Fan-Frust im Fohlen-Kosmos!

Die Anhänger von Borussia Mönchengladbach haben nach der nächsten Auswärtspleite ihrer Mannschaft zum Ausdruck gebracht, was sie von der aktuellen sportlichen Situation rund um den Verein für Leibesübungen halten.

Die Gladbach-Treuen, über 4.000 waren zum Bundesliga-Duell beim VfB Stuttgart mitgereist, wendeten sich größtenteils nach der 1:2-Niederlage im Gästebelock demonstrativ von der eigenen Mannschaft ab und verweigerten dem Team von Trainer Daniel Farke (46) die Verabschiedung.

Gladbach-Trainer Farke: „Ich würde das alles nicht überbewerten“

Klare Botschaft: Mit dieser Mannschaft, die erneut eine verkorkste Saison hinlegt und zum dritten Mal in Folge einen europäischen Wettbewerb verpassen wird, mag sich der harte Kern der Fohlen-Fans, aktuell zumindest, nicht mehr identifizieren.

Die Aktion in Stuttgart ist ürbrigens kein Novum in der Gladbacher Fanszene. Bereits in der vergangenen Saison hatten die Borussia-Profis mit indiskutablen Leistungen die eigene Basis auf die Palme gebracht.

Vor einem Jahr zeigten Gladbach-Anhänger beim Auswärtsspiel in Freiburg ein riesiges Banner. Darauf stand eine krasse Botschaft an die Spieler: „Kein Kampf, kein Wille, kein Charakter – ihr seid eine Schande für Stadt und Verein!“

Die Gladbach-Fans zeigen im Freiburger Stadion am 23. April 2022 ein Wut-Banner in Richtung eigene Mannschaft.

Copyright: IMAGO/Jan Huebner

Nun, in Stuttgart, wendeten sich die Fans erneut demonstrativ vom Fohlen-Team ab.

Bedeutet: Das Farke-Team hat es geschafft, erneut jeglichen Stimmungs-Kredit beim Anhang zu verspielen.

Angesprochen auf das Verhalten der Borussia-Fans sagt Daniel Farke: „Ja, das ist doch normal, die Jungs, unsere Fans, haben alles gegeben, um uns 90 Minuten lang anzufeuern. Ich war auch enttäuscht mit der Niederlage, in dem Moment, als wir mit dem schlampigen Pass den Konter eingeleitet haben, habe ich mich auch umgedreht, weil ich da enttäuscht war.“

Er sagt weiter: „Insgesamt haben wir von dem, was wir an Einsatzwillen, Mentalität, an Charakter auf den Platz gebracht haben, überhaupt keinen Anlass dazu gegeben, sich von dieser Mannschaft abzuwenden. Wir haben ohne wichtige Schlüsselspieler gespielt. Wir haben eine Spielentwicklung hinnehmen müssen, bei der wir nicht sagen konnten, da hatten wir Spielglück. (...) Wir haben bis zur letzten Sekunde alles dafür getan, um noch etwas mitzunehmen. Da gibt es gar keinen Anlass, (...) sich von der Mannschaft abzuwenden. Das habe ich den Jungs auch direkt nach dem Spiel gesagt.“

Farke behauptet: „Unsere Einstellung, unsere Mentalität, den Willen, das Trikot mit der Raute zu verteidigen, da ist heute gar nichts zu kritisieren. (...) Emotionen gehören im Fußball dazu. Ich würde das alles nicht überbewerten.“

Fakt ist: Eine ähnliche Stimmungs-Melange samt sportlicher Darbietungen hat am Ende der vergangenen Saison Adi Hüter (53) den Trainer-Job im Borussia-Park gekostet.

Wie werden die Gladbach-Granden um Präsident und Big Boss Rolf Königs (81) dieses Mal die Situation bewerten?

Noch soll Farke fest im Sattel sitzen, heißt es. Derweil nimmt die Fan-Wut, wie schon 2022, immer mehr zu.