Nach Erfahrungen gegen Köln Borussia hat wichtigen Wunsch fürs nächste Geisterspiel
Mönchengladbach - Dieser Satz von Bundeskanzlerin Angela Merkel (65) dürfte in den Geschichtsbüchern landen: „Im Moment ist nur Abstand Ausdruck von Fürsorge“, sagte sie in ihrer Ansprache zur Coronavirus-Epidemie in Deutschland.
Abstand halten – die Borussia-Fans mussten beim historischen Geister-Derby gegen Köln früh erkennen, was das bedeutet. Doch Hunderte hielten sich nach dem 2:1-Erfolg gegen den Erzrivalen nicht an die Appelle des Vereins, der Stadt und der Polizei.
Borussia-Boss Schippers konnte Fans verstehen
Sie feierten ihre Mannschaft außerhalb des Stadions, und die Mannschaft ließ sich an der Balustrade des Nordkurven-Oberrangs bereitwillig feiern (hier lesen Sie mehr). Was damals noch nicht komplett abzusehen war: Dass sich Fans und Fohlen für lange Zeit nicht mehr so nah kommen würden.
„Ich glaube, mit dem Derby gegen Köln war es eine besondere Situation. Es ist einmal verschoben worden, dann hat es ohne Publikum stattgefunden. Dass die Fans ihre Mannschaft unterstützen wollten, ist nachvollziehbar“, sagt Borussia-Geschäftsführer Stephan Schippers (52) über die Szenen an jenem 11. März.
Aktuell pausiert die Bundesliga mindestens bis zum 2. April. Es wird erwartet, die Corona-Unterbrechung in Kürze bereits verlängert wird. Wann immer der Ball wieder rollt, wird dies nur mit Geisterspielen geschehen. Kein Vereinsvertreter gibt sich öffentlich Illusionen hin, es gebe andere Optionen in Zeiten der Corona-Krise.
Borussia Mönchengladbach: Fanvertreter haben laut Schippers Verständnis
Schippers berichtet deshalb: „Wir haben mit der aktiven Fanszene und dem Fanprojekt schon Gespräche geführt und gesagt: Wenn der Tag X kommt, an dem wir wieder spielen dürfen, um die wichtigsten Sachen hinter uns zu bringen, würden wir uns wünschen, dass es ohne Versammlungen rund um das Spiel stattfindet.“ Auch ein solidarischer Fan-Besuch bei einem Training sei leider nicht möglich.
Die Reaktion der Fanvertreter? „Das stößt auf absolutes Verständnis. Keiner wünscht sich Spiele ohne Publikum. Aber nochmal: Es geht nicht um das, was man sich idealerweise wünscht, sondern um den Erhalt unseres Fußballs, wie wir ihn kennen und lieben. Da stoßen wir dann bei unseren Fans auch in diesem Bereich auf Gegenliebe und sie unterstützen uns dabei“, so Schippers. Fürsorge in Form von Abstand eben.
Derby gegen 1. FC Köln erst zwei Wochen her
Borussias Stadionsprecher Torsten „Knippi“ Knippertz (49) spricht mit Sicherheit vielen aus der Seele, die die Feierszenen nach dem Derbysieg noch mitreißend statt unangebracht fanden. „Im ersten Moment fand ich die Bilder natürlich cool“, sagt Knippertz. „Aber es war wie bei der ganzen Corona-Krise: Da hat einen die Aktualität immer ein bisschen überrollt. Alle fünf Minuten gab es eine neue Lage. Damals hat man es noch gar nicht richtig fassen können.“
Zur Einordnung: Knapp zwei Wochen liegt das Derby erst zurück, das bis heute letzte Profispiel im deutschen Fußball. Unglaublich viel hat sich seitdem geändert.