt Rose ebenfalls nach dem Manchester-Spiel an. Dem steht jedoch Eberls Jobgarantie gegenüber.