Sie verwenden einen veralteten Browser. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser, um Ihren Besuch bei uns zu verbessern.

Von Jannik Sorgatz

Mehr als nur ein Einwurf-Wunder? Leih-Fohlen mit gutem Start in Österreich

Andreas Poulsen von Borussia Mönchengladbach will sich während seiner Leihe bei Austria Wien durchsetzen.

Andreas Poulsen von Borussia Mönchengladbach will sich während seiner Leihe bei Austria Wien durchsetzen.

Mönchengladbach/Wien - In anderthalb Jahren bei Borussia Mönchengladbach hat Andreas Poulsen (20) lediglich am Anfang für Furore gesorgt. Wann immer der Däne einen Einwurf Richtung Strafraum katapultierte, ging ein Raunen durchs Publikum. In seiner Heimat beim FC Midtjylland hatte er sogar mit einem Weltrekordler in dieser Disziplin gearbeitet, doch am Niederrhein waren Poulsens Defizite abseits seiner Standard-Waffe, vor allem defensiv, noch zu groß, um hinten links eine echte Option für Borussias Profis darzustellen.

Andreas Poulsen soll bei Austria Wien Erfahrung sammeln

Seit Anfang Januar nimmt er den Umweg über Österreich. Den Neuhaus-Weg, den Bénes-Weg – darauf hoffen sie in Gladbach, denn mit Leihgeschäften haben die Fohlen in der Vergangenheit gute Erfahrungen gemacht. Die Sache mit den Einwürfen haben sie auch bei Austria Wien schon wohlwollend zur Kenntnis genommen.

Doch Poulsen will mehr, und bislang sieht es so aus, als zeige er auch mehr. Am Wochenende hat er sein zweites Ligaspiel für Austria Wien gemacht und dem Tabellen-Zweiten Red Bull Salzburg beim 2:2 einen Punkt abgeknöpft. Zum zweiten Mal in Folge spielte Poulsen durch.

Trainer Christian Ilzer lobt Andreas Poulsen

Er ist zufrieden, die Austria ist mit ihm zufrieden und die Gesamt-Entwicklung der im vergangenen Halbjahr kriselnden Mannschaft geht in die richtige Richtung. Trotzdem droht der Traditionsklub, ein elementares Saisonziel zu verpassen: Noch zwei Spieltage, dann wird die Liga in zwei Sechser-Gruppen gesplittet. Als Siebter, sprich als Tabellenführer der zweiten Hälfte, haben die Wiener sechs Punkte Rückstand auf den TSV Hartberg. Der Konkurrent spielt noch sowohl gegen den Spitzenreiter als auch gegen das Schlusslicht. Es wird eng.

Doch diesen Wermutstropfen werden Poulsen und Borussia einkalkuliert haben, als sie Anfang des Jahres den Entschluss fassten, dass ein Leihgeschäft mit der Austria gute Chancen offeriert. „Er ist sehr, sehr laufstark, hat vor allem im Spiel nach vorne richtig gute Qualitäten. Wie er die Bälle in den Strafraum bringt, da hat er absolute Stärken. Er hat einiges an Potenzial“, sagt Poulsens Coach Christian Ilzer (42).

Kann Poulsen irgendwann Wendt ersetzen?

Sportchef bei der Austria ist Ex-Köln-Trainer Peter Stöger (53), der den Deal gemeinsam mit Alexander Bade (49), früher ebenfalls FC, eingefädelt hat. Was man nicht vergessen darf: Ein Top-Talent, für das als Teenager bereits 4,5 Millionen Euro Ablöse bezahlt wurden, ist im österreichischen Fußball eine Nummer. So viel hat außer RB Salzburg kein Klub jemals für einen Spieler ausgegeben.

„Ich erwarte mir viele gute Spiele. Für mich als jungen Spieler sind Einsatzminuten sehr wichtig. Ich will mich verbessern. Ich habe viel Power und einen guten linken Fuß. Ich spiele gerne nach vorne, kann gut flanken“, sagt Poulsen im Gespräch mit „Laola1.tv“.  „Defensiv habe ich vielleicht noch ein bisschen Probleme, aber ich arbeite jeden Tag hart daran, besser zu werden.“

Unterdessen stellt sich Borussia die Frage, ob sie mit Oscar Wendt (34), dem langjährigen Linksverteidiger-„Platzelch“, noch einmal verlängert (hier lesen Sie mehr). Argumente kann Poulsen mit seinen Auftritten für Austria Wien liefern – in alle denkbaren Richtungen.