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Von Achim Müller

Reagieren statt agieren Gladbach droht eine bittere Transfer-Periode

Roland Virkus, Sportdirektor von Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach. Dieses Foto zeigt den 55-Jährigen am 4. November 2022 im Borussia-Park. Virkus trägt eine dunkle Jacke des Ausrüsters Puma, er blickt leicht zur Seite.

Roland Virkus, Sportdirektor von Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach. Dieses Foto zeigt den 55-Jährigen am 4. November 2022 im Borussia-Park.

Gladbach ist bei möglichen Winterneuzugängen auf vorherige Spielerverkäufe angewiesen.

„Wir sind nicht in der Situation, dass wir sofort agieren können“, sagt Sportdirektor Roland Virkus.

Der 55-Jährige betont: „Wir sind eher in der Situation, dass wir reagieren müssen.“

Gladbach-Manager Virkus: „Es ist nicht unser Plan, Spieler zu verkaufen“

Sollten Spieler Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach verlassen, ist der VfL laut Virkus vorbereitet. „Den Markt haben wir im Blick und den einen oder anderen Spieler hat man gescoutet und vorgescoutet.“

Zum 30. Juni 2023 laufen unter anderem die Verträge von Gladbachs bestem Torschützen Marcus Thuram (25) und von Linksverteidiger Ramy Bensebaini (27) aus. Gleiches gilt für Torwart Yann Sommer (33).

Sollten die Spieler ihre Arbeitspapiere nicht verlängern, wäre die Winter-Transferperiode die letzte Option für den Klub vom linken Niederrhein, noch Ablösen generieren zu können.

Problem zugleich: Aus sportlicher Sicht wäre ein Abgang dieser Stars im Winter jedoch kaum zu kompensieren.

Denn: Um adäquate Qualität, oder „Skills“, wie Virkus zu sagen pflegt, postwendend wiederum selbst einkaufen zu können, fehlen Gladbach aufgrund der Coronakrise aktuell die finanziellen Mittel.

Virkus: „Es ist nicht unser Plan, Spieler zu verkaufen. Ich weiß aber nicht, was während und nach der WM passiert. Bis zum 31. Januar ist es eine lange Periode. Wir verfolgen alles, haben den Markt im Blick und reagieren darauf, wenn sich etwas bei uns im Kader tun sollte.“

Ramy Bensebaini wird bereits seit Monaten mit einem Wechsel zu Borussia Dortmund in Verbindung gebracht.

Gladbach trifft am heutigen Freitag (11. November 2022) zum Bundesliga-Duell (20.30 Uhr, GladbachLIVE-Ticker) auf den BVB.

Bensebaini könnte somit womöglich seinem künftigen Klub vorspielen.

Der Algerier hat einen aktuellen Marktwert von 20 Millionen Euro, würde allerdings bei einem Winter-Transfer nur einen Bruchteil dieser Summe in die Gladbach-Kasse bringen.

Auch für Thuram, der einen Markwert von 30 Millionen Euro hat, würde Gladbach, im Fall der Fälle, wohl nicht einmal mehr eine zweistellige Ablöse im Winter auf dem internationalen Transfermarkt erzielen können.

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Yann Sommer im Winter ziehen zu lassen, würde allein aus finanzieller Sicht aktuell kaum Sinn machen.

Der Schweizer Nationalspieler weist aufgrund seines Alters einen Marktwert von gerade einmal fünf Millionen Euro auf, eine Ablöse wäre in dieser Konstellation marginal.

Gladbach hat laut Virkus den Spielern Thuram, Sommer und Bensebaini längst Angebote zur Vertragsverlängerung unterbreitet. Ohne Erfolg bislang.

Zugleich schwebt das Albtraum-Szenario „ablösefrei 2023“ bei diesen Personalien über dem Klub. 

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Eine Melange, in der Kader-Entscheidungen alles andere als leicht erscheinen.

Fohlen-Manager Roland Virkus ist derzeit wahrlich nicht zu beneiden, er hat zum Amtsantritt im Februar 2022 zig Mega-Baustellen im Kader vererbt bekommen. 

Denn die Verträge von Christoph Kramer (31), Lars Stindl (34), Tony Jantschke (32), Tobias Sippel (34) und Jan Olschowsky (20) laufen ebenfalls 2023 aus. 

Und: Borussia hat Julian Weigl (27) im vergangenen Sommer lediglich für ein Jahr von Benfica Lissabon ausgeliehen.

Der Deal endet zum 30. Juni 2023, die Kaufoption soll bei 15 Millionen Euro liegen.