Damit 10.000 Fans wiederkommen dürfen Appell vom Borussia-Boss: „Jeder muss seinen Beitrag leisten!“
Mönchengladbach - Hinter den Kulissen laufen die Planungen bereits auf Hochtouren. Gladbach hat zwar zum Bundesligastart zunächst einmal das Auswärtsspiel am Samstag (18.30 Uhr) in Dortmund vor der Brust, doch außerhalb des „Teams Sport“ um Trainer Marco Rose (43), das sich nur auf den BVB fokussieren dürfte, sind im Borussia-Park zahlreiche Denker und Lenker damit beschäftigt, in Zeiten der Coronakrise die Rückkehr von rund 10.800 Zuschauern für das Heimspiel am 26. September gegen Union Berlin (15.30 Uhr) möglich zu machen.
„Restart 2.0“ läuft bei Borussia an
Am Donnerstagabend ging der Vorverkauf für Dauerkarteninhaber los, dabei gab es offenkundig einige Serverprobleme. Am Freitag ab 18 Uhr soll es für Mitglieder weitergehen. Gladbachs Geschäftsführer Stephan Schippers (52) ist im Hintergrund einer der großen Strippenzieher in Sachen Fan-Rückkehr.
Er sagt: „Wir haben bei uns das Hygienekonzept ,Restart 2.0‘ in den vergangenen Monaten erarbeitet. In Zusammenarbeit mit dem Ordnungsamt und dem Gesundheitsamt der Stadt Mönchengladbach, mit der Polizei. Wir haben mit allen Behörden, die am Spieltag involviert sind, die ganze Thematik abgesprochen.“
Schippers führt fort: „Wir haben es im Rahmen der Coronaschutzverordnung, die für das Land NRW herausgekommen ist, so abgestimmt, dass wir unser Heimspiel Samstag in einer Woche gegen Union Berlin vor rund 10.800 Zuschauern austragen wollen und hoffentlich auch können.“
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Schippers betont im gleichen Atemzug: „Wir müssen auch immer im Auge behalten, wie die Infektionszahlen sind.“ Heißt: Sollten diese unerwarteter Weise in den nächsten Tagen gravierend in Mönchengladbach nach oben gehen, könnte es noch mal eng werden mit der Fan-Rückkehr. Doch dieses Szenario kann – Stand jetzt – wohl ausgeschlossen werden.
Schippers: „Wir werden unseren sogenannten Saalplan so umsetzen, dass wir ab Donnerstagabend unseren Dauerkartenkunden, die eine Dauerkarte für die Rückrunde erworben haben, die Möglichkeit geben, eine Karte zu kaufen. Wir gehen davon aus, dass rund 95 Prozent der Karten weg sein werden. Fünf Prozent sind das Mindestmaß, das wir unseren Mitgliedern tags darauf um 18 Uhr zur Verfügung stellen.“
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Es gelte das Motto beim Thema Kartenzuteilung: „Wer zuerst da ist, wird bedient.“ Sechs Wochen beträgt die Probephase, in der geschaut werden soll, ob die Teil-Rückkehr der Fans in den Fußballstadien in Zeiten der Pandemie durchgehalten werden kann.
Schippers: „Borussia wird mit voller Kapelle anfangen, das heißt mit voller Ordnerstärke, obwohl wir nur ein Fünftel der Zuschauer haben. Wir werden im Stadion nur Sitzplätze haben.“ Zudem gilt: Keine Gästefans. Kein Alkohol wird ausgeschenkt. Die Abstandsregeln sind einzuhalten. Schippers: „Wir werden die gesperrten Plätze abkleben, so dass da gar nicht die Möglichkeit besteht, sich dort hinzusetzen.“
Möglich ist, dass in der sechswöchigen Probephase Borussia, je nach Auslosung, auch bereits ein Heimspiel in der Champions League haben kann. Manager Max Eberl (46) sagt dazu: „Es entscheidet die UEFA, ob sie Zuschauer haben wollen, damit es für alle gleich ist. Sie wollen, soweit ich das weiß, den Supercup mit Zuschauern spielen. Und im Anschluss werden sie entscheiden, wie sie weiterverfahren. Die Reihenfolge ist entscheidend. Zunächst einmal entscheidet die UEFA, ob mit oder ohne Zuschauer Champions League gespielt wird. Als zweiter Step kommt dann unser Gesundheitsamt ins Spiel, und es greift das Konzept, das in der Bundesliga greift.“
Gegen Union Berlin sollen auch wieder Gäste in den VIP-Bereichen zugelassen sein. Schippers sagt dazu auf Nachfrage: „In jeder Loge werden, analog der Gaststättenverordnung, zehn Menschen den Fußball nachverfolgen können. Es gibt dort einen, der einlädt. Das ist der Logeninhaber. Deswegen können es zehn Personen sein. Im VIP-Bereich werden auch Personen sein, mit den entsprechenden Abstandsregeln. Es werden rund 1.500 Menschen sein.“
Schippers setzt auf Vernunft der Fans
Doch bei allen Regeln, die kontrolliert werden können – es wird auch darauf ankommen, dass sich die Besucher ihrer eigenen Verantwortung ebenfalls bewusst sind. Schippers: „Es gilt auch die Eigenverantwortung. Ein ganz wichtiges Element. Das ist wie in allen Bereichen. Jeder, der ins Stadion geht, muss seinen Beitrag leisten. Das setzen wir voraus. Sonst geht das Ganze nicht.“
Sehen Sie hier die komplette Pressekonferenz von Borussia Mönchengladbach vor dem Spiel in Dortmund: