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Von Achim Müller , Judith Malter

Rückrunden-Spektakel im Borussia-Park Gladbach düpiert bei toller Tore-Show Angstgegner Dortmund

Dortmunds Erling Haaland (l.) im Duell mit Gladbachs Matthias Ginter (r.) beim Bundesliga-Rückrundenauftakt am 22. Januar 2021 im Borussia-Park.

Dortmunds Erling Haaland (l.) im Duell mit Gladbachs Matthias Ginter (r.) beim Bundesliga-Rückrundenauftakt am 22. Januar 2021 im Borussia-Park.

Mönchengladbach - Was für ein Spektakel im Borussen-Gipfel. Was für eine Tore-Show zum Bundesliga-Rückrundenstart. An deren Ende Gladbach beim 4:2 gegen Dortmund unter den Augen von Bundestrainer Joachim Löw jubelte. Mit diesem Erfolg zogen die Fohlen am BVB vorerst in der Tabelle vorbei auf Platz vier und haben wieder direkten Kontakt zu den Champions-League-Plätzen.

  • Gladbach feiert ersten Sieg seit 2015 gegen Dortmund
  • Haaland und Elvedi treffen jeweils doppelt für ihre Teams
  • Fohlen-Elf zurück im Rennen um die Champions-League-Plätze

Der VfL ließ zugleich eine dunkle Serie enden. Es war nach zuvor zwölf Pleiten in Folge gegen Dortmund der erste Sieg seit April 2015 gegen den Vizemeister.

Gladbach-Trainer Rose wird beim BVB für die kommende Saison gehandelt

Pikant: Gladbach-Coach Marco Rose wird als neuer Trainer für den Sommer in Dortmund gehandelt. Und verpasste seinem Kollegen Edin Terzić, der bis zum Saisonende Vertrag hat, eine bittere Pleite im Trainer-Duell. 

Gladbachs Nationalspieler Florian Neuhaus sagte nach Schlusspfiff: „Das war ein extrem wichtiges Spiel für uns. Wir wussten, dass wir mit einem Sieg Plätze in der Tabelle gut machen können. Das hat man wohl auch generell an unserer Leistung gesehen. Ich bin jetzt total happy, dass wir das Spiel gewonnen haben.“

Ein enttäuschter BVB-Kapitän Marco Reus bemerkte: „Wir haben mal wieder nicht bei Standardsituationen aufgepasst. Wir machen immer wieder die gleichen Fehler. Dann ist es einfach schwierig, so ein Spiel zu gewinnen.“

Gladbach-Coach Marco Rose: „Wir sind natürlich sehr happy mit dem Ergebnis. Aus meiner Sicht ist es von beiden Mannschaften ein sehr gutes Spiel ingesamt gewesen. Ein Spiel, das mit offenem Visier geführt worden ist. Sehr intensiv. Für uns ist das ein richtig guter Abschluss einer sehr intensiven Woche gewesen. Jetzt heißt es für uns, dass wir dranbleiben.“

Von Anfang an boten beide Teams ICE-Fußball. Die Partie lief gerade erst 43 Sekunden, da zappelte der Ball schon im BVB-Tor. Neuhaus hatte für die Fohlen getroffen. Doch der Videoassistent (Tobias Welz) griff ein, machte Schiri Manuel Gräfe auf eine vorherige Aktion von Hofmann gegen Bellingham aufmerksam. Gräfe schaute sich die Situation noch einmal an, entschied dann auf kein Tor.

Gladbach drückte weiter. Distanzschuss Hofmann, Bürki parierte. Nächste Aktion: Standard Gladbach, hohe Hereingabe, Elvedi kam zum Kopfball, drin, 1:0. Aber war da zuvor eine Abseitsstellung im Spiel gewesen? Erneut griff der Videoassistent ein. Es dauerte, dann erkannte Gräfe den Treffer an.

Und Dortmund? Kam plötzlich mit aller Offensivwucht. Sancho spielte Haaland frei, der vollendete aus spitzem Winkel, 1:1. Weiter der BVB. Powerplay. Akanji scheiterte an Sommer, den Abpraller schoss Can aufs Gladbacher Tor. Stindl rettete auf der Linie, lenkte die Kugel an den Innenpfosten, Dusel für die Fohlen.

Wieder der BVB. Erneut kombinierte Sancho Haaland frei, der vollstreckte trocken aus der Drehung, Doppelpack, 2:1 für Gelb-Schwarz.

Aber: Im Anschluss kam Gladbach zurück. Freistoß Stindl, Bürki konnte dessen Schuss nur abklatschen, Elvedi staubte ab, 2:2, nächster Doppelpack. Irre!

Und es ging weiter mit offenem Visier hin und her. Hummels und Sancho mit großen BVB-Chancen. Auf der anderen Seite brachte kurz vor dem Pausenpfiff Neuhaus beinahe die Gastgeber wieder in Führung. Halbzeit.

Nach Wiederanpfiff gab es erneut Offensiv-Power. Bensebaini düpierte Brandt, es folgte ein gewiefter Abschluss, passte, 3:2 für Gladbach. Und die Fohlen hätten nachlegen können, Hofmann bediente Plea, doch dessen Flachschuss streifte nur den langen Pfosten.

Gladbachs Thuram trifft nach Spuck-Sperre als Einwechsel-Spieler

Im Anschluss bearbeiteten sich beide Teams mehr im Nahkampf im Mittelfeld, der Schwung ging etwas verloren. Und Dortmund hatte weiterhin große Probleme bei Standardsituationen. So auch, als Neuhaus eine Ecke hereinbrachte, der eingewechselte Thuram nach abgebrummtem Spuck-Rot zum Kopfball kam und die Kugel zum 4:2 ins Tor wuchtete. 

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Gladbach musste nach einer weiteren großen Chance durch Embolo in den Schlussminuten noch einmal eine kurze Drangphase der Dortmunder überstehen, Sommer parierte aufmerksam. Das reichte. Die Fohlen-Elf ließ eine dunkle Serie zum Rückrunden-Auftakt enden und ist zurück im Rennen um die Königsklasse.

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Schlusswort BVB-Coach Edin Terzić: „Das ist lange Zeit ein Spiel auf Augenhöhe gewesen, in dem wir sehr viele Rückschläge verarbeiten mussten. Immer, wenn der Ball im Spiel gewesen ist, ist es sehr intensiv gewesen. Es gab ein großes Missverhältnis in dem, was wir betreiben mussten, um ein Tor zu erzielen – und Gladbach. Wir sind sehr enttäuscht, dass wir immer wieder durch so einfach und dumme Tore ins Hintertreffen geraten sind und am Ende auch verloren haben.“