Mönchengladbach - So krass es auch klingen mag: Nach einer bestandenen Pflichtaufgabe Schalke (4:1) ist für die Fohlen schon längst wieder vor Inter Mailand. Am Dienstag (21 Uhr) hat Borussia Mönchengladbach in heimischer Arena die Chance, in der Champions-League-Gruppe B das Europapokal-Wunder perfekt zu machen.

Neuhaus präsentiert sich in Top-Form

Mit einem Sieg gegen den italienischen Top-Klub wäre der Elf vom Niederrhein der Einzug in die K.o.-Runde samt einer weiteren UEFA-Prämie von rund zehn Millionen Euro nicht mehr zu nehmen. Ein Remis gegen den Top-Klub aus Italien wäre diesbezüglich, wie es in den vergangenen Tagen wiederholt kolportiert wurde, in einer bestimmten Konstellation noch kein definitives Ruhekissen für den VfL.

Gladbachs Nationalspieler Florian Neuhaus (23) bringt die Stimmungslage in der Fohlen-Kabine auf den Punkt: „Natürlich haben wir das Ziel, in der Champions League weiterzukommen. Das sind absolute Highlight-Spiele. Jetzt haben wir die Chance, am Dienstag gegen Inter Mailand das Ding zuzumachen. Darauf liegt natürlich der Fokus.“

Es wäre wahrlich ein Europapokal-Coup, sollte der Elf vom Niederrhein das bereits vorzeitig gelingen. Schließlich ist die Gruppe mit Real Madrid, Inter und Schachtar Donezk eine echte Prüfung. Noch ist Borussia nach vier Spieltagen ungeschlagen in der Königsklasse und aktuell Gruppenerster. Platz drei und somit die Teilnahme an der Endrunde der Europa League ist der Borussia bereits nicht mehr zu nehmen.

Doch es soll mehr sein. Gladbach will auch im neuen Jahr in Europas Super-Liga mitmischen. Und hat dafür auch die entsprechenden Spieler in seinen Reihen. Wie Mittelfeld-Taktgeber Neuhaus. Der gebürtige Bayer ist gierig auf Erfolg und Weiterentwicklung. Weltmeister Lothar Matthäus (59) sagt über Neuhaus: „Er ist lernfähig, er will weiterkommen.“

Das war auch gegen Schalke zu sehen. Als Borussia sich zunächst schwergetan hatte, nahm Neuhaus das Ruder in die Hand und lenkte die Borussia auf die Siegesstraße. Mit einem Treffer und einer Torvorbereitung war er spielentscheidender Akteur. Neuhaus ist als Stratege im Gladbacher Spiel in Top-Form. Passend zur heißen Phase im Europapokal.

Sein Trainer Marco Rose (44) sagt: „Er spielt inzwischen seit Monaten auf einem sehr hohen Niveau. Er hat auch schon bei der Nationalmannschaft Duftmarken gesetzt. Er ist allerdings auch Teil der ersten halben Stunde gegen Schalke gewesen, in der er auch ein Stück weit fahrig war und auch den einen oder anderen Ballverlust gehabt hatte. Aber er hat sich dann gut reingefuchst. Wir sind froh, dass wir so einen Jungen bei uns haben.“

Neuhaus hat bis 2024 Vertrag beim VfL

Neuhaus sagt, dass es ihm großen Spaß mache, in Gladbach zu spielen, wo er sich „wahnsinnig" wohlfühle. Nichtsdestotrotz: Sollte er nun gegen Inter Mailand, wie bereits im Hinspiel (2:2), erneut brillieren, dürfte er immer mehr das Interesse anderer Klubs auf sich ziehen. Allerdings: Gladbach hat den Nationalspieler bis 2024 an sich gebunden. Und sollte die Weiterkommen-Nummer am Dienstag vorzeitig gegen Inter Mailand klappen, auch weitere gute Argumente, um Hochbegabte wie Neuhaus noch einige Zeit im Fohlen-Stall halten zu können.