Sie verwenden einen veralteten Browser. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser, um Ihren Besuch bei uns zu verbessern.

Von Jannik Sorgatz

Raffaels großer Mentor Ex-Gladbach-Coach Favre widmet dem „Maestro“ warme Abschiedsworte

Raffael und Lucien Favre erreichten mit Borussia Mönchengladbach 2015 gemeinsam die Champions League.

Raffael und Lucien Favre erreichten mit Borussia Mönchengladbach 2015 gemeinsam die Champions League.

Mönchengladbach - Raffael (35) hat in seiner Laufbahn 225 Spiele unter Lucien Favre (62) absolviert. Dahinter folgt mit großem Abstand Dieter Hecking (55), der den Brasilianer 56-mal aufgestellt hat. Kein Wunder, dass Favre seinem langjährigen Schützling nach dessen Ende in Gladbach nun noch ein paar sehr warme Worte hinterhergerufen hat.

Favre schaute sich Raffael-Videos an

In der „Sport Bild“ erinnert sich Favre an das Jahr 2005, als er Raffael vom Schweizer Zweitligisten Chiasso nach Zürich holte: „Ich habe mir zwei Tage lang Videos von deinen Spielen angeguckt, damals noch auf Kassetten! Mir war schnell klar, dass du ein besonderer Spieler bist – und das hast du seitdem eindrucksvoll bewiesen.“

Mehrmals trennten sich ihre Wege. Als Favre zur Hertha wechselte, musste Raffael zunächst in Zürich bleiben. Ein halbes Jahr später erhielt auch er die Freigabe für Berlin. Nach Favres Entlassung im Herbst 2009 dauerte es schließlich fast vier Jahre, bis die beiden wieder vereint waren.

Kurz davor tat Raffael seinem Mentor ausnahmsweise mal weh: Für Schalke bereitete er gegen Gladbach ein wichtiges Tor zum 1:0-Erfolg im Borussia-Park vor, das die Fohlen im Kampf um Europa vorentscheidend zurückwarf.

„Raffael macht uns stärker!“

In den Jahren 2013 bis 2015 machte Raffael es wieder gut: Erst schoss er Borussia in die Europa League, dann in die Champions League. „Ich habe zu Max Eberl gesagt: Raffael macht uns stärker! Ich glaube, es gibt niemanden bei Borussia, der deinen Transfer auch nur eine Sekunde bereut hat“, sagt Favre. Für fünf Millionen Euro eiste der VfL den Brasilianer damals von Dynamo Kiew los, die traurigste Station seiner Karriere.

Noch ist Raffaels Zukunft offen. Im GladbachLIVE-Gespräch kündigte er zuletzt an, sich Zeit lassen zu wollen mit einer Entscheidung. Aktuell urlaubt er mit der Familie an der Algarve.

Fest steht: Er will weitermachen. Für einen Spieler, über den ein Trainer solche Worte verliert, müsste sich doch selbst mit 35 noch ein dankbarer Abnehmer finden: „Du bist ein fantastischer Fußballer, spielintelligent, stark im Eins-gegen-eins, kannst den perfekten letzten Pass spielen und bist torgefährlich“, sagt Favre. „Und: Du bist ein sehr anständiger Mensch mit einem tollen Charakter.“

Auch Christoph Kramer mit rührenden Worten

Nach Raffaels letztem Auftritt für Borussia, den er um ein Haar mit einem Abschiedstor gekrönt hätte, hatte bereits Teamkollege Christoph Kramer (29) rührende Worte für den „Maestro“ gefunden: „Ich habe es wirklich geliebt, mit dir zusammen auf dem Platz zu stehen. Ich habe es geliebt, wie du einen noch so kleinen Zwischenraum auf dem Platz mit Leben gefüllt hast.“