Flatex-Chef scharf auf Titel und Erfolge Darum pumpt neuer Hauptsponsor Millionen in die Gladbacher Borussia
Mönchengladbach - So mancher Anhänger der Gladbacher Borussia dürfte etwas überrascht dreingeblickt haben, als der Bundesligist zum 1. Juli mit der Flatex AG den neuen Hauptsponsor an der Angel gehabt hat.
Flatex will bekannter werden
Hintergrund: Der Name des Unternehmens ist zahlreichen Fußballfans wohl nicht auf Anhieb ein Begriff gewesen. Und genau das soll sich ändern, wie Frank Niehage, CEO Flatex AG, dem Portal „Sponsors.de“ nun in einem Interview verraten hat.
Die Fakten: Borussia und Flatex haben sich auf einen Drei-Jahres-Vertrag plus Option auf ein Jahr Verlängerung geeinigt. Nach GladbachLIVE-Informationen soll der neue Hauptsponsor einen Basis-Betrag von rund acht Millionen Euro pro Jahr an den VfL zahlen. Ein 24-Millionen-Deal also. Offiziell bestätigt ist das allerdings nicht. Die jährliche Basis-Summe soll, abhängig von sportlichen Erfolgen und Platzierungen, auf bis zu zehn Millionen Euro pro Spielzeit steigen können. Niehage: „Wir reden nicht über Vertragsinhalte.“
Was sich genau hinter dem Unternehmen Flatex samt Geschäftsmodell verbirgt, dazu sagt Entscheider Frank Niehage: „Wir sind heute eine in Frankfurt gelistete, börsennotierte Gesellschaft. Wir haben eine Plattform, auf der Privatkunden ihre private Vermögensthematik gestalten können. Bei uns kann man online Aktien handeln – aber auch alle anderen Formen von Wertpapieren. Wir sind der Marktführer in Europa, der einzige, der das Ganze zu einer Flat anbietet.“
Niehage führt weiter aus: „Das heißt, ob sie für zehn, 100, 1.000, 10.000 oder 100.000 Euro handeln – bei uns zahlen sie, wenn sie Aktien handeln, immer 5,90 Euro. Das ermöglicht jedem Fußballfan, aber auch jedem Bürger in Deutschland, grundsätzlich bei uns Kunde zu werden.“
Warum die Flatex AG nun als Sponsor in das Business Profifußball eingestiegen ist, dazu sagt Niehage: „Wir haben mittlerweile eine Million Kunden in ganz Europa, zusammen mit unserer neuen Firma, die Degiro, die wir im Dezember letzten Jahres erworben haben. Wir wollen jetzt die nächste Wachstumsphase einleiten, um auf zwei Millionen Kunden zu wachsen. Voraussetzung dafür ist, dass wir bekannter werden. Primär in Deutschland, unserem Heimatmarkt, aber auch international.“
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Er ergänzt: „Wir haben überlegt, was verbindet über Landesgrenzen und Regularien hinaus – und das ist der Sport. Am Ende sind wir auf den Fußball gekommen, der grenzüberschreitend sehr positiv wahrgenommen wird.“ Dass Flatex und Borussia zusammengefunden haben – das sei kein Zufall gewesen, betont Niehage.
Zugleich macht er keinen Hehl daraus, dass auch andere Vereine Interesse an einer Partnerschaft gehabt hätten. Nach reiflicher Prüfung sei die Entscheidung pro Borussia ausgefallen. „Wir haben nach einem seriösen, mittelständischen und bodenständigen Partner gesucht, der über all diese Attribute verfügt. Selbstverständlich ist es auch immer ein Thema, passen Kulturen zusammen, passen Ziele zusammen, passen Größen zusammen. Dieser Verein wird auch von anderen Fans und gegnerischen Mannschaften, auch von Wettbewerbern, sehr positiv gesehen. Das zusammen ist uns wichtig gewesen bei der Entscheidungsfindung.“
Niehage hat zudem noch einmal verdeutlich, dass er auf die Zusammenarbeit mit Borussia genauso ambitioniert blicke wie auf die eigenen Unternehmens-Ziele: „Wir sind sehr an einem Erfolg von Borussia interessiert. Am liebsten würde ich sehen, Borussia wird deutscher Meister und Champions-League-Sieger – und, und, und. Aber das muss sich auch im realistischen sportlichen Rahmen bewegen – dazu werden wir unseren Beitrag leisten.“
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Offenbar zahlt sich der Deal mit Gladbach bereits für Flatex aus. Niehage: „Wir wissen jetzt schon, dass unser Bekanntheitsgrad erheblich gestiegen ist seit dem Tag der Bekanntgabe.“ Vor einigen Jahren war Flatex bereits als Sponsor im Motorsport sowie Basketball aktiv, nun setzt das Unternehmen auf den Profifußball.
Flatex als Geldgeber im Fußball aktiv
Und auch das sollten die Gladbach-Fans wissen: Flatex gilt als einer der größten Geldgeber im Fußball-Finanzierungsgeschäft. Ob es sich dabei beispielsweise um die Vorfinanzierung von TV-Geldern, Sponsoren- oder Transferzahlungen handelt. Niehage: „Wir machen nur solche Kreditgeschäfte, bei denen wir keinerlei Risiko eingehen.“