Gesperrter Rose sieht Tor-Gala im Pokal Borussia schießt Oberneuland gnadenlos ab
Mönchengladbach - Gelassen saß Borussias Coach Marco Rose (44) am Samstagnachmittag auf dem Balkon einer Loge im Borussia-Park und verfolgte das DFB-Pokal-Match seiner Fohlen. Der Borussia-Trainer, der am Freitag seinen 44. Geburtstag gefeiert hatte, musste im ersten Pflichtspiel seiner Mannschaft noch eine Rot-Sperre abbrummen und durfte deshalb nicht in den Innenraum.
Herrmann und Neuhaus stark
An der Seitenlinie wurde er von seinen Assistenten Zickler, Geideck und Maric vertreten. Die abschließende Mannschaftssitzung hatte der Cheftrainer noch gemacht, eine halbe Stunde vor Anpfiff musste er den Innenraum im Stadion verlassen. Eine halbe Stunde nach Spielende durfte Rose wieder zu seinem Team stoßen. Geschadet hat es seinem Team jedoch keinesfalls, denn Borussia legte einen eindrucksvollen Start in die neue Saison hin und setzte sich in der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals vor 300 Zuschauern gegen Regionalligist FC Oberneuland mit 8:0 durch.
„Die Jungs haben das, was Marco ihnen zuvor gesagt hat, super umgesetzt, sodass ich nicht oft eingreifen musste“, erklärte Co-Trainer Zickler nach der Partie. Und sprach damit wohl auch seinem Chef Rose aus der Seele.
Denn: Borussia hatte in dem Duell David gegen Goliath von Beginn an keine Zweifel am Weiterkommen aufkommen lassen. Bereits nach 15 Minuten war die Partie schon entschieden, als Patrick Herrmann per Doppelschlag auf 2:0 stellte. Wenig später erhöhte Jonas Hofmann schon auf 3:0, nach 25 Minuten war es dann Ramy Bensebaini der das 4:0 für die Fohlen markierte. Noch vor der Pause stellte Innenverteidiger Nico Elvedi mit einem Kopfballtreffer sogar auf 5:0. Die Nummer war vorzeitig durch.
Nach dem Seitenwechsel zeigte sich das gleiche Bild: Oberneuland war zwar immer wieder bemüht um eigene Offensivaktionen, hielt im Gegenzug dem Druck der spielfreudigen Fohlenelf jedoch nicht lange Stand und fing sich in der 53. Minute den sechsten Treffer durch einen platzierten Schuss von Neuhaus. In der 76. Minute setzte dann der zuvor eingewechselte Ibrahima Traoré (32) den Torreigen Borussias fort.
Thuram-Comeback bei Tor-Rausch
Übrigens: Neben den Torerfolgen gab es für die Gladbacher noch einen weiteren Grund zur Freude, denn: Torjäger Marcus Thuram gab nach seiner Sprunggelenks-Verletzung ein erstes (Kurzeit-) Comeback auf dem Rasen. Der Franzose war es auch, der den achten Treffer der Fohlenelf durch einen Pass auf Neuhaus vorbereitete, 8:0, Feierabend. Und Oberneuland war noch gut bedient, Borussia hätte zweistellig siegen können, wenn nicht sogar müssen.
„Für uns war es von der ersten Minute an wichtig, die nötige Seriosität an den Tag zu legen und das Spiel ernst zu nehmen“, erklärte Zickler. „Ich glaube, dass die Mannschaft das richtig gut gemacht hat. Die Jungs haben super kombiniert, immer wieder Tiefgang gehabt und versucht über die Breite vors gegnerische Tor zur kommen. Wir haben wunderbare Tore gemacht und das Spiel verdient gewonnen.“
Trotz der Freude über den souveränen Pokalsieg: In der kommenden Woche steht Borussia eine weitaus schwierigere Aufgabe bevor. Im Auftaktmatch der Bundesliga trifft die Fohlenelf dann nämlich im Auswärtsspiel auf Vizemeister Borussia Dortmund (18.30 Uhr, Signal Iduna Park).