Elfte Pleite Gladbach wird den Dortmund-Fluch nicht los
Mönchengladbach - Der Bann geht weiter: Gladbach kann nicht gegen Dortmund gewinnen. Die Fohlen kassierten mit dem 1:2 im Bundesliga-Topspiel am Samstagabend im elften Pflichtspiel (Liga und Pokal) in Folge gegen Schwarz-Gelb die elfte Pleite.
Heißt: Die Elf vom Niederrhein rutscht vorerst aus den Champions-League-Rängen und ist damit wohl raus aus dem Titelrennen. Der BVB hingegen zieht auf Platz zwei vor, ist damit schärfster Bayern-Jäger.
Ex-Fohlen Hazard trifft
Die 53.877 Zuschauer im wegen des Coronavirus-Alarmes nicht ganz ausverkauften Borussia-Park bekamen von Beginn an ein munteres Top-Spiel geboten. Die Fohlen stürmten gleich los und hatten schon nach wenigen Minuten die erste Großchance, doch Lainer scheiterte mit seinem Schuss am herausgestürmten BVB-Schlussmann Bürki.
Direkter Gegenzug der Gäste: Haaland bediente Hazard, der ehemalige Gladbacher schlug im Strafraum blitzschnell einen Haken, ließ so Elvedi stehen und zog mit seinem linken Fuß ab, drin, 1:0 für den Vizemeister. Was für eine kalte Dusche für den VfL, der sich kurz schüttelte und schließlich wieder in Vorwärtsgang schaltete.
Plea und Hofmann kombinierten blitzschnell Bensebaini frei, der Algerier hatte frei Schussbahn, doch sein Geschoss sauste knapp am Tor vorbei. Dortmund hatte Dusel. Weiter die Elf vom Niederrhein: Plea tankte sich im Strafraum durch, passte zu Bensebaini, der die Kugel per Hacke beinahe ins Tor bugsieren konnte.
Bensebaini mit mehreren Chancen
Die Gäste kamen auch mal wieder nach vorne: Haaland drohte, einen langen Ball erlaufen zu können, Gladbachs Zakaria folgte dem Angreifer im Vollsprint, derweil stürmte Schlussmann Sommer aus seinem Tor, um den Ball zu klären. Tat der Schweizer auch, trat dabei aber auch übel seinen Mitspieler Zakaria um.
Ein unglücklicher Crash, der Folgen hatte. Zakaria musste minutenlang behandelt werden, humpelte schließlich, gestützt von zwei Betreuern, verletzt in die Kabine. Jantschke kam ins Spiel, was dem Schwung der Hausherren keinen Abbruch tat.
Plea zog auf den linken Seite auf, Abschluss, die Kugel rauschte am Pfosten vorbei – allerdings hatte Schiri Stegemann eine Abseitsstellung angezeigt. Gladbach blieb am Drücker. Bensebaini passte scharf auf Plea, der drückte die Kugel per Außenrist Richtung BVB-Gehäuse – und Keeper Bürki musste sich richtig strecken, um das Ding noch zu entschärfen.
Lars Stindl gleicht aus nach einer Ecke
Kurz vor der Pause dann richtig Aufregung: Zagadou hatte im Strafraum den herangerauschten Hofmann über die Klinge springen lassen. War das Elfer? Der Unparteiische ließ weiterspielen, der Videoassistent griff ebenfalls nicht ein. Halbzeit.
Die dem mutigen Sturmlauf der Fohlen keinen Abbruch tat. Ecke Hofmann, Plea zog sofort ab, der Ball landete beim freistehenden Stindl, der problemlos zum 1:1-Ausgleich einschieben konnte. Das Top-Spiel war wieder offen.
Gladbach wollte gleich nachlegen. Plea bediente Bensebaini, der zog ab, Can blockte den Schuss mit dem Ellenbogen im Strafraum ab – aber das war kein Handelfmeter, wie die Fohlen zunächst gefordert hatten.
Im Anschluss kam der BVB. Die Westfalen erhöhten plötzlich die Schlagzahl, drückten die Fohlen weit in dereb Hälfte zurück. Flanke Hakimi, Hazard konnte völlig frei köpfen, der Belgier hatte schon den Torschrei auf den Lippen, doch Keeper Sommer konnte mit einer starken Rettungstat die erneute Dortmunder Führung gerade noch so verhindern.
Kurz darauf war Sommer dann allerdings auch machtlos, als Hakimi der Gladbacher Defensive enteilte und den Schweizer Nationalschlussmann per „Tunnel“ düpierte. Die Gäste hatten eiskalt zugeschlagen und lagen mit 2:1 in Führung.
Dann rasselten Bensebaini und Sancho aneinander, es folgte eine Rudelbildung, Gedränge – die Gemüter kochten über. Dortmund wollte jetzt den Sack zumachen. Bensebaini ließ sich den Ball klauen, so dass Hazard den Ball Sancho auflegte, der nahm Maß, Schuss, doch das Spielgerät klatschte nur satt ans Aluminium.
Was sich im Gegenzug schon beinahe gerächt hätte. Thuram legte für Embolo perfekt auf, doch der eingewechselte Schweizer verdaddelte die Großchance zum erneuten Ausgleich kläglich. Kurz darauf machte es Haaland im Gladbacher Strafraum nicht viel besser, der Stürmer ließ die endgültige Entscheidung liegen.