Mönchengladbach - Ist das der Dreierpack zur Vertragsverlängerung gewesen? Gladbachs Lars Stindl (32) hat bei Borussias jüngster Liga-Aufholjagd Großes geleistet. Der „Capitano“ bewahrte die Fohlen in Frankfurt (3:3) beim Herzinfarkt-Finish (zwei Tore ab der 90.) vor einer Pleite.

Drei Tore sind Lars Stindl auch in der Europa League schon mal gelungen

Stindl, Stindl, Stindl. Premiere für Deutschlands Confed-Cup-Helden von 2017: Erstmals gelangen dem Offensivspieler drei Tore in einem Spiel in der Beletage des deutschen Fußballs.

Zuvor war Stindl das„nur“ im Europapokal gelungen. Im Februar 2017. Beim AC Florenz. In der Runde der letzten 32 Mannschaften in der Europa League. Gladbach drehte damals, als erste deutsche Mannschaft auf italienischem Boden, einen Zwei-Tore-Rückstand noch in einen Sieg. Aus 0:2 wurde ein 4:2. Stindl traf drei Mal. Dafür widmete der VfL ihm übrigens ein eigenes Motto-Zimmer im Vier-Sterne-Hotel im Gladbacher Borussia-Park.

In Frankfurt folgte nun Stindls zweiter Karriere-Dreierstreich. Keine Frage, damit sammelt der von Bundestrainer Joachim Löw (60) schon länger nicht mehr berücksichtigte Nationalspieler weitere Top-Argumente, für eine Verlängerung seines im Sommer 2021 auslaufenden Vertrages am Niederrhein. Stindl schoss in Frankfurt nicht nur seinen ersten Liga-Dreierpack, sondern hämmerte auch den ersten direkt verwandelten Freistoß während seiner Profi-Karriere ins Tor.

In bislang 19 Pflichtspielen in dieser Saison hat der Kapitän 15 Scorerpunkte gesammelt (neun Tore, sechs Vorlagen). Stindl ist zurzeit richtig gut drauf. Sein Trainer Marco Rose (44) sagt: „Er ist sehr wichtig für uns und sehr gut in Form, er ist ein richtiger Kapitän, der vorangeht. Und das hat er nun wieder eindrucksvoll bestätigt. Lars ist ein wichtiger Faktor für uns.“

Stindl selber sagt: „Drei Tore, ja, so etwas ist besonders. Es ist schon außergewöhnlich, drei Tore in einem Spiel in der Bundesliga zu machen.“ Dazu mutierte Stindl auch noch zum Kopfballungeheuer. Den Ausgleich zum 3:3 in der Nachspielzeit machte er im Nachsetzen mit einem wuchtigen Kopfstoß.

Stindl: „Das ist alles sehr emotional gewesen. Kopfbälle zählen nicht zu meinen allergrößten Stärken, aber wir haben das unter der Woche auch häufig trainiert, und ich versuche immer noch, auch in meinem Alter, dass Kopfballspiel zu verbessern. Dafür bin ich belohnt worden.“

Er sagte weiter: „Wir hatten uns mehr vorgenommen, aber nach hinten heraus nehmen wir den Punkt gerne mit. Wir haben in der Schlussphase Frankfurt gespiegelt, diese emotionale und aggressive Art und Weise auch gezeigt.“ Was mit einem wichtigen Remis am Ende belohnt wurde.

Gladbachs „Capitano“ dürfte mit diesem Auftritt endgültig demonstriert haben, dass er sich einen neuen Vertrag in Gladbach verdient hat.

Lars Stindl will der Gladbacher Mannschaft noch länger helfen

Stindl: „Ich bin mir sicher, dass ich der Mannschaft noch ein, zwei Jahre richtig gut helfen kann.“ Nun ist es an Borussen-Manager Max Eberl (47), in den kommenden Wochen eine Einigung mit Stindl zu erzielen. Verhandelt wird bereits, wie Eberl  hat durchblicken lassen.