Auf den Spuren des „Fußballgottes“ Gladbach-Eigengewächs wie früherer Fan-Liebling nach Österreich?
Ein Fohlen verlässt wohl endgültig den Stall.
Schon in der vergangenen Woche berichtete GladbachLIVE, dass Conor Noß (22) wohl keine Zukunft bei Borussia Mönchengladbach haben wird.
Das Eigengewächs, seit der U9 im Verein, steht trotz eines Profivertrags bis 2024 vor dem Abgang. Eine Perspektive in der ersten Mannschaft scheint der Deutsch-Ire auch unter dem neuen Trainer Gerardo Seoane (44) nicht zu haben.
Gladbach: Conor Noß absolviert Probetraining bei Grazer AK
Ende 2021 hatte Noß noch unter Adi Hütter (53) in der Bundesliga debütiert, insgesamt kommt er auf drei Einsätze im Oberhaus. Anders als seine jungen Mitstreiter wie Rocco Reitz (21) oder Torben Müsel (23, mittlerweile bei RW Essen) wurde er nie verliehen, der Durchbruch sollte in Gladbach gelingen.
Unter Daniel Farke (46) kam er allerdings nicht mehr zum Zug und wurde zur vergangenen Rückrunde sogar komplett aus dem Profitraining gestrichen. Lediglich in der zweiten Mannschaft durfte Noß noch ran.
Vor zwei Wochen sagte ein Vertreter von Noß' Berateragentur dem „Kicker“: „Wir sprechen zurzeit mit interessierten Vereinen und der Borussia. Wir arbeiten an einer guten Lösung für Conor.“
Eine solche Lösung könnte sich in Österreich bieten. Denn ab Montag (3. Juli 2023) trainiert Noß zur Probe beim Grazer AK mit, das berichtet die „Kleine Zeitung“.
Bei dem einen oder anderen Gladbach-Fan dürfte beim Namen Grazer AK ein Glöckchen klingeln. Denn tatsächlich wechselte schon einmal ein Spieler vom Niederrhein in die Steiermark.
Igor Demo (47), der originale „Fußballgott“, verließ Mönchengladbach 2005 nach fünfeinhalb Jahren und setzte seine Karriere in Österreich fort – eben beim Grazer AK. In einer Saison kam Demo 14-mal für Graz in der österreichischen Bundesliga zum Einsatz, bevor er noch einmal für ein Jahr zu seinem slowakischen Heimatklub FC Nitra zurückkehrte und seine Karriere dann 2007 im Alter von 31 Jahren beendete.
Aktuell spielen die Grazer in der zweiten österreichischen Liga und schlossen die vergangene Saison auf dem zweiten Tabellenplatz ab, einen Punkt hinter dem einzigen Aufsteiger Blau-Weiß Linz.
Der elfmalige irische U21-Nationalspieler wäre übrigens nicht das erste Gladbacher Talent, das sein Glück in der Alpenrepublik sucht. Andreas Poulsen (23) wurde beispielsweise zweimal für ein halbes Jahr zu Austria Wien ausgeliehen, wenn auch mit mäßigem Erfolg.
Der Österreicher Bernhard Janeczek (31), der von 2008 bis 2013 in Gladbach aktiv war und 2010/11 kurzzeitig sogar im Profikader stand, kehrte hingegen in seine Heimat zurück und wurde zu einem gestandenen Profi. Mittlerweile hat der Verteidiger über 150 professionelle Spiele in Österreich absolviert.
Sollte Noß in der Steiermark überzeugen, würde Gladbach ihm wohl keine Steine in den Weg legen, um seine Profikarriere in einem anderen Land und einem anderen Umfeld in Gang zu bringen.