Auftakt-Spektakel Virkus über „Scheiße“-Gedanken vor Augsburg – Spiel sinnbildlich für die Saison?
Steht diese Partie sinnbildlich für die bisherige Saison von Borussia Mönchengladbach?
Am ersten Spieltag der Fußball-Bundesliga erlebte Borussia Mönchengladbach einen kuriosen Start in die Saison 2023/24. Gegen den FC Augsburg (19. August 2023) trennten sich die Fohlen mit 4:4 und erlebten ein richtiges Auf und Ab in diesen 90 Minuten. Auf das spektakuläre Spiel hat nun auch Sport-Geschäftsführer Roland Virkus (57) zurückgeblickt.
Gladbachs Virkus über Augsburg-Spektakel: „Das war ein witziges Spiel“
Nur selten erlebten die Fans von Borussia Mönchengladbach wohl einen so spektakulären Start in eine Saison wie in diesem Jahr. Am ersten Spieltag der Fußball-Bundesliga trennten sich die Fohlen vom FC Augsburg mit 4:4. Dabei dürften diese 90 Minuten wohl sämtliche Gefühlslagen abgedeckt haben, die ein Fan während einer gesamten Saison erleben kann. Von einer Zwei-Tore-Führung über einen Rückstand bis hin zum Lastminute-Ausgleich – alle Emotionen waren dabei.
Im ausführlichen Jahresrückblick mit Sport-Geschäftsführer Roland Virkus, welches Borussia auf der Video-Plattform „YouTube“ hochgeladen hat, blickt dieser auch auf das Augsburg-Spiel zurück. Für den Gladbach-Funktionär bot diese Partie sofort eine wichtige Erkenntnis. „Das war ein witziges Spiel, weil wir uns vor der Saison Gedanken gemacht haben: ‚Scheiße, wie schießen wir jetzt überhaupt Tore?‘“, erinnert sich der 57-Jährige.
Die von Virkus angesprochenen Gedanken waren vor der Saison ein großes Thema. Mit Marcus Thuram (26, Inter Mailand), Jonas Hofmann (31, Leverkusen), Lars Stindl (35, Karlsruhe) und Ramy Bensebaini (28, Dortmund) verloren die Fohlen vier Spieler, die für Zweidrittel der erzielten 52 Treffer in der vergangenen Saison verantwortlich waren.
Entsprechend groß waren die Sorgen, wie dieser Verlust aufgefangen werden könnte. „Dann schießen wir in Augsburg direkt vier Stück, kriegen aber auch vier. Das hat sich dann so ein bisschen durch die Saison gezogen“, führt Virkus fort. Und es stimmt: Mit 31 erzielten Treffern stellen die Fohlen zwar die sechstbeste Offensive der Liga, zeitgleich mit 35 Gegentoren auch die zweitschwächste Defensive.
Auch deshalb sieht der Gladbach Boss das Spiel ein Stückweit als Spiegel für den Verlauf der bisherigen Saison. „Es ist schon sinnbildlich gewesen. Das war ein Wellental, das Spiel“, findet Virkus, der damit auch den spektakulären Spielverlauf meint.
Mit 17 verspielten Punkten nach Führungen erlebten die Fohlen in dieser Saison in einigen Partien ein Wechselbad der Gefühle. Mehrfach brachte Gladbach in dieser Spielzeit Führungen nicht über die Zeit und ging oftmals auch ohne Punkte vom Platz. Dafür steht der Vorsprung von zwei Toren in jener Augsburg-Partie.
Auf der anderen Seite zeigte dieses Spiel auch den neuen Kampfgeist der Gladbacher, die mit dem Ausgleich in letzter Minute gezeigt haben, dass sie bis zum Schluss an sich glauben. Und so hat sich die Fohlenelf schon mehrfach nach Rückschlägen oder suboptimalen Spielverläufen nicht unterkriegen lassen.
Dennoch möchte Virkus aus dem Spiel nicht nur das schlechte sehen und gibt ein positives Resümee: „Trotz alledem war es zumindest ein Wink, was die Mannschaft leisten kann.“ Das mit dem Tore schießen hat ja immerhin geklappt, jetzt müssen nur die Defensiv-Probleme abgestellt werden. „Dann sind wir mittendrin.“
Für die bald anstehende Rückrunde und das Jahr 2024 dürfte es daher das Ziel sein, neben der Reduzierung der Gegentreffer, auch mehr Konstanz in die Leistungen zu bekommen. Denn ein Spiel, wie das in Augsburg, mag insbesondere für den neutralen Zuschauer schön anzusehen zu sein, doch Gladbach-Fans dürften sich eher weniger wechselhafte Auftritte für die Zukunft wünschen.