Viele Schüsse, wenig Tore „Ein generelles Problem“ – Gladbach-Chancenwucher geht weiter
Wenn du sie vorne nicht machst...
Die alte Fußballweisheit traf am Freitagabend (17. März 2023) wieder einmal zu. Borussia Mönchengladbach erspielte sich zahlreiche Torchancen gegen Werder Bremen, kam jedoch nicht über ein 2:2 hinaus.
Aus 21 Schüssen mit einem Expected-Goals-Wert (xG, die Wahrscheinlichkeit aus einer Torchance zu treffen) von 3,08 machte die Mannschaft von Trainer Daniel Farke (46) zwei Treffer, die Gäste benötigten für ihre Tore nur sechs Abschlüsse (0,8 xG).
Farke: „Müssen eine höhere Effektivität an den Tag legen“
Schon bei der 0:3-Niederlage gegen RB Leipzig in der Vorwoche hatten die Gladbacher zahlreiche Gelegenheiten liegenlassen. Immerhin beendete das zwischenzeitliche 1:0 von Marcus Thuram (25) am Freitag eine Serie von drei Spielen ohne eigenes Tor, zufrieden waren die VfL-Protagonisten mit der Ausbeute dennoch nicht.
„Wir stehen auf Platz eins in der prozentualen Anzahl ausgelassener Torchancen. Ich glaube, auch die generelle Anzahl an vergebenen Torchancen ist extrem hoch, also ist es ein generelles Problem“, konstatierte Farke nach der Partie am Freitag. „Wir müssen eine höhere Effektivität an den Tag legen.“
Insgesamt ließen Farkes Schützlinge gegen Bremen sechs Großchancen (mit einem xG-Wert über 0,3) aus. Dreimal Marcus Thuram (22., 42. und 61.), einmal Jonas Hofmann (55.), Nico Elvedi (33.) und Lars Stindl (73.) vergaben gute Möglichkeiten.
Stindls nicht genutzte Chance führte immerhin zum 2:1-Führungstreffer durch Florian Neuhaus (26) – der hatte übrigens nur einen xG-Wert von 0,1.
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„Es bitter, wenn wir es einfach nicht hinkriegen, den Ball ins Tor zu schießen. Das sind einfach die Knackpunkte gewesen für die Niederlage letzte Woche und den Punkt heute“, stellte auch Jonas Hofmann (30) fest, der selbst einige gute Gelegenheiten ausließ.
Zwar sei es gut, dass seine Mannschaft überhaupt so viele Chancen herausspiele, so Farke. „Das bedeutet, dass wir da auch vieles richtig machen.“ Dann gehe es aber darum, diese Situationen auch eiskalt zu nutzen.
„In Leipzig haben wir eine Menge liegenlassen und heute leider auch zu viel, um das Spiel zu gewinnen, wenn du nicht ganz fehlerfrei spielst. Das ist definitiv etwas, woran wir arbeiten müssen.“
Dem schloss sich auch Hofmann an. „Wir müssen uns selber an die eigene Nase fassen. Wir haben es einfach nicht geschafft, diesen Sack zuzumachen. Der Trainer kann ja selber nicht auf den Platz und das Ding rein schießen. Es geht darum, von Anfang an mit der richtigen Überzeugung und Energie auf dem Platz ein gutes Gefühl zu holen.“
Und wie will Farke den Chancenwucher stoppen? „Harte Arbeit. Im Training daran arbeiten, noch genauer, noch präziser, noch eiskalter zu werden. Das ist der Weg.“
Dafür hat der 46-Jährige mit seinem Team jetzt zwei Wochen Zeit, die Bundesliga pausiert wegen einer Länderspielpause. Erst am 2. April (15.30 Uhr) geht es für die Fohlen-Elf weiter, dann steht das Rheinderby beim 1. FC Köln an.