Wie sieht das Borussia-Mittelfeld der Zukunft aus?

Vier gestandene zentrale Mittelfeldspieler auf Bundesliga-Niveau stehen aktuell im Profi-Kader von Borussia Mönchengladbach: Julian Weigl (28), Florian Neuhaus (26), Manu Koné (22) und Christoph Kramer (32).

Borussia Mönchengladbach mit richtiger Entscheidung im Sommer

Bis auf Koné gab es von allen Spielern in den vergangenen Monaten klare Bekenntnisse, auch über die kommenden Jahre das Gladbach-Trikot tragen zu wollen. An diesem Quartett ist Rocco Reitz (21) noch in der Vorsaison „gescheitert“.

Die Spielanteile unter Daniel Farke (47) machten die arrivierten Profis – bis auf wenige Kurzeinsätze für Reitz – in der Hinrunde unter sich aus. Reitz entschied sich für eine Leihe und verbrachte die Rückrunde bei St. Truiden in Belgien.

Mittlerweile ist der 21-Jährige zurück in Gladbach und mehr denn je Bestandteil des Profi-Kaders. In allen neun Bundesliga-Spielen zum Auftakt kam Reitz zum Einsatz und hat sich mittlerweile offensichtlich in der Startelf festgespielt.

Mit dieser Entwicklung dürfte er Vorbild für Oscar Fraulo (19) sein: Das Muster ist im Grunde dasselbe – auch auf mangelnder Perspektive, regelmäßig in der Bundesliga zum Einsatz zu kommen, verließ der Däne Borussia im Sommer vorerst, um im Nachbarland Spielpraxis zu sammeln.

Aktuell kommt Fraulo beim FC Utrecht in der ersten niederländischen Liga Woche für Woche besser in Fahrt. Zuletzt erzielte er den Last-Minute-Siegtreffer beim 4:3 gegen Europa-League-Teilnehmer Ajax. 

Nun setzt das Mittelfeld-Talent seinen Aufwärtstrend fort – mit dem nächsten Liga-Treffer. Beim 3:2-Sieg von Utrecht gegen Waalwijk am Dienstagabend (31. Oktober 2023) brachte Fraulo sein Team in Führung. Aus rund 18 Metern bezwang die Borussia-Leihgabe den gegnerischen Torhüter mit einem platzierten Rechtsschuss. 

Auch beim 1:1 gegen Twente traf der Teenager, der sich mittlerweile in die Utrecht-Startelf gekämpft hat. Bereits in der 23. Minute brachte die Borussia-Leihgabe die Heimmannschaft in Führung.

Die Borussia-Verantwortlichen dürften seine Entwicklung mit großem Wohlwollen wahrnehmen – der Plan, auf diese Weise Spielpraxis auf einem guten Niveau zu sammeln, geht derzeit blendend auf.

Mit jedem Tor und jeder guten Leistung wird aber die Frage konkreter: Wie geht es für Fraulo weiter? Der Leihvertrag des Teenagers gilt noch bis Sommer 2024, sein Borussia-Vertrag läuft noch bis 2026.

Oscar Fraulo: Wird seine Kaufoption zur Gefahr für Borussia?

Aktuell zeichnen sich zwei mögliche Szenarien ab: Fraulo könnte im kommenden Sommer genau das versuchen, was Reitz aktuell nahezu in Perfektion macht – die arrivierten Profis gehörig unter Druck setzen.

Ein Radikal-Umbruch im Fohlen-Mittelfeld ist nicht zu erwarten. Einzig Koné gilt als Verkaufskandidat für die kommenden beiden Transferfenster. Fraulo wäre dann eher in der Rolle des Herausforderers und eine Bonus-Option für Borussia und Coach Gerardo Seoane (45).

Es gibt aber eine Alternativ-Variante, die es bei Reitz’ Leihe nach Belgien nicht gab – in Form einer Kaufoption. Die hat sich der FC Utrecht, wie der Klub im Rahmen der Leih-Verkündung öffentlich machte, zugesichert. Die Höhe der Kaufoption ist allerdings nicht bekannt.

Es liegt aber auf der Hand, dass Fraulos Ansehen in Utrecht mit jedem guten Auftritt steigt – und damit auch die Wahrscheinlichkeit, dass die Verantwortlichen in den Niederlanden von ihrer Klausel Gebrauch machen.

Es zeichnen sich also spannende Monate ab, was die Zukunftsperspektive des Fohlen-Talents betrifft. Seine aktuell guten Leistungen sind aber, unabhängig von der Entscheidung im Sommer 2024, im Interesse aller.