Mission Impossible incomplete! Naive Borussen bringen sich um Lohn beim FC Bayern
München - Keine vorzeitige Meisterfeier in der Allianz-Arena. Die Bayern brauchen im Liga-Finish weitere Punkte, um die 30. Meisterschaft an die Säbener Straße zu holen. Die Münchner siegten zwar am 31. Spieltag im Topspiel gegen die Gladbacher Borussia nach harter Arbeit mit 2:1, doch da Verfolger Dortmund zuvor in Düsseldorf gewonnen hatte, ist der Titelkampf noch nicht durch.
Rose verbirgt Enttäuschung nicht
Gladbach-Trainer Marco Rose (43) sagte nach dem Schlusspfiff sichtlich enttäuscht: „Wir haben ein, zwei Tore zu wenig gemacht, wenn du hier in München gewinnen willst. Wenn du etwas mitnehmen möchtest bei den Bayern, musst du aus den wenigen Großchancen dann was machen. Und weil Bayern München halt Bayern München ist, und bis zum Schluss an den maximalen Erfolg glaubt – das ist etwas, was wir uns auch noch erarbeiten wollen.“
Rose fügte an: „Ich mag jetzt gar nicht groß über die Tore sprechen. Es geht darum, auch wenn du müde bist, bis zum Ende, bis zur letzten Minute, auf maximalem Level aufmerksam zu verteidigen. Und möglicherweise auch vorne noch mal einen Punch zu setzen. Darum geht es. Das müssen wir uns erarbeiten, wenn wir eine Spitzenmannschaft werden wollen.“
Der Coach sagte zudem: „Diese Niederlage ist extrem ärgerlich, weil wir uns mehr vorgenommen hatten – und die Jungs haben auch gezeigt, dass sie mehr wollten. Wir haben uns in den letzten Wochen häufig selber geschlagen, auch dieses Mal haben wir unseren Teil dazu beigetragen. Und das ist am Saisonende, wenn es ans Eingemachte geht, eine schwierige Situation. Aber: Wir haben noch drei Spiele. Es heißt Mundabputzen und weitermachen.“
Borussia lange Zeit auf Augenhöhe
So bitter für die Fohlen, die im Kampf um die Champions-League-Plätze den Sensations-Coup verpassten. Denn: Borussia, nicht Bayern, spielte von Beginn auffällig und kombinierte selbstbewusst. Aber: Gladbach hatte bereits nach sechs Minuten Mega-Pech. Thuram blieb im Rasen hängen und musste ohne Fremdeinwirkung verletzt vom Platz humpeln, Embolo klatschte ab.
Die Fohlen stürmten weiter – und gingen schließlich durch Hofmann nach feiner Kombination in Führung. Aber: Schiri Felix Zwayer (Berlin) bekam einen Hinweis aus dem Kölner Keller. Und die TV-Bilder zeigten: Hofmann stand vor seinem Treffer, bei der Ballannahme, wenige Zentimeter im Abseits. Also keine Fohlen-Führung.
Die fiel stattdessen beinahe postwendend auf der anderen Seite. Blackout bei Gladbachs Abwehrchef Ginter, Hernandez tauchte alleine vor Sommer auf – doch Borussias Keeper verhinderte per Top-Reflex den Treffer für den Tabellenführer. Gegenschlag Borussia: Embolo tauchte frei vor Neuer auf, der Nationalkeeper parierte stark, hatte dann Dusel, dass Embolo den Nachschuss neben das Tor setzte. Unfassbar.
Hier können Sie die Leistung der Borussen bewerten. Wird Ihnen die Abstimmung nicht angezeigt, betätigen Sie zunächst den Button:
Gegenzug Bayern, die Nummer schien geklärt, doch Keeper Sommer leistete sich einen Aussetzer, spielte ohne Not die Kugel zu Bayerns Zirkzee, der fackelte nicht lange, hämmerte das Dinge aus 18 Metern ins leere Tor. 1:0 Bayern.
Aber: Borussia ließ sich davon nicht beirren, spielte weiter mutig – und kam zum verdienten Ausgleich. Herrmann passte scharf hinein, Münchens Pavard musste klären, haute allerdings bei seiner Rettungstat das Spielgerät unhaltbar für Neuer ins eigene Tor. 1:1. Alles wieder offen. Pause. Erstmals seit April 2012 hatten die Bayern im ersten Durchgang weniger Ballbesitz als der Gegner.
Gladbach ließ Chancen liegen
Borussia musste erneut umstellen. Elvedi fiel auch verletzt aus, für ihn kam Jantschke. Gladbach machte weiter Druck. Neuer weiter im Blickpunkt, der gleich drei Mal in höchster Not rettete (Bensebaini, Herrmann 2x).
Und Bayern? Die Roten mussten bohren, taten sich schwer. Bis Gnabry volley abzog – Sommer kratzte das Ding noch aus der Ecke. Sommer war dann kurz vor Schluss allerdings machtlos, als Pavard genau auf Goretzka servierte und dieser eiskalt vollstreckte zum Dreier (2:1) für Bayern. Schade, Borussia – da war mehr drin.