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Von Daniel Thiel

Hat sich der Verein verpokert? Ex-Gladbach-Profi verlässt Wüsten-Klub nach acht Monaten

Die Spieler von Borussia Mönchengladbach jubeln nach einem Tor von Peniel Mlapa.

Die Spieler von Borussia Mönchengladbach bejubeln am 25. Oktober 2012 einen Treffer von Peniel Mlapa (2.v.l.).

Die Verbindung hat nicht lange gehalten!

In den etwas mehr als vier Jahren, in denen Lucien Favre (65) bei Borussia Mönchengladbach arbeitete, gelang es einigen Spielern, die nötigen Entwicklungsschritte für eine ganz große Karriere zu machen.

Gladbach: Wüsten-Abenteuer vorbei! Klub nach acht Monaten verlassen

Unter anderem wechselten Spieler wie Marco Reus (34) und Granit Xhaka (31) daraufhin zu Teams, die in diesem Jahrtausend immer wieder für Furore in der Champions League sorgten.

Andere Neuverpflichtungen des Duos Favre und Max Eberl (50) schafften es hingegen nicht einmal, bei Borussia nachhaltig von sich reden zu machen.

Peniel Mlapa (32) hängt zwischen diesen beiden Kategorien. Der einstige deutsche U21-Nationalspieler wechselte mit vielen Vorschusslorbeeren aus Hoffenheim an den Niederrhein.

Die Hoffnung damals: Ein physisch derart starker Stürmer mit hohem Tempo könnte von Favres technischem Verständnis enorm profitieren – und in den folgenden Jahren jede Menge lernen.

Das 2,5-Millionen-Investment von Borussia ging allerdings nicht auf. Mlapa scheiterte an der Herausforderung, unter dem zaudernden Schweizer den Durchbruch zu schaffen – und verließ Gladbach nach drei Spielzeiten ablösefrei in Richtung Bochum.

Danach kickte der mittlerweile 32-Jährige noch in Dresden und unweit der deutschen Grenze in Venlo, bevor er den großen Schritt in die Wüste antrat – noch einige Jahre, bevor es Topstars wie Cristiano Ronaldo (38) und Karim Benzema (35) dorthin zog.

Zwischen 2019 und 2023 spielte Mlapa für Ittihad in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Im Januar 2023 entschied er sich dafür, den Verein zu verlassen.

Da wurde über eine Rückkehr nach Deutschland spekuliert. Allerdings wechselte Mlapa dann doch innerhalb der Liga zu Al-Nasr SC – nicht zu verwechseln mit dem Saudi-Klub Al-Nasr, bei dem Ronaldo und Sadio Mané (31) aktuell unter Vertrag stehen.

Für Mlapa ist das Al-Nasr-Abenteuer aber nach nicht einmal einem Jahr schon wieder beendet. Sowohl auf der Vereins-Website als auch in der Kaderliste der Liga wird er nicht mehr als Teil des Kaders geführt – laut eines „Transfermarkt“-Berichtes wurde der Vertrag des Angreifers im September aufgelöst.

Auf eine offizielle Mitteilung verzichtete der Klub aber sowohl auf seiner Website als auch auf seinem Twitter-Account. Es kommt ein böser Verdacht auf: Mlapa könnte Opfer des Kauf-Rausches seines ehemaligen Arbeitgebers geworden sein.

In diesem Sommer nahm der VAE-Verein zahlreiche Spieler unter Vertrag – etwa aus Portugal, Serbien, Italien und Ghana. All diese Neuverpflichtungen fallen unter die Begrenzung für ausländische Spieler, die für den Ligabetrieb registriert und eingesetzt werden können.

Seit 2022 liegt die Registrierungs-Grenze bei insgesamt acht Spielern, sechs von ihnen dürfen gleichzeitig eingesetzt werden. Diese wird bei Al-Nasr aktuell überschritten.

Mlapa wäre nicht der erste Spieler, der wegen der Registrierungs-Probleme durch die Hintertüre von einem Verein weggeschickt wird. Ähnliche Situationen gab es zuletzt auch in Saudi-Arabien.

Bei einer Vertragsauflösung kassieren die Spieler üblicherweise eine Abfindung – dennoch sollte es nicht Schule machen, dass Spielern gekündigt wird, weil Klubs im Kaufrausch den Überblick über die Anzahl ihrer internationalen Kaderplätze verloren haben.

Da sich allerdings der Verein bedeckt hielt, gibt es dafür keine offizielle Bestätigung. Der Verdacht, dass sich der Klub bei der Zusammenstellung des Kaders verpokert hat, ist aber gegeben. Wie es für Mlapa nun weitergeht, steht aktuell noch nicht fest.

Es hat allerdings den Anschein, als sei ihm er der jüngste Hype um einen wirtschaftlich attraktiven Wechsel in die Wüste zum Verhängnis geworden.