„Das reicht nicht!“ Ex-Trainer zählt Borussia-Defensive an und wünscht sich wieder höhere Ziele
Mit dieser Meinung wird er nicht alleine sein!
Borussia Mönchengladbach darf sich in den kommenden Wochen von einer sportlich enttäuschenden Saison erholen. Kritik müssen sich Spieler und Verantwortliche aber noch gefallen lassen. Ein Ex-Trainer der Fohlen teilte nun gegen einen Mannschaftsteil aus und sprach gleichzeitig darüber, wen er in der kommenden Saison in der Verantwortung sieht.
Ex-Gladbach-Coach stärkt Seoane den Rücken – Abwehr scharf kritisiert
Zu seiner Zeit als Trainer war Borussia noch in einem ganz anderen Zustand! In der Saison 1994/95 holte Bernd Krauss (67) mit Gladbach den DFB-Pokal – bis heute der letzte Titel der Fohlen.
In seiner Kolumne für die „Rheinische Post“ äußerte sich der Österreicher nun mit scharfen Worten zur Borussia-Defensive und stärkte dem unter den Fans teilweise umstrittenen Trainer Gerardo Seoane (45) den Rücken für die kommende Spielzeit.
Krauss stellt gleich zu Beginn klar, dass diese Saison dem Verein Borussia Mönchengladbach „nicht würdig“ gewesen sei. Dem Ex-Profi, der von 1983 bis 1990 insgesamt 204 Spiele für die Fohlen absolvierte, missfiel vor allem die Einstellung der Mannschaft.
Als aktiver Fußballer wurde Krauss meist als Rechtsverteidiger eingesetzt, in der Defensive der heutigen Gladbach-Mannschaft sieht er deutlich Verbesserungsbedarf.
„Es muss intensiv am Zweikampfverhalten gearbeitet werden. Raumdeckung ist ja schön und gut – aber im Raum muss man den Gegner decken und nicht die Luft. Vieles sieht nach Alibi aus, nach dem Motto: ‚Ich bin ja da.‘ Aber das reicht nicht. Es muss der Hunger zu spüren sein, Gegentore verhindern zu wollen“, schreibt der 67-Jährige.
Mit diesen scharfen Worten spricht er wohl vielen Fohlen-Fans aus der Seele. Mit 67 Gegentoren stellte Gladbach die drittschlechteste Defensive der abgelaufenen Bundesliga-Saison.
Dem Trainer stärkt Krauss aber den Rücken, bei ihm sehe er nicht die Schuld für die sportliche Misere. Trotzdem nimmt er seinen Amtskollegen in die Verantwortung für die nächste Spielzeit: „Es muss eine andere Einstellung her. Dafür sind alle verantwortlich, auch der Trainer. Dass er nach so einer Saison in der Pflicht ist, zu liefern, ist klar.“
Auch das Aus im DFB-Pokal schmerzt den gebürtigen Dortmunder. Er sehnt sich wieder nach erfolgreicheren Zeiten: „Man muss die Ziele wieder höher ansetzen. Man kann nicht sagen: Wenn wir Platz zehn erreichen, passt das, damit gibt man den Spielern ein Alibi.“ Auch damit spricht er das aus, was viele Borussia-Fans nach dieser verkorksten Saison ohnehin denken.