Engländer scharf auf Super-Fohlen Macht Chelsea Borussia bald irres Tausch-Angebot?
Mönchengladbach - Borussia startet am Dienstag (11 Uhr) in die Vorbereitung auf die kommende Saison. Das Schuften und Schwitzen für den Tanz auf drei Hochzeiten (Bundesliga, Pokal, Champions League) beginnt.
Eberl: Kein Summer-Sale bei Borussia
Gladbachs Manager Max Eberl (46) hat im Vorfeld die vergangenen Tage dazu genutzt, um in diversen Medien eine zunächst klare Botschaft auf den internationalen Transfermärkten zu platzieren. Alle sollten es hören. Die Engländer, Spanier und Italiener, auch die nationale Konkurrenz.
Gladbach sei trotz der Coronakrise samt eines zweistelligen Millionen-Loches in der Klub-Kasse so gut aufgestellt, dass alle Stars gehalten werden könnten. Eberls Message: Wir geben keinen ab! Ob Zakaria, Ginter, Thuram, Plea oder Elvedi – das Tafelsilber bleibt im Borussia-Park.
Mega-Angebote noch nicht da
Nach GladbachLIVE-Recherchen kann Eberl dieses Machtwort aktuell auch guten Gewissens aufrechterhalten. Zum einen ist der VfL wirtschaftlich immer noch so gesund, dass er keine Transfereinnahmen zwingend benötigt. Zum anderen liegt bislang noch kein einziges unmoralisches Angebot auf Eberls Schreibtisch an der Hennes-Weisweiler-Allee 1. Keines, das den Manager auch nur ansatzweise ins Grübeln bringen könnte. Eberl: „Es gibt Stand heute nichts, dass mich dahin bringen würde, dass ich einen Spieler abgeben würde.“
Allerdings: Im Hintergrund spinnen einige Top-Klubs, offenkundig unbeeindruckt von Eberls „Basta!“-Ansage, am Transfer-Netz. Ein Anruf bei Berater X, eine SMS an Agent Y, ein diskretes Treffen dort. Die Sondierungsphase auf dem Spielerbazar hat schließlich gerade erst begonnen. Noch wird ausgelotet, zu welchen Konditionen neue Stars überhaupt zu haben sind. Wer annimmt, die Coronakrise habe dieses hochgradig kapitalistische Treiben gelähmt, irrt. Nicht bei den sogenannten „Big Playern“.
Chelsea befasst sich mit Ginter
Und so sollte es nicht verwundern, dass sich ein Klub wie der FC Chelsea (England/Premier League) immer intensiver mit Gladbachs Nationalspieler Matthias Ginter (26) in den Kader-Planspielen für die kommende Saison beschäftigt. An dem Verteidiger sollen auch Inter Mailand, Arsenal London oder Atlético Madrid interessiert sein. Die Gerüchte sind nichts Neues.
Jedoch soll in Chelsea immer mehr die Erkenntnis durchreifen, dass die Defensive der „Blues“ zwingend ein Qualitäts-Upgrade benötige. Chelsea hat jüngst erst das Finale um den FA Cup gegen Arsenal verloren (1:2), weil nach einer Führung zum wiederholten Male die Defensive versagte.
Ginter, womöglich der derzeit beste Innenverteidiger Deutschlands, soll daher verschärft in den Fokus an der Stamford Bridge gerückt sein. Wir erfahren: Angeblich soll der Klub von Eigentümer und Milliardär Roman Abramowitsch (53) ein besonderes Planspiel für Ginter (Marktwert 28 Millionen Euro) im Strategiebuch haben.
Tauschgeschäft als Planspiel
Konkret: Ein Tauschgeschäft plus Zuschlag. Dänen-Juwel Andreas Christensen (24/Marktwert 24 Mio.) für Gladbachs Abwehrchef, dazu weitere Ablöse-Millionen, unter Umständen zweistellig, als Extra-Paket. Das könnte dann wohl, sollte es tatsächlich in Gladbach landen, eines dieser unmoralischen Angebote sein, welches die Borussia-Entscheider ins Grübeln bringen könnte. Vorausgesetzt, Chelsea macht Ernst.
Fakt ist: Beide Klubs pflegen ein Top-Verhältnis. VfL-Vize-Präsident Rainer Bonhof (68) arbeitete von 2006 bis 2008 als Scout für die Engländer. Ex-Fohlen Thorgan Hazard (27/jetzt BVB) kam einst als Talent von Chelsea zur Borussia, reifte am Niederrhein schließlich zum Überflieger. Christensen war auch bereits Borusse (2015-2017) – und eroberte als Leihspieler mit ganz starken Leistungen die Herzen der Fohlen-Fans.
Der Verteidiger hat in London aber bislang nie den großen Durchbruch geschafft. Bereits mehrfach ist auf der Insel in der Vergangenheit über einen Abgang des Dänen spekuliert worden. Christensen und sein Berater (Vater Sten) sollen den Kontakt zu Eberl nie verloren haben.
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Noch im Januar hatte GladbachLIVE Borussias Manager konkret auf die Personalie Christensen angesprochen. Eberl sagte unserer Redaktion seinerzeit im spanischen Jerez de la Frontera: „Ich weiß nicht, ob er realisierbar wäre. Ich habe nicht mit Chelsea gesprochen. Fakt ist, dass Andreas noch zwei Jahre Vertrag dort hat. Wenn ich mitbekomme, was in England an Ablösesummen auch für Spieler gefragt sind, die vielleicht vordergründig gar keine große Rolle spielen – das ist verrückt. Über die Qualität eines Andreas Christensen brauchen wir nicht zu sprechen.“
Transferfenster bis 5. Oktober offen
Gut möglich, dass Chelsea alsbald aktiv MIT Eberl wegen Ginter sprechen möchte – und Christensen im Umkehrschluss so zum Thema auf Seiten der Engländer wird. Bis zum 5. Oktober (!) ist das Transferfenster in dieser Wechselperiode noch geöffnet. Eberls Wir-geben-keinen-Star-mehr-ab-Message dürfte bis dahin wahrscheinlich zumindest ein Mal konkret auf die Probe gestellt werden.
Ginter schwört aktuell der Borussia auf jeden Fall die Treue. Dem „Kicker“ sagt er nun: „Ja, ich bleibe definitiv in Gladbach.“ Allerdings nennt Ginter auch Bedingungen: Der Kader in Gladbach müsse zusammengehalten werden. Und das könnte, trotz aller jetziger Bekundungen der VfL-Entscheider, bis Oktober noch mal auf die Probe gestellt werden.