In eineinhalb Jahren von der sechsten in die erste Liga Für Gladbach-Debütant „ist ein Kindheitstraum in Erfüllung gegangen“
Bis 2021 spielte er noch gegen den TSV Crailsheim oder den VfB Neckarrems in der Verbandsliga Baden-Württemberg, bis Januar 2022 hießen seine Gegner in der Regionalliga Bayern FC Memmingen oder VfB Eichstätt.
Beim Bundesliga-Auswärtsspiel von Borussia Mönchengladbach am 25. Januar 2023 gegen Augsburg feierte Semir Telalovic (23) nun sein Bundesliga-Debüt, in der 87. Minute wurde der Stürmer für Manu Koné (21) eingewechselt.
Gladbach: Semir Telalovic feiert Bundesliga-Debüt
„Für mich ist damit ein Kindheitstraum in Erfüllung gegangen. Schon allein den ganzen Tag mit der Mannschaft zu verbringen, hat große Emotionen geweckt. Wenn man dann auch noch eingewechselt wird, ist das einfach unbeschreiblich“, freut sich der Debütant auf der vereinseigenen Webseite.
In den vier Minuten plus Nachspielzeit hatte Telalovic immerhin eine Ballaktion. Entscheidend mithelfen, vielleicht noch einen Punkt zu retten, konnte er jedoch nicht. „Ich habe versucht, mich zu fokussieren und das Beste draus zu machen. Wir lagen zurück und haben alles probiert, noch das 1:1 zu erzielen. Leider hat es nicht mehr geklappt“, sagt er.
Im Januar 2022 wechselte Telalovic vom FV Illertissen in die Gladbacher U23. Mit 18 Tore in 27 Pflichtspielen hatte sich der Deutsch-Bosnier empfohlen. Nur ein halbes Jahr davor kickte er noch für den SSV Ehringen-Süd in der sechstklassigen Verbandsliga Baden-Württemberg.
Bei der Verpflichtung sagte der damalige Jugendkoordinator und heutige Sportdirektor Roland Virkus (56): „Er hat in den vergangenen Jahren einen guten Weg genommen, den er jetzt bei uns fortsetzen wird.“
Virkus sollte Recht behalten. 16 Tore und acht Vorlagen gelangen Telalovic in saisonübergreifend 38 Regionalliga-West-Spielen für die zweite Mannschaft und führten dazu, dass Trainer Daniel Farke (46) ihn zu Beginn der Wintervorbereitung ins Profitraining aufnahm.
„Ich wusste, dass ich, wenn ich im Nachwuchsteam einen guten Job mache, eventuell die Chance bekomme, mich oben zu zeigen“, so Telalovic. „Dass ich aber schon nach so kurzer Zeit mein Profidebüt feiern darf, damit habe ich nicht gerechnet.“
Natürlich soll es für den 23-Jährigen nicht bei dem einen Bundesliga-Auftritt bleiben, Telalovic hofft auf weitere Minuten: „Nach dem Gefühl träumt man natürlich weiter und möchte gerne daran anknüpfen. Dafür muss ich weiter Gas geben und weiter hart an mir arbeiten, dann werde ich sicher weitere Gelegenheiten bekommen.“
Die nächste Gelegenheit bietet sich vielleicht ja schon am morgigen Samstag (28. Januar 2023/15.30 Uhr), wenn Borussia Mönchengladbach bei der TSG Hoffenheim zu Gast ist.