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Von Leo Bach (lb)

„Stur und dickköpfig“ Ex-Fohlen-Coach bei Leipzig in Ungnade gefallen – Rausschmiss nach Klopp-Rede

Marco Rose und Daniel Farke unterhalten sich im Spielertunnel im Borussia-Park.

Kennen sich beide aus: Marco Rose (l.) und Daniel Farke im Borussia-Park am 17. September 2022.

Etwas Genugtuung dürfte bei den Fohlen-Fans wohl mitgeschwungen haben, als die Meldung der Trainerentlassung durchsickerte – neue Details offenbaren, wie es hinter den Kulissen darauf hinauslief.

Nach 28 Spieltagen steht Borussia Mönchengladbach in der Bundesliga auf Platz sechs und damit auf Kurs internationale Plätze. Trainer Gerardo Seoane (46) muss dementsprechend nicht um seinen Job fürchten. Dass es aber auch in den oberen Regionen der Tabelle mal zu einer Entlassung kommen kann, erlebte jüngst ein ehemaliger Borussia-Coach am eigenen Leib.

Aufgedrängt nach Klopp-Rede – Ex-Gladbach-Coach machte sich unbeliebt

Marco Rose (48) trainierte den VfL von 2019 bis zum Sommer 2021, stand in insgesamt 88 Pflichtspielen (41 Siege / 19 Unentschieden / 28 Niederlagen) an der Seitenlinie. Mit sonderlich viel Wehmut wurde der gebürtige Leipziger aber dennoch nicht verabschiedet.

Schon lange vor Saisonende – Gladbach war noch im Rennen um Europa – kam sehr zum Ärger der Fans raus, dass Rose im Anschluss an die Spielzeit 2020/21 bei Borussia Dortmund anheuern wird. Dort war aber nach nur einem Jahr schon wieder Schluss.

Rose wurde trotz ordentlicher Ergebnisse (zweiter Platz in der Bundesliga) nie so recht warm mit den Vereinsverantwortlichen, schließlich folgte der Rausschmiss. Weiter ging es im September 2022 bei RB Leipzig. 

Beim Brauseklub schien es zu passen, Rose und RB wurden 2023 Pokalsieger, kurz darauf gab es noch den Triumph im Supercup. Doch die derzeit fünftplatzierten Leipziger trennten sich jüngst vom Trainer. Ende März gaben die Ostsachsen bekannt, dass Rose freigestellt wurde – ausgerechnet nach dem verlorenen Gastspiel bei dessen Ex-Klub Borussia Mönchengladbach (0:1)!

Wie die „Sport Bild“ berichtet, waren nicht nur sportliche Misserfolge der vergangenen Wochen Grund für die Trennung. Auch das menschliche Miteinander habe gekriselt. Eine vereinsinterne Quelle nennt Rose „stur und dickköpfig“, dadurch stand er sich selbst im Weg. 

Außerdem habe ein Alleingang des Ex-Fohlen-Trainers für eine Verwerfung mit den Bossen gesorgt. Jürgen Klopp (57), der bekanntermaßen inzwischen als „Head of Global Soccer“ bei Red Bull angestellt ist, habe kürzlich zur Vorstellung eine Rede gehalten, die noch einmal für den Saisonendspurt heiß machen sollte.

Ein Spruchband mit der Aufschrift "Danke für alles, Marco!“ in der Leipzig-Kurve. Dazu noch ein weiteres: „Wir verneigen uns vor einem großen Trainer und einem noch größeren Menschen.“

Der Leipziger Anhang sendete Grüße an den entlassenen Coach Marco Rose am 5. April 2025.

Im Anschluss habe – entgegen der Absprachen – Rose sofort das Wort ergriffen und ebenfalls noch große Worte geschwungen. Das kam in der Führungsetage aber wohl gar nicht gut an.

Mit dem Leipzig-Anhang hat es sich der Fußballlehrer jedenfalls nicht verscherzt. Beim Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim (3:1) hielten die Fans ein Banner mit der Aufschrift „Danke für alles, Marco!“ hoch. Außerdem noch: „Wir verneigen uns vor einem großen Trainer und einem noch größeren Menschen.“ So eine warme Dusche bekam der 48-Jährige seinerzeit von den Gladbach-Fans jedenfalls ganz sicher nicht.