Trotz Punktgewinn bei der TSG Gladbachs Kramer mit Klartext nach 1:1: „So schlecht waren wir noch nie“
Nach vier sieg- und punktlosen Bundesliga-Spielen hat Borussia Mönchengladbach am 17. Spieltag am Samstag (18. Dezember 2021) ihre dramatische Negativ-Serie beendet und bei der TSG Hoffenheim ein 1:1-Remis erspielt. Bei den Spielern der Fohlen machte sich dennoch keine allzu große Freude breit. Das zumindest lassen die Aussagen von Mittelfeldspieler Christoph Kramer (30) vermuten. Der fand nach dem letzten Match der Hinrunde deutliche Worte und befand: „Hätten wir in den letzten Wochen nicht so viel berechtigte Kritik abbekommen, dann würde ich hier stehen und sagen: ‚Was wir hier für eine Scheiße gespielt haben, so schlecht waren wir noch nie.‘ “
Gladbach verabschiedet sich nach vier Niederlagen mit Remis in die Winterpause
1:1 – so lautet das letzte Ergebnis der Hinrunde für Borussia Mönchengladbach. Eigentlich ein Schritt nach vorne: Hatten die Fohlen doch die vier vorigen Bundesliga-Spiele teils deutlich verloren und sich nun bei der seit dem 12. Spieltag unbesiegten TSG Hoffenheim immerhin einen Zähler erkämpft.
Von einem Schritt in die richtige Richtung wollte Gladbachs Christoph Kramer allerdings nichts wissen. Zu unzufrieden war der Weltmeister von 2014 nach dem Spiel angesichts der Leistung seines Teams, das noch in den Nachspielzeit den undankbaren Ausgleich der TSG kassiert und so den lang erhofften Sieg noch aus der Hand gegeben hatte.
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Zwar befand der 30-Jährige kurz nach dem Spiel: „Es ist ein Ergebnis, über das wir uns freuen können“, merkte aber gleich danach an: „Über die Leistung aber nicht. Hätten wir in den letzten Wochen nicht so viel berechtigte Kritik abbekommen, dann würde ich hier stehen und sagen: ‚Was wir hier für eine Scheiße gespielt haben, so schlecht waren wir noch nie.‘ Wir haben jeden Ball nach vorne gebolzt, das war natürlich nicht gut. Das Unentschieden ist aus unserer Sicht schmeichelhaft.“
Dennoch gab er zu: „Aber darum ging es heute einfach nicht, es ging um den einen Punkt, und den haben wir geholt – egal, wie.“
Kämpferisch hatten die Fohlen in Hoffenheim eine deutlich bessere Leistung gezeigt als noch in den vorherigen Bundesliga-Partien. Spielerisch ließ der Auftritt der Gladbacher aber vor allem in der zweiten Hälfte der umkämpften Bundesliga-Partie eher zu wünschen übrig. Das war wohl auch einer der Gründe, weshalb Kramer das 1:1 in Sinsheim anders als Fohlen-Trainer Adi Hütter (51) nicht als Schritt nach vorne sehen wollte.
„Wichtig war, dass wir mit einem Punkt in die Winterpause gehen. Die kommt uns jetzt sehr gelegen, da müssen wir alle ein bisschen Abstand dazu gewinnen. Aber wir wissen auch, dass das ein verdammt hartes Brett wird, das wir da bohren müssen, damit wir wieder so Fußball spielen, wie wir es gewohnt sind“, sagte der 30-jährige Borusse.
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Punkte, die sein Team in Zukunft besser machen muss, sieht Kramer viele. „Es liegt nicht daran, dass wir schlecht verteidigen oder uns Spieler fehlen, sondern es liegt am Gesamtkonstrukt, und das ist momentan nicht gut. Das Verteidigen ist ja nur die halbe Wahrheit. Wir schaffen es zwar, mal einen Ball zu halten, suchen dann aber immer die Aktion zum Tor, wir verlieren so viele Bälle. Gefühlt ist jeder Ball bei uns nach fünf Sekunden weg. Und da müssen wir ansetzen, dass wir den Gegner mal laufen lassen“, kritisierte er.
Auch gegen die TSG hätte das gut getan. Stattdessen habe man den Kraichgauern gefühlt 80 Prozent Ballbesitz ermöglicht, so Kramer. „Dann kommt Ecke um Ecke, das hat dann auch nicht mit einer Standardschwäche zu tun. Wenn du 20 Ecken gegen dich hast in einem Spiel, dann werden auch mal zehn gefährlich.“
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Eine Sache wollte Kramer dann aber auch noch klarstellen. Denn: Anders als von zahlreichen Fans und Fußballfachleuten vermutet, sieht Kramer die noch immer offene Vertragssituation rund um Abwehrspieler Matthias Ginter (27) und Mittelfeldkrake Denis Zakaria (25) nicht als entscheidenden Faktor für die anhaltend schwachen Auftritte der Borussia.
Kramer: Jeder, der Fußball gespielt hat, weiß, dass wir alles auf dem Feld tun, um das Spiel zu gewinnen“
„Es gibt keine Interessenskonflikte. Auch wenn wir es beim Namen nennen: Wenn Matthias Ginter und Denis Zakaria auf dem Feld stehen, dann beschäftigt sie es nicht, was sie im Winter, im Sommer oder in fünf Jahren machen. Jeder, der Fußball gespielt hat, weiß, dass wir alles auf dem Feld tun, um das Spiel zu gewinnen“, betonte er.