„Entscheidung war konsequent und richtig“ Borussias Kramer nimmt ehemaligen Nationalmannschafts-Kollegen in Schutz
Mönchengladbach - 2014 wurden sie gemeinsam mit ihren Teamkollegen aus der Nationalmannschaft Weltmeister, spielten zwischen 2014 und 2015 insgesamt acht Länderspiele gemeinsam für das DFB-Team. Doch danach entwickelten sich ihre Wege völlig unterschiedlich.
Denn: Während Christoph Kramer (29) noch heute für Borussia Mönchengladbach kickt und wohl nicht daran denkt, in naher Zukunft damit aufzuhören, hat sein gleichaltriger Ex-Kollege André Schürrle (29) seine Fußballschuhe mittlerweile an den Nagel gehängt. Und das nicht, ohne dafür Kritik aus der einen oder anderen Ecke zu ernten.
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Im Fußballfachmagazin „11Freunde“ hat sich Kramer jetzt zum frühen Karriereende seines früheren Nationalmannschaftskollegen geäußert – und Verständnis für dessen Entscheidung geäußert. „Ich finde, dass Andre Schürrle den Fußball nicht zu wenig geliebt hat, sondern zu viel“, erklärt Kramer in dem Magazin und bildet damit eine Gegenposition zum berühmten Vorwurf von Rudi Völler (60). Der für Bayer Leverkusen tätige Fußballfunktionär hatte nach dem Karriereende von Marcell Jansen (34) im Jahr 2015 in den Raum gestellt, ein Spieler, der so früh aufhöre, könne seinen Sport nie geliebt haben.
Borussia-Star Kramer: „Schürrle hat aufgehört, weil er den Fußball verflucht hat“
Nach Meinung von Borussia-Spieler Kramer sei nicht eine zu geringe Liebe für den Fußballsport der Grund für Schürrles Entscheidung gewesen. Vielmehr sei Schürrles große Leidenschaft das Problem gewesen, da diese dazu geführt habe, den Fußball irgendwann zu verfluchen. „Es kann dazu führen, dass Fußball keinen Spaß mehr macht, weil man ihn verflucht. Das ist es, was André Schürrle passiert ist. Er hat völlig klaren Kopfes aufgehört, weil er den Fußball verflucht hat“, erläutert Kramer.
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Auch mit Kritik hält Fohlen-Star Kramer nicht hinterm Berg. Allerdings geht die keinesfalls in Richtung Schürrle. Der mediale Umgang mit dem ehemaligen Angreifer und sein ungerechtfertigt schwerer Stand seien für Kramer nicht nachvollziehbar gewesen. „Schürrle wurde in Deutschland von einigen Medien völlig zu Unrecht unter der Gürtellinie attackiert und so vom Hof gejagt. Dass er nach Russland gegangen ist, war trotzdem keine Flucht“, so der Mittelfeldspieler.
Fohlen-Spieler sagt, Schürrle war der Spaß am Bundesliga-Fußball abhandengekommen
Vielmehr habe Schürrle der Bundesliga den Rücken zugekehrt, da er das Spiel dort nicht mehr genießen konnte und ihm der Spaß als elementarer Baustein für gute Leistungen abhandengekommen war. „Wenn man aber feststellt, dass das nicht mehr so ist, finde ich es nur konsequent und richtig, aufzuhören“, pflichtet Kramer seinem Ex-Kollegen bei.
Angreifer André Schürrle war seit 2009 Fußballprofi, spielte für Mainz 05, Bayer Leverkusen, den FC Chelsea, den VfL Wolfsburg, den FC Fulham und Borussia Dortmund. Zuletzt war er vom BVB an Spartak Moskau verliehen worden, beim BVB besaß er allerdings noch einen gültigen Vertrag, der gegen eine Einmalzahlung aufgelöst wurde. Mitte Juli hatte Schürrle dann sein Karriereende bekannt gegeben.