„Darauf besinnen, was den Verein stark macht“ Diesen Auftrag gibt der Gladbach-Capitano zum Abschied
Emotionen! Jubelschreie! Gänsehaut! Und erneut ist es der „Capitano“, der vorangeht und für Ekstase bei den VfL-Fans sorgt.
Nach seinem Last-Minute-Ausgleichstreffer beim 2:2 in Leverkusen am Sonntag (21. Mai 2023) feierte Lars Stindl (34) lange mit den mitgereisten Fans, auf dem Feld und auf dem Zaun.
Im anschließenden Interview beim Streamingdienst DAZN sprach er schon so etwas wie abschließende Worte und gab seinen zukünftigen Ex-Teamkollegen einen wichtigen Auftrag mit in die neue Spielzeit.
Gladbach-Kapitän Stindl lobt die Fans: „Ein großes Faustpfand“
Am kommenden Samstag (27. Mai, 15.30 Uhr) endet die Ära Lars Stindl im Borussia-Park. Nach acht Jahren, davon sieben als Kapitän, verlässt der 34-Jährige Borussia Mönchengladbach und kehrt zu seinem Heimatklub, dem Karlsruher SC, zurück. Als Rekordkapitän, als Klublegende.
Auf seiner Abschiedstour sorgte Stindl in den vergangenen Wochen noch einmal für einige Highlights. So schoss er sich noch auf Platz acht der ewigen Bundesliga-Torschützenliste des Klubs. Außerdem fehlen ihm nur noch zwei Tore, um im wettbewerbsübergreifenden Ranking der Borussia in die Top zehn zu stoßen.
In den vergangenen drei Partien erzielte er jeweils nach Einwechslung einen Treffer, ist damit mit insgesamt fünf Toren der beste Joker der laufenden Spielzeit (gemeinsam mit Dortmunds Reyna). Einer der wenigen Lichtblicke in einer ansonsten durchwachsenen Saison.
„Natürlich haben wir uns vieles ein bisschen anders vorgestellt und haben mit der einen oder anderen Situation zu kämpfen gehabt. Wir müssen ehrlich genug sein, dass nicht alles aufgegangen ist“, blickte Stindl auf die Spielzeit zurück. „Wir sind da sehr, sehr selbstkritisch und wissen auch, dass wir da zulegen müssen in dem einen oder anderen Bereich.“
„Das werden wir auch tun, das wollen wir auch bzw. das werden die Jungs nächstes Jahr machen. Davon bin ich überzeugt“, so Stindl weiter. So ganz hat wohl auch er es noch nicht realisiert, dass seine Zeit in Gladbach wirklich vor dem Ende steht. Das eine oder andere „wir“ schleicht sich auch beim Blick in die Zukunft ein.
Damit es in der neuen Saison wieder aufwärts geht, gab Stindl dem Team einen Auftrag mit: „Wir sollten uns auf das besinnen, was diesen Verein stark macht, was diese Mannschaft auch stark gemacht hat. Was für eine Power, was für eine Energie dieser Verein haben kann.“
„Das hat man heute gesehen, wie viele Leute mitfahren nach Leverkusen, die uns trotz der schwierigen Situation unterstützen. Das ist ein großes Faustpfand, ein dickes Gut, das müssen wir einfach ausspielen“, betonte der „Capitano“. Gemeinsam die Wucht der Fans aufsaugen und diese Energie auf den Rasen bringen – das soll das Erfolgsrezept im kommenden Umbruch sein.
Ob das funktioniert, wird Stindl dann nur noch aus der Ferne beobachten können. Er selbst hat es allerdings in den vergangenen drei Partien vorgemacht. Gegen Bochum, in Dortmund und in Leverkusen traf er jeweils als Einwechselspieler.
„Vor Wochen schon zuhause gegen Bochum in der letzten Sekunde zu treffen, war sehr, sehr emotional und eigentlich nicht zu toppen. Dann heute nochmal in der letzten Minute auswärts diesen Moment zu bekommen, ist echt besonders. Und alles andere ist Zugabe“, kam er Stindl ein wenig ins Schwärmen.
„Ich liebe es, im Borussia-Park Fußball zu spielen, aber es ist natürlich auch etwas ganz Besonderes, mit Borussia Mönchengladbach auswärts zu reisen, weil wir so unglaublich viele treue Fans haben, die uns immer wieder begleiten.“
Einmal wird Stindl noch im Borussia-Park spielen, dann ist Schluss. Nachlassen will er in seiner letzten Woche aber nicht: „Ich freue mich wirklich auf die letzte Woche mit den Jungs, auf das letzte Heimspiel. Ich hab null Komma null Erwartungen, ich freue mich einfach, noch einmal aufzulaufen. Ich werde nochmal alles reinhauen und dann freue ich mich auch auf das Neue, das kommt.“