GladbachLIVE-Kommentar Aufpassen, Borussia! BVB-Pleite ist keine Enttäuschung, sondern eine Warnung
Mönchengladbach - Können Niederlagen, gerade gegen direkte Rivalen, etwas Gutes in sich tragen? Ja, können sie! Zumal dann, wenn sie zum angemessenen Zeitpunkt erfolgen. Konkret: Gladbach ist zum Liga-Auftakt von Dortmund düpiert (0:3) worden.
Geschlagen, aber nicht blamiert
Heißt: Der Zweite der Vorsaison triumphiert gegen den Vierten. Souverän. Sicher. Ohne Tadel. Der BVB ist auf 90 Minuten gesehen, gegen tapfere Fohlen, das bessere Team gewesen. Geritzt. Roger. Chapeau, BVB-Trainer Lucien Favre (62). Der Schweizer hat einen seiner potenziellen Nachfolger, sprich Marco Rose (44), im fairen Wettkampf in die Schranken gewiesen. Gladbach wurde geschlagen, allerdings ohne gleich bis ins Mark getroffen worden zu sein.
Und genau das ist das Positive aus Gladbacher Sicht. Gestrauchelt und gestolpert, jedoch nicht blamiert worden. Die Fohlen haben eine Lektion bekommen, die, bei Licht betrachtet, sogar noch im Rahmen geblieben ist. Die Fakten: Es fehlten: Zakaria, Embolo, Lazaro, Benes. Thuram und Plea waren gerade erst fit nach lagen Verletzungen, konnten daher keine Kandidaten für die Startelf sein.
Dass Experte Lothar Matthäus (59) bei Sky im Anschluss kein Verständnis dafür aufbringen wollte, dass Plea und Thuram nach ihren schweren Verletzungen nicht in der Startelf gestanden haben, mag eine Erklärung dafür sein, dass der Weltmeister und Weltfußballer bislang kein erfolgreicher Vereins-Trainer geworden ist.
Es taugt allerdings zugleich dazu, zu verdeutlichen, warum Gladbach es so schwer hatte in Sachen individuelle Klasse bei der großen Borussia. Der VfL kann gegen solche Kaliber nur mithalten, wenn alle Top-Stars in aller Frische samt Leistungsvermögen an Bord sind. Und das ist nicht der Fall gewesen. Die Auftakt-Haue von Dortmund sollte in diesem Kontext, bei aller Enttäuschung im Gladbacher Lager, auch verdeutlichen: Die Fohlen sind nur dann, auch in der neuen Saison, ein Kandidat für die Champions-League-Plätze, wenn fast alles nach Plan verläuft.
Aufpassen, VfL Brussia!
Und es läuft in Sachen Personal, sprich Verletzungen, nicht alles nach Plan derzeit beim VfL. Und falls es einer vergessen haben sollte am Niederrhein: Genau das musste Roses Vorgänger, Dieter Hecking (56), bei dem am Ende Platz fünf nicht mehr gut genug gewesen war, über Monate hinweg auch mitmachen. Was rückblickend einige Beobachter rund um den VfL vergessen zu haben scheinen. Plus: Hecking hatte einen deutlich schwächeren Kader. Deshalb: Aufpassen, Borussia!