„Vielleicht wollten wir etwas zu viel“ Rose ist froh, den BVB diese Saison nicht mehr zu sehen
Mönchengladbach - Da war mehr drin! Genau das hatten die Fohlen auch während des Topspiels gegen den BVB gespürt – und am Ende, wie ihr Trainer Marco Rose (43) vermutete, vielleicht etwas zu viel gewollt.
Nach einem 0:1 im Liga-Hinspiel und einem 1:2 im DFB-Pokal gab es erneut eine hauchdünne Niederlage für Gladbach. „Ich bin froh, dass Dortmund nicht noch einmal kommt. Dreimal war es knapp, jetzt holen wir uns die Punkte eben woanders zurück“, gab sich Rose kämpferisch.
Wir haben uns nach dem 1:2 gegen den BVB bei den Protagonisten umgehört.
Hier sind die Stimmen zum Spiel:
Gladbach-Coach Marco Rose (43): „Die erste Halbzeit war nicht nur okay, sie war sehr gut. Wir haben eine spielstarke Mannschaft wie Dortmund gar nicht ins Spiel kommen lassen, hatten viele gute Ballgewinne und gute Phasen mit Ball. Wir hatten drei, vier ordentliche Möglichkeiten, Tore zu erzielen. Mehr oder weniger mit der ersten Halbaktion, die wir selbst eingeleitet haben, bekommen wir das Gegentor. Dann kommen wir aber gut aus der Pause raus und machen sehr verdient den Ausgleich. Vielleicht wollten wir etwas zu viel. Wir sind weiter extrem angelaufen und haben unglaubliche Wege gemacht. Klar ist, dass irgendwann ein paar Körner fehlen. Das war die Phase, in der Dortmund besser ins Spiel gekommen ist. Eigentlich hatten wir das anständig im Griff. Beim 1:2 war die Frage: Foul oder nicht Foul? Ein paar Jungs hofften womöglich, dass der Ball da ins Aus geht, aber darauf dürfen wir uns nicht verlassen.“
BVB-Trainer Lucien Favre (62): „Es war, wie erwartet, ein sehr, sehr schweres Spiel für uns. Gladbach spielt sehr gut Fußball, ist kontinuierlich gefährlich. Unsere erste Halbzeit war okay, aber wir haben zu viele unnötige Bälle verloren. Gladbach hat immer davon profitiert. Trotzdem gehen wir 1:0 in Führung. In der zweiten Halbzeit kriegen wir ein Tor nach einer Ecke, das war ein großer Fehler. Aber danach hat die Mannschaft sehr gut gespielt und sofort gezeigt, dass sie wollte.“
Hier können Sie die Leistung der Gladbach-Profis bewerten:
Gladbach-Kapitän Lars Stindl (31): „Wenn man trifft, freut man sich immer. Bis zum 1:1 haben wir ein sehr gutes Fußballspiel gesehen. Es war viel Power drin, viel Hektik, viele Emotionen. Ein absolutes Topspiel. Wir haben Paroli geboten und waren in der einen oder anderen Phase besser. Dem Gegentor, das wir bzw. ich uns selbst reingelegt hatten, sind wir hinterhergelaufen und haben uns belohnt. Danach haben wir etwas zu tief verteidigt, aber das ist auch normal, wenn man so viel investiert. Es gibt immer so Phasen im Spiel, wenn es in die andere Richtung schlägt. Die hätten wir etwas besser überstehen müssen.“
Matthias Ginter (26): „Der Gegner hatte in der ersten Halbzeit gefühlt keinen Torschuss und wir hatten viele Chancen. Wir haben aber nach dem 1:1 nicht mehr so den Zugriff gehabt, dann hat Dortmund mehr Ballbesitz gehabt, weil wir zuvor viel investiert hatten und mal durschnaufen mussten. Der Schiedsrichter war auch Wahnsinn heute. Ich habe es nicht gesehen, aber anscheinend war es ein glasklarer Elfmeter. Ich glaube, wir waren gut heute, aber nicht gut genug, um Dortmund und den Schiedsrichter zu schlagen.“
Jonas Hofmann (27): „Ein Punkt wäre heute ein gerechtes Ergebnis gewesen, auch weil wir meiner Meinung nach einen Elfmeter hätten kriegen müssen. Im Endeffekt war es nicht verdient, dass wir heute so verloren haben. Wir hatten sehr, sehr viele Chancen – auch die größeren Chancen. Nach dem 2:1 standen wir dann zu tief, sind nicht mehr richtig draufgegangen. Wir hatten dann zwar noch mal eine Möglichkeit durch Breel, aber die letzte Viertelstunde hat auch ein bisschen die Kreativität gefehlt, um aus dem Spiel heraus noch was zu kreieren.“ (jso, am, pvr)