Sieglos-Serie im Breisgau geht weiter Gladbach kommt vor Real-Kracher mit blauem Auge davon
Freiburg - Es bleibt dabei: Borussia kann im Breisgau nicht gewinnen! Gladbach kam am Samstag beim SC Freiburg nicht über ein 2:2 hinaus. Aber: Beide Mannschaften lieferten sich einen munteren und unterhaltsamen Schlagabtausch ab.
Rose schaut nicht nur auf Ergebnis
Und beide Teams ließen einige Chancen auf den Sieg liegen. VfL-Stürmer Breel Embolo, der Borussia zunächst in Führung gebracht hatte, sagte gleich nach Abpfiff: „Das war wirklich ein schwieriges Spiel. Wir haben es zwischendurch etwas fahrlässig gemacht. Am Ende ist das ein gerechtes Unentschieden. Wir wollten unbedingt die drei Punkte holen, es hat aber nicht gereicht. Da sind wir ein wenig enttäuscht. Am Ende hätten wir noch das 3:2 machen können. So viele Chancen bekommt man in Freiburg nicht.“
Gladbach muss so weiter auf den ersten Sieg seit 2002 in Freiburg warten. In der Tabelle bleibt die Borussia im Verfolgerfeld, liegt mit 16 Punkten nach zehn Spieltagen auf Platz sieben. VfL-Trainer Marco Rose: „Als Trainer machst du grundsätzlich nicht immer deine Laune von Ergebnissen abhängig. Diese bestimmen maßgeblich deine Laune mit, aber die Jungs haben sich in einer nicht einfachen Situation für uns reingehauen – in einem schwierigen Auswärtsspiel in Freiburg. Am Ende können beide Teams das Spiel gewinnen. Wir haben zwei Großchancen, Freiburg auch. Das war ein rassiges Spiel. Diesen Punkt nehmen wir jetzt mit – und sollten daraus auch Energie ziehen. Am Mittwoch geht es dann schon weiter für uns.“
Mittwoch bei Real Madrid zu Gast
Mittwoch steht für Gladbach in der Gruppe B der Champions League bei Real Madrid die nächste Herausforderung auf dem Programm. Mit einem Punktgewinn im Stadion der Königlichen wäre Borussia der Einzug ins Achtelfinale der Königsklasse nicht mehr zu nehmen.
Gehen wir rein in das Duell in Freiburg: Borussia hatte zunächst Glück, dass die Gastgeber nach wenigen Minuten nicht bereits in Führung lagen. Höler war alleine auf Fohlen-Schlussmann Sommer zugerannt, konnte sich die Ecke aussuchen, knallte den Ball aber an den Pfosten. Gegenseite: Stindl spielte Embolo per Doppelpass frei, der Schweizer Nationalspieler zog flach ins lange Eck ab, Freiburg-Keeper Müller sah nicht gut aus, Tor, 1:0 Gladbach.
Die Führung hielt allerdings nicht lange. Freiburg drückte, kam zu Chancen (Demirovic, Grifo), dann rappelte es: Nach einer Ecke brachte Santamaria per Rückzieher die Kugel scharf vor das Borussen-Tor, Lienhart kam per Kopf vor Sommern an den Ball, drin, 1:1. Verdienter Ausgleich für die Breisgauer, die Gladbach das Leben richtig schwer machten.
Nach der Pause war Freiburg gleich wieder gallig drin. Höfler wuselte sich in den Strafraum, Lainer hakte von hinten ungeschickt rein, Höfler sank zu Boden, Schiri Tobias Stieler entschied prompt auf Strafstoß. Der Ex-Gladbacher Grifo trat an, verwandelte den Elfer sicher gegen Sommer, 2:1 für den SC.
Aber: Borussia schlug sofort zurück. Schöne Passfolge im Mittelfeld, Neuhaus bediente Plea – und der Franzose schoss den Ball aus der Distanz wunderbar zum 2:2 in den Winkel. Plötzlich waren die Fohlen am Drücker. Embolo bediente Wendt, dessen Schuss wurde gerade noch so abgelenkt. Das hätte die Führung sein können. Dann war Freiburg wieder dran. Grifo kam aus spitzem Winkel ungehindert an den Ball, zog direkt ab, Pfosten. Dusel für Borussia, zum zweiten Mal hatte Aluminium gerettet.
Andere Seite: Neuhaus schickte Herrmann per Pass auf die Reise, Schuss, Müller verhinderte die Fohlen-Führung. Direkter Konter der Freiburger. Santamaria bediente Petersen, die Freiburger schrien schon Tor, doch die Kugel sauste über die Latte. Kurz vor dem Schlusspfiff nächste Großchance für den SC – doch Sommer parierte stark. Borussia war wieder dran. Schlussminute. Freiburg mit Fehler in der Defensive, Herrmann bekam freistehend den Ball aufgelegt, Abschluss, doch das Ding saß nicht, knapp vorbei. Unglaublich. Aus.
Ein packendes Bundesliga-Duell war vorbei. Bei Gladbach richten sich nun alle Blicke auf das Kracher-Duell bei Real Madrid.