Vor Abflug in die Ukraine Borussia-Coach warnt vor Underdog Donezk: „Können uns große Probleme bereiten“
Mönchengladbach - Nach dem ersten Heimsieg der Saison steht für Borussia bereits der nächste Prüfstein auf dem Programm. Im dritten Champions-League-Match trifft die Fohlenelf nämlich auf Schachtar Donezk (Dienstag, 18:55 Uhr) und diesem Match gilt jetzt der Fokus der Gladbacher. Denn auch wenn die Ukrainer in der hochkarätig besetzten Gruppe der Fohlen als vermeidlicher Underdog antreten – so haben sie bereits in der ersten beiden Partien bewiesen, dass sie durchaus Qualität haben. Mit 3:2 besiegten sie Real Madrid, danach folgte ein Unentschieden gegen Inter Mailand (0:0). Von einer einfachen Aufgabe, will VfL-Trainer Marco Rose (44) daher nichts wissen.
„Es wird eine sehr unangenehme Aufgabe für uns. Aber wir haben sie und gehen sie genauso an wie die beiden Spiele vorher“, erklärt Rose. „Oft sind die Aufgaben, die andere zu den einfachsten zählen, in Wirklichkeit die Schwierigsten. Ich glaube, bei Donezk ist genau das der Fall“, so der Fohlen-Trainer. „Wer sich mit dem Verein und seiner Historie auseinandersetzt, der weiß, dass die Jungs regelmäßig international dabei sind – letztes Jahr waren sie beispielsweise im Halbfinale der Europa League. Und auch jetzt muss man sich nur ihre Ergebnisse angucken. Außerdem ist die Mannschaft mit vielen guten Fußballern bestückt, die sehr fleißig verteidigen und Bock darauf haben, zu kicken. Sie können uns durchaus große Probleme bereiten, wenn wir nicht kompakt und gut verteidigen“, so Rose.
Borussia plagen vor Abflug Personalsorgen in der Abwehr
Besonders in der Verteidigung könnte es für Borussia personell allerdings eng werden. Innenverteidiger Nico Elvedi (23) zwickt der Muskel bereits seit der Partie gegen RB Leipzig, sodass er nach der ersten Halbzeit ausgewechselt wurde. Auch Tony Jantschke (30) ist derzeit angeschlagen und musste zuletzt wegen muskulärer Probleme passen. Elvedi absolviere jedoch am Montag zumindest ein Lauftraining.
Das alles ist für Borussia allerdings noch kein Grund zur Sorge, so Rose: „Es gibt grundsätzlich Entwarnung. Bei Tony sah es schon ganz gut aus, Nico wird noch einmal behandelt. Da er seinen Muskel noch spürt.“ Beide treten allerdings mit ihren Mannschaftskollegen die Reise nach Kiew an. „Sie fliegen erstmal mit, da es etatmäßige Innenverteidiger sind und wir nicht so viele davon haben“, sagt Rose. Vor Ort soll dann entschieden werden, ob die beiden Spieler eingesetzt werden können oder nicht. „Bei Nico müssen wir von Stunde zu Stunde schauen“, erklärt Rose, der weder besonderen Druck noch besondere Motivation aus der Tatsache schöpft, dass die Fohlen bei einem Sieg im Idealfall sogar die Tabellenführung in der Gruppe übernehmen könnten.
Rose: „Die Champions League ist für uns eine große Herausforderung, auf die wir uns sehr gefreut haben. Jetzt haben wir zwei Spiele hinter uns, zwei Ergebnisse geholt, positive und negative Erfahrungen gesammelt – mit späten Ausgleichstreffern. Jetzt wollen wir den Weg einfach weitergehen und natürlich geben uns die Ergebnisse auch den möglichen Schwung und das Selbstbewusstsein, um nach Donezk zu fahren und weiter an der Konstellation in der Gruppe zu arbeiten.“
Um im dritten Spiel noch erfolgreicher zu sein, hinterfragt der Gladbach-Coach auch sein eigenes Verhalten. „Ich habe aus den späten Gegentreffern gelernt, dass ich meiner Mannschaft vertrauen und nicht versuchen sollte, zu viel Einfluss zu nehmen und zu pushen oder an der Seitenlinie zu viel Theater zu machen. Gegen Leipzig war ich etwas ruhiger und habe die Jungs ihre Aufgabe erfüllen lassen – und das haben sie dann auch sehr gut gemacht.“ Ob das auch in Donezk der Weg zum Ziel ist, wird sich am Dienstagabend nach der Partie zeigen.